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Liebe Gudrun,
ich bin der Meinung, daß es schon genug ungewollte Hunde und Katzen auf der Welt gibt. Wenn Du es schaffst, Deine Hunde perfekt abzurichten, ist das schön für Dich. Leider ist es jedoch nicht die Regel. Die meisten Hunde folgen gerade mal gut genug für den Alltag. Abgesehen davon ist ja auch die Erziehbarkeit nach Rassen unterschiedlich. Wenn dann das Problem mit Läufigkeit, streunenden Rüden oder auch streunenden, läufigen Hündinnen losgeht, ist das bißchen Gehorsam schnell vergessen. Übrigens hatten wir kürzlich einen Tierarztvortrag, der unter anderem gesagt hat, daß die Kastration vor der 3. Läufigkeit das Krebsrisiko auch noch erheblich mindert, aber der Hündin die Channce gibt, erwachsen zu werden. Vor der ersten Läufigkeit sollte man aus Rücksicht auf die Entwicklung der Hündin nicht kastrieren.
Alles in Allem bleibt es jedem selbst überlassen, was er tut. Bereits das alte Tierschutzgesetz verbot sinnlose Operationen. Aus Rücksichtnahme auf die überfüllten Tierheime galt und gilt mit Recht die Ausnahme für die Kastration. Bei meiner Hündin muß ich weder die Wege zum Gassigehen ändern noch die Zeiten, weil ich Angst vor fremden Rüden habe. Sie kann jederzeit mit jedem Hund spielen und wird nicht 6 Wochen im Jahr von Rüden belästigt. Sie blutet nicht im Zimmer, muß kein Höschen tragen, trägt nicht zur Hundepopulation bei, wird nicht Scheinträchtig und hat auch sonst keine Geschlechtsspezifischen Probleme. In meinen Augen ist sie ein glücklicher Hund. Aber wie gesagt, der Mensch entscheidet und muß mit der Entscheidung leben. Einzig die Gefahr der Narkose ist für mich ein Grund, es nicht beim nächsten Hund wieder zu tun. Aber die Narkose ist doch ein recht geringes Risiko bei einem gesunden Hund und einem guten Tierarzt.
Grüße,
Sonja
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