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10.11.97 -- Gudrun_Beck

"Kampfhundeblut": zuviel Adrenalin?














Hallo Karin,

Deine Erfahrung entspricht einer Reihe von Beobachtungen, die ich seit etwa 20 J. mache. Sie lassen "Spiel" in "Ernst" übergehen und kämpfen ohne Beißhemmung, egal wer stärker ist - auch wenn's das eigene Leben kosten kann. Mit Selbstvertrauen hat das nichts mehr zu tun. Auch nicht mit Doofheit. Ich denke vielmehr, daß dies Tiere sind, die einen angeborenen Defekt haben:

Sie produzieren grundsätzlich zuviel Adrenalin und KÖNNEN dann nicht aufhören zu kämpfen. Ich denke, daß sie damit dem alten Zuchtziel voll entsprechen. Adrenalin macht schmerzunempfindlich, in gewisser Weise sogar "high". Sie KÖNNEN also auch nicht merken, daß sie verletzt werden. Das macht Hundekämpfe mit solchen Tieren so "herrlich" bestialisch. Die Rassen, die mir in dieser Hinsicht auffielen sind Bullterrier, Am. Staff. und Am. Pit Bull Terrier. Während ich als Colliebesitzerin glücklich bin über "Rückschläge" meiner Show-Collies Richtung Hüte- und Herdenschutzhund, kann ich die Besitzer solcher Hunde nur bemitleiden: Ihre Tiere werden nie ein vernünftiges Sozialverhalten zeigen. Sie werden - zumindest für andere Hunde - zur Gefahr. Die Gerichte verhängen dann sehr schnell Leinen- und Maulkorbzwang.

Leider habe ich in all den Jahren noch keinen jener "normalen" Hunde dieser Rassen getroffen, über die die Fans dieser Rassen immer berichten und auf die die "modernen" Züchter mit Recht stolz sind. Ich will damit nicht die "Kampfhundlüge" neu aufwärmen, ich denke vielmehr, daß man auf der Straße meist Leute trifft, die höchstens ein paar 100 DM für ihren Hund ausgegeben haben - wenn überhaupt. Daß bei Eigenbau- und Billig-Rassehunden, die zwangsläufig meist Auszuchtprodukte sind, Rückschläge in die Vergangenheit häufig sind, ist bekannt. Dies gilt für Wesen und Äußerlichkeiten. Gladess sieht aus, wie ein Collie vor 100 Jahren....

Mein Rat an Leute, die sich einen Bullterrier, Am. Staff. oder Am. Pit Bull Terrier zulegen möchten, ist, daß sie die Welpen im Spiel gut beobachten sollten. Hat man das Gefühl, daß sich schon die Babys gegenseitig alle machen, sollte man zu einem anderen Züchter fahren, egal wie schön die Welpen sind.

Inwieweit man den übertriebenen Beißtrieb durch Erziehung in den Griff bekommt, weiß ich nicht. Die "Kampfhunde" unserer Nachbarschaft haben jedenfalls auch z. Z. wieder einmal niemanden zum Spielen - nicht mal Aron, nachdem wir mit jedem für sich die entsprechenden Erfahrungen gemacht haben.

Grüße

Gudrun
Thema: "Kampfhunde" wenn ja, warum oder nicht ? !


 
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