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19.03.01 -- Volker B.

RE: Rangordnung














Hallo, Katharina!

Im Grunde hat Mary schon meine Ansicht zu dem Thema beschrieben. Ich möchte es aber noch einmal etwas zugespitzter ausdrücken: die von Dir aufgezählten Rituale, bei denen dem Hund die rangniedere Stellung verdeutlicht wird und die aus dem Rudelverhalten von Hundeartigen in der Natur abgeleitet wurden sind nur als Hilfsmittel geeignet, um eine gestörte Rangordnung zu korrigieren, bzw. die bestehende Rangordnung zu festigen, wenn es ein irgendwo ein Problem gibt. Rollenvertauschter Umgang, wenn nichts in diesen Situationen verlangt wird, ist aber kein ein Hinweis auf ein Rangordnungsproblem.

Das Ziehen an der Leine ist ein Thema, das sich nicht so einfach auf ein Rangordnungsproblem reduzieren läßt. Der Hund versteht Dein Zurückhalten an der Leine, insbesondere in seinem Alter, vielleicht auch nur als ein Ziehen. Du wirst sicher versuchen ihn mit Zurufen vom Ziehen abzuhalten. Auch das kann der (junge) Hund als eine Aufforderung, ein Anfeuern wie im Spiel mißverstehen, wenn man nicht konsequent das Ziehen in dem Moment beendet.

Ich kenne die Reaktion auf das Ziehen gut, weil mein vierbeiniges »Laufwunder« auch zu gerne schneller laufen will als ich, aber trotzdem immer an der Leine gehen muß. Es passiert leicht, daß man in der fortgesetzen Bewegung des Gehens oder Laufens den Hund mit Leinenruck und Zuruf zu langsamerer Gangart verleiten will, im Grunde aber mit andauernder Kraftaufwendung beim Hund das eigene Tempo durchsetzen will. Hunde sind nicht grundsätzlich sensibel genug hier die feinen Unterschiede zu erkennen. Wir gehen ja eigentlich gemeinsam in eine Richtung. Und bei unklaren Situationen reagiert der Hund immer auf Kraftaufwendung mit Gegendruck. Versuche mal ohne besonderen Grund, und ohne ihm zu vermitteln, was er jetzt tun soll Deinen Hund irgendwo hin zu ziehen oder schieben. Du wirst nicht immer, aber oft erkennen, daß er sich genauso grundlos mit entgegengerichteter Kraft sträubt.

Es bedarf also nach meiner Erfahrung klarer Reaktionen, wenn man das Ziehen an der Leine unterbinden will. Richtungswechsel ohne Rufzeichen, den Hund zurückrufen, bei Fuß gehen üben u. ä. sind Stichworte, was sofort, wenn das unerwünschte Verhalten an der Leine beginnt, getan werden kann, damit der Hund dieses Verhalten irgendwann ganz unterläßt.


Gruß, Volker B.
Thema: Rangordnung


 
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