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Hallo! Habe mir jetzt alle Postings durchgelesen. Es scheint ja doch, dass die Kastrationsauswirkungen beim Rüden sehr verschieden sind. Leider weiss man vorher nicht, wie es sich entwickelt und rückgängig kann man die Sache dann auch nicht mehr machen. Meine Erfahrung mit unserem Rüden nach der Kastration sind bis auf zwei Ausnahmen nur positiv. Zu Beginn als Junghund sozial/freundlich mit allen Hunden begann er jedoch mit 2 Jahren alle grösseren Rüden in der Umgebung zu attackieren (bellen, knurren, Zähnezeigen, anspringen, gebissen hat er allerdings nie) Wir hatten viele seiner "Feindbilder" in der Nachbarschaft. Mit Erziehung war nichts zu machen, wir haben 3 Jahre lang alles versucht. Unser Westie war wie in blinder Wut wenn ihm ein Rüde nicht passte, da ging nichts mehr. Als er 5 war, beschloss mein Freund ihn kastrieren zu lassen, der ausschlaggebende Punkt war ein Dobi, der es unserem kleinen "mal richtig gezeigt hat". Wir hatten 3 Jahre nur Stress, Bitten an andere Hundehalter, ihren grossen Rüden beim Vorbeigehen auch anzuleinen weil unserer eben ein Giftpilz war wurden meist nur belächelt oder mit blöden Bemerkungen kommentiert.
Seit der Kastration gibt es keine Zoff-Begegnungen mit Rüden mehr. Alles verläuft friedlich (bis auf einen Erzfeind, dem weichen wir aber immer aus). Unser Rüde wird von allen anderen Hunden wie eine Hündin behandelt. Ich gebe zu, dass dies wohl verwirrend für ihn sein muss, das wäre die 1. negative Auswirkung. Die 2. ist, dass er von aggressiven Hündinnen angefallen wird, dies passierte in 8 Jahren jedoch nur ca. 5 mal, da unterwirft er sich aber sofort mit Jaulen und auf den Rücken legen und alle Mädels (bis auf eine, die ihm trotzdem mehrfach ins Gesicht biss) liessen alle gleich von ihm ab. Diese Hündinnen sind aber in unserer Gegend bekannt für ihre Aggression gegen andere Hündinnen, also denke ich dass dies nichts mit der oft behaupteten "untersten Rangstufe der Kastraten" zu tun hat. Die Rüden behandeln unseren nämlich immer mit Respekt und wenn sie zu aufdringlich sind, knurrt unserer und sie lassen sofort von ihm ab, eben so wie sie sich bei Hündinnen verhalten (sollten).
So, das sind nun die Erfahrungen die ich gemacht habe und würden wir uns nochmal entscheiden können ob Kastrieren oder nicht, ich würde es bei unserem Rüden wieder tun.
Was mir auch noch immer wieder auffällt ist, dass ich keine friedlichere Hundebegegnung kenne wie zwischen kastrierten Rüden. Mädels zicken Buben an - auch manchmal recht heftig, Buben messen Kräfte mit Buben, da geht's öfters auch mal rau zu und wenn Mädels mit Mädels ernsthaft zanken kann man schon den 1. Hilfe-Koffer bereitstellen...
Gruß Jutta
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