Hallo Sandra,
Leider muß ich Dich enttäuschen, wir brauchten Janosch nicht "beizubringen" ohne Leine bei uns zu bleiben. Er lief oder läuft heute zwar noch sehr gerne 3 voraus, aber ab einem Abstand von ca. 10 m bleibt er von alleine stehen, schaut sich nach uns bzw. mir um und läuft erst weiter, wenn er merkt, daß wir folgen.
Im Wohngebiet bei "Fuß ohne Leine" erlernte er natürlich nur durch ständiges Üben mit Lob und Leckerlies, so wie wir es in der Hundeschule gelernt haben.
Natürlich läuft er auch mal einer Spur im Wald bzw. Wild nach, aber da brauche ich nur zu rufen und in die Hände zu klatschen und er kommt sofort zurück und dann gibt´s immer Lob und Leckerlies (er ist auch total verfressen, was dabei natürlich von Vorteil ist...).
Janosch "verhielt" sich schon so, als wir ihn im Alter von 10 Monaten aus dem Tierheim holten. Den "Rest" der Ausbildung "durchlief" er mit uns in einer Hundeschule (Welpengruppe, Grund- und Fortgeschrittenenkurs, Hobbygruppe bis Mai dieses Jahres).
Es hat wohl etwas mit der häufig erwähnten "Dankbarkeit" der Tierheimhunde zu tun. Außerdem steckt in ihm irgendwo der Hütehund (Border-Mix), der sich ja nie weit von seiner "Herde" entfernt und sehr gelehrig sein soll. Er ist auch total auf mich und meinen Ehemann "fixiert".
Dazu fällt mir folgende Geschichte ein. Alle Stallhunde und Hunde der Reiter haben einmal einen "selbständigen Ausflug" vom Reitstall in den direkt angelegen Wald gemacht, als der Jagdaufseher dort Impfköder (frisches Rehfleisch) für die Füchse ausgelegt hatte. Die Hunde haben es wohl auf dem Hof gerochen und sind wirklich alle "ausgebüxt". Auch Laika und Janosch in einem unbeobachteten Moment. Gemerkt haben wir es sehr schnell, aber da war das "Rudel" schon über alle Berge. Noch bevor wir einen "Stallsuchtrupp" organisiert hatten, kam Janosch allein zurück. Er "schämte" sich, daß er überhaupt mitgelaufen (wohl wegen Laika...) war und setzte sich brav neben mich. Das übrige "Stallhunderudel" fanden wir nach Rücksprache mit dem Jagdaufseher dort, wo die Köder versteckt waren. Sie hatten alle Köder ausgegraben, lagen da zufrieden mitten im Wald und kauten auf ihnen herum und "verstanden" unsere ganze "Aufregung" garnicht.
Seit dieser "Begebenheit" habe ich keinerlei Zweifel mehr an Janosch´s Treue.
Mit Laika ist das ganz anders.
Wir bekamen sie "erst" im Alter von 12 Wochen und schon beim ersten Freilauf ohne Leine ist sie gemütlich den ganzen Weg nach Hause alleine zurückgelaufen und hat sich eingekringelt vor der Haustür gelegt und gewartet bis ich japsend (voller Sorge...) angerannt kam. Sie war vom ersten Tag an, an dem sie zu uns kam, selbstbewust und leider auch sehr selbstständig. Trotz allen Übungen in der Hundeschule (dort funktioniert´s übrigens 1a...) läuft sie ohne Leine, als gäbe es uns garnicht. Sie ist furchtbar neugierig und das macht die Sache nicht einfacher. Lediglich auf einer großen Wiese bzw. übersichtlichem Gelände (z.B. Pferdekoppel) kann ich (bei meinem Mann geht´s garnicht...) sie ohne Leine laufen lassen. Und selbst dort kommt sie nur wenn sie will, oder sie merkt, daß ich jetzt wirklich "endgültig" nach Hause bzw. zurück in den Reitstall gehe. Dann trollt sie sich mit 100 Meter Abstand hinter mir her. Oft muß ich sie mit einem Ball "überlisten", doch wenn Sie eine Spur hat oder Wild ist, ist sie weg. Sie ist einfach nicht bestechlich und ganz und garnicht verfressen, so daß mit Leckerlies garnichts läuft.
Sie ist mir mal mitten in einem fremden Wald "ausgebüxt" und ich bin in die andere Richtung weggelaufen. Nach einer guten Stunde, wo ich querfeldein durch den Wald stapfte, stand sie auf einmal wie aus dem Nichts gekommen, hinter mir und lächelte mich auf ihre Huskyart an. Da kannst Du ihr noch nicht einmal böse sein. Ich war nur erleichtert, daß sie wieder bei mir war und hab sie fest in den Arm genommen und an mich gedrückt. Mit "Gewalt" an Laika und ihre "Untugend" rangehen, werde ich nicht. Ich habe wirklich viel Konsequenz, aber ihrem Huskynaturell beim Freilaufen komme ich da nicht bei.
So haben wir diesen "Pakt" geschlossen. Sie läuft im Wald und Wohngebiet nur mit Geschirr an einer langen Pferdelonge und ich suche (notfalls wird sie einfach in´s Auto gepackt...)für sie sooft wie´s geht eine große Wiese (wegen der Abwechslung immer eine andere...) und lasse sie dort ohne Leine mit Janosch toben. Ansonsten haben wir uns jetzt eine neue Wohnung mit eigenem Garten gesucht, den wir noch "Laikasicher" (2m hoher einbetonierter Zaun)machen müssen. Dort können dann beide Hunde ohne Leine spielen. Außerdem rauft sie jeden Morgen im Stall mit Janosch in der Reithalle (60x40) und in den geschlossenen Stallgassen.
Nachdem sie ein sehr aufgewecktes Wesen ist und abends hundemüde auf ihrem Hundesofa schläft, bin ich der Meinung, als Familienhusky hat sie es bei uns nicht schlecht.
Oder wie siehst Du die Sache ???
liebe grüße mecki
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