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23.02.01 -- Tanja, Achim + Cyril

RE: Wie mache ich mich interesannter...














Hallo Sandra,

klar gibt es Hunde, die vom Temperament/Alter her sowieso immer in der Nähe ihrer Halter bleiben, sofern der Umgang mit ihnen einigermaßen stimmt. Aber es gibt auch die "wilden Hummeln", die keine action verpassen möchten. Aus Deinen Erzählungen heraus, nehme ich an, dass Rexi, ebenso wie unser Cyril, zu dieser Gruppe von Hunden gehört.

Gerade wenn man mit ihnen oft ins gleiche Gebiet geht, kennen sie den Weg und fühlen sich sicher. Trotz allem kann man auch bei ihnen erreichen, dass sie in der Nähe bleiben und nicht wegzischen und sich auch abrufen lassen, wenn andere Hunde rumtoben. Und um es vorweg zu sagen, ich bin der absoluten Meinung, dass ein Hund das können, bzw. lernen MUSS. Sowohl zu seinem eigenen Schutz, denn auch, wenn der eigene Hund nicht aggressiv ist, könnte es ja der sein, zu dem er gerade hinrast. Und auch, damit er keine Spaziergänger / Kinder, etc. erschreckt, wenn er lossprintet und man ihn dabei nicht unter Kontrolle hat.

Nun weiß ich natürlich nicht, was und wie Du mit Rexi machst.

Interessanter macht man sich z. B. durch für den Hund überraschende Aktionen. Sei es in die entgegengesetzte Richtung laufen, Richtungswechsel oder sich zu verstecken, wenn er nicht auf einen achtet. Überraschend ist aber auch plötzliches Spielen, wenn der Hund nicht damit rechnet. Dabei muss man immer drauf achten, dass man das Spiel abbricht bevor der Hund keine Lust mehr dazu hat, so dass er aufs Spiel / Spielzeug "heiß" bleibt.

Der nächste Punkt ist der WIE man spielt, bzw. Gassigeht. Ich kenne genügend Halter, die trotten mit ihrem Hund fast immer den gleichen Weg zum Auslaufgebiet, da machen sie ihn los und trotten weiter, bis zu einer bestimmter Wiese, da wird dann, wenn keine Hunde da sind, der Ball geworfen. Immer in die gleiche Richtung und in der gleichen Weise und möglichst so, dass sich der Halter dabei wenig bewegt. Sind andere Hunde da, dann achten sie genauso wenig wie bei dem Gang zu dieser Wiese auf den Hund, sondern klönen.

Sicherlich gibt es Hunde, denen das reicht oder die aufgrund ihres Alters oder ihrer Unsicherheit oder ihres grundsätzlichen gemütlicherem Naturell bei den Halter bleiben, anderen wird das mit ihrem Halter zu langweilig und sie sind nur noch an anderen Hunden interessiert oder fangen das Jagen an.

Da hilft nur die Spaziergänge abwechslungsreich zu gestalten und immer an anderen Stellen für den Hund spannende Sachen zu machen. Sei es richtig ausgelassenes Toben, Futterbeutel suchen, über Baumstämme balancieren, Zerrspiele, auch auf dem normalen Weg mal nen Ball fallen lassen und mit dem Hund um die Wette hinterherrennen oder auch mal ein wenig Üben und mit Spiel belohnen. Und sich dabei auch auf die Art der Hunde zu spielen einzulassen, was bedeutet, dass man recht müde und dreckig nach Hause kommt :-).

Das ist natürlich nix, was von heute auf morgen wirkt und man sollte auch diese Spiele erstmal nicht in der tollsten Ablenkung des Hundes, sprich, wenn er gerade mit anderen Hunden voll im Spiel ist beginnen. Sondern erstmal ganz in Ruhe, der Hund lernt mit der Zeit von selber, dass er immer auf den Halter achtet, denn da könnt ja jetzt was tolles kommen.

Dazu kommt natürlich üben, üben und üben von "hier" oder "komm" und Platz oder Sitz auf Entfernung. Und dabei würde ich die Belohnung der Situation anpassen. Einem wildtobendem Hund nur schnell ein Leckerlie reinschieben und dann nach hause trotten, ist für viele Hunde nicht die rechte Belohnung. Dann lieber einen Teil des Rückweges zum wilden Spiel umfunktionieren. Und keine Sorge, man muss nicht den Rest seines Lebens ausschließlich so anstrengende Spaziergänge machen :-).

Hast Du eigentlich mal geschaut, ob es bei Euch in der Nähe Möglichkeiten gibt Agility zu betreiben. So wie Du Rexi beschreibst, könnt ich mir vorstellen, dass er da Spaß dran und auch das verfestigt die Bindung zum Halter sehr.

Viel Erfolg und viel Spaß
Tanja

Thema: Wie mache ich mich interesannter...


 
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