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06.02.01 -- Wilfried Heimann

Lakeland-Terrier bissen Sammys Schwanz ab / Besitzer streiten mit Tierpension um Arztkosten














05.02.2001
Lakeland-Terrier bissen Sammys Schwanz ab Besitzer streiten mit Tierpension um Arztkosten

Letmathe/Hemer. (tol) Allmählich hat sich Sammy von dem Schock erholt. Der elfjährige Golden Retriever lässt sich wieder von Fremden streicheln und versucht, seine Freude mit dem Wedeln seiner Rute zu zeigen. Oder besser gesagt: mit dem, was davon übrig ist.


Denn beim Aufenthalt in der Hemeraner Tierpension Wilke über den Jahreswechsel bissen ihm andere Hunde einen Teil seines 50 Zentimeter langen Schwanzes ab und zerfleischten einen weiteren Teil so sehr, dass er amputiert werden musste. Jetzt sind nur noch 11 Zentimeter Rute übrig. "Und der Pensionsbesitzer verlangt jetzt noch von uns, die Tierarzt-Rechnung zu bezahlen", empören sich Sammys Frauchen und Herrchen, Christel Milkowski und Jean-Claude Rochet aus Lössel.

Tierpensions-Chef Fritz Wilke tut die Sache nach eigenem Bekunden "schrecklich leid". Er sieht sich aber bei der Tierarzt-Rechnung mit Verweis auf den Anmeldebogen, den Christel Milkowski unterschrieben hat, im Recht. Darin heißt es: "Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass ich für Unfälle jeder Art, Entlaufen oder gar Verenden, keine Haftung übernehme." Die Klausel wollen die Lösseler jedoch nicht akzeptieren. Sie haben inzwischen einen Anwalt eingeschaltet, der Zivilklage gegen Wilke einreichen will. Vorwurf: Die Aufsichts- und Sorgfaltspflicht sei nicht erfüllt worden.

Was Wilke, der seit 35 Jahren als Terrier-Züchter und Pensionsbetreiber im Geschäft ist, wiederum bestreitet: "Das ist ein bislang einmaliger Fall, damit konnte kein Mensch rechnen." Sammy sei mit einer Hündin in einer Box untergebracht gewesen. Bei einem der halbstündlich durchgeführten Kontrollgänge am Neujahrsmorgen habe er dann die Verletzung der Rute festgestellt. Der Pensionschef vermutet, dass die langen Haare an Sammys Rutenspitze durch einen schmalen Spalt unterhalb der Boxenwand in die Nachbarbox geraten seien. Das dort untergebrachte Lakeland-Terrier-Pärchen, ebenfalls Pensionshunde, habe sie nach Wilkes Darstellung "wohl als Spielzeug" angesehen, daran gezogen und zugebissen. Als aggressiv sei die Hunde-Rasse aber nicht bekannt.

Eine Einschätzung, die auch die behandelnde Tierärztin teilt. Gleichwohl, so berichtet sie auf Anfrage, habe sie eine derartige RutenVerletzung noch nicht gesehen. Bei der Behandlung habe sie außerdem an Sammys Hoden eine kleine Schürfwunde festgestellt. Über die Ursache könne sie nur spekulieren. Sammys Besitzer sind indes davon überzeugt, dass ihr Golden Retriever entweder direkt gemeinsam mit anderen Rüden untergebracht gewesen sei oder in einer Box mit so großen Gitterabständen, dass andere Hunde ihn packen konnten. Was Wilke energisch bestreitet, wie auch bestimmte Aussagen, die beim Abholen des Hundes am nächsten Tage gefallen sein sollen. Jetzt hat das Gericht das Sagen.

IKZ vom 06.02.2001

  6.2.01Lakeland-Terrier bissen Sammys Schwanz ab / Besitzer streiten mit Tierpension um Arztkosten   Wilfried Heimann  


 
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