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Hallo zusammen,
erst mal vielen Danke für eure Antworten ! ... ich schreibe aber jetzt für alle eine große Erklärung, weil sich vieles zu sehr wiederholen würde ... und das packe ich alles in die Fragen von von me+bär ...
1. neben dem 2 stündigen Spaziergang ist er eigentlich auch zuhause ständig auf Achse
2. Geistig beschäftige ich ihn, indem ich bei jedem Spaziergang auch ständig irgendwelche Übungen mit ihm mache.Außerdem kriegt er (und ich) 1 mal die Woche diesen "Privatunterricht" bei einer ausgebildeten Hundeschullehrerin (1Std). In dem Gelände gibt es auch viele andere Hunde, die von anderen Leuten ausgeführt werden. Vorher war ich in einer normalen Hundeschule (6 Wochen), aber das ging nicht mehr, weil ich kein Auto habe und die Übungsplätze immer woanders im Freien waren.
3. + 4. ich habe ihn mit 3-4 Wochen in Indien/Karnatka von der Straße aufgenommen, war noch 3 Monate mit ihm am gleichen Ort und habe ihn dann mit nach Deutschland mitgenommen. Zu Hause habe ich dann im Net nach einer möglichen Rassenherkunft gesucht und bin dabei auch auf Basenj-Seiten gestossen. Habe mich dann mit einem Basenji-Besitzer und Züchter in Verbindung gesetzt und ihm Fotos geschickt. Er hat mir viele Informations-Unterlagen geschickt und auch er meinte, daß "Kuri" in dieser Richtung sehr interessant wäre, aber, daß ihm nicht bekannt wäre, daß Basenjies nach Indien gelangt wären, wohl aber in den asiatischen Bereich. Er hat sehr viele Charaktereigenschaften von einem Basenjie, z.B. wie ständiges Ziehen an der Leine, Dickköpfigkeit, starkes Rudelverhalten (wunsch), er liebt es einfach nur über große Wiesen zu jagen (laufen), er ist sehr pfiffig und auch witzig, er lernt schnell, auch wenn er die Kommandos nur befolgt, wenn er dazu Lust hat ... Er bellt aber und ist dehalb kein reinrassiger Basenji (wie auch?), aber er sieht einfach so aus. Er kam wohl aus einer separierten Gruppe von Hunden, die etwas ausserhalb um ein heruntergekommenen Hotel lebten, dort wohl teilweise auch Futter von dort wohnenden Indern erhielten und durchweg weiß/dunkelbraun/schwarz waren. Und dann lag er Ende 99 auf dieser Straße, wo ich ihn vor einer Riksha gerettet habe und ihn dann nach 1 Tag Bedenkzeit aufgenommen habe, obwohl ich mir geschworen habe, sowas nicht zu machen. Aber manchmal ist das Gefühl eben doch stärker als nur die Vernunft.
5. Er gehorcht zu Hause immer. Draussen ist es eben anders. Er kann zwar auch dort gehorchen (und es ist auch schon um einiges besser geworden), aber es ist so unzuverlässig, daß ich dem nicht vertrauen kann. Draussen existiere ich eigentlich nicht mehr für ihn .... andere Hunde, Menschen etc. ... sind so viel wichtiger für ihn, daß er mich vergessen zu scheint. Es ist nicht ungewöhnlich, daß er mit anderen Menschen mitläuft, oder beim Spielen mit deren Hunden in die andere Richtung mitläuft. Neulich ist er zu einer Frau gelaufen (im hellen Mantel), die ca 300 Meter entfernt auf einer Straße lief, die Autos haben gebremst und selbst, als ich so an die 10 M bei ihm wieder war hat er überhaupt nicht auf mich reagiert. Natürlich jagt er auch gerne mal einen Reiher hinterher, der dicht über der Wiese fliegt, aber das Jagen ist nicht das Problem. Das Problem ist, daß er, auch wenn ich oft seine Aufmerksamkeit durch Spielen auf mich lenken will, absolut nicht an mir interessiert ist. Das ist für mich ein großes Problem, weil er sich selbst damit zu sehr gefährdet, Autofahrer, andere Spaziergänger gerne belästigt (freudiges Hochspringen) und ich manchmal nicht mehr weiß, wo er jetzt steckt, wodurch jeder Spaziergang (ohne Leine) langsam für mich zum Alptraum wird. An der Leine ist das Riesenproblem, daß er permanent irgendwo hin zieht (das ist auf die Dauer auch nicht zu ertragen).
Es ist also immer das gleiche Problem : Er ist nur zu Hause auf mich fixiert, draussen eben nicht mehr. Da geht er seine eigenen Wege und vergisst mich. Da schlägt einfach seine wilde Natur durch, die ich ihm auch gönne, mit der ich aber langsam so überfordert bin, daß ich eben mittlerweile sogar dran denke ihn wegzugeben.
6. Eine Methode ist mir nicht bekannt. Diese Hundeschullehrerin ist sehr bekannt hier, hat die entsprechenden Prüfungen, wie auch Begleithundausbildung (oder so). Es wird vor allem mit positiver Unterstützung gearbeitet. Natürlich wird es auch strenger, wenn Herr Kuri sich total daneben benimmt. Das Gelände, auf dem wir arbeiten ist ein begehrter Hundebesitzerspazierweg an einem Fluß, wo auch Radfahrer,Jogger etc. zu finden sind.
Ich würde auch mehr mit dem Hund raus, aber es ist so nervig geworden, daß mir die Lust einfach mittlerweile fehlt und ich kann nicht mit einem Hund zusammen sein, der mein Leben dominiert. Ich denke, daß viele Fehler in der Zeit in Indien geschehen sind, weil ich keinerlei Ahnung von Hunderziehung hatte und auch das dortige Umfeld absolut ungeeignet für sowas ist (die meisten Inder hassen nämlich Hunde). Es ist auch ein Wunder, daß Kuri die veterinärmedizinischen Aktionen völlig desinteressierter Tierärzte überstanden hat. Ich mußte den Hund auch ständig vor Fahrzeugen bewahren, die auch gerne mal über einen Hund fahren, sowie ihn vor anderen Hunden schützen, da sie völlig krank waren und durch die Tritte der Inder und die Hundeschwemme so neurothisch waren, daß sie sich gegenseitig angefallen haben.
Es war eine sehr stressige Zeit, die wohl auch dafür verantwortlich ist, daß mein Hund jetzt so aufgedreht ist.
Kuri ist auch nicht an Übungen, Hundesport, agility-training etc. interessiert. Seine Gene sind einfach "undomestiziert". Das ist etwas sehr schönes, aber auch etwas, daß kein entspanntes Zusammenleben möglich macht. Mittlerweile würde ich auch jedem abraten, !!! auch wenn es sehr schwerfällt !!! einen wilden Hund (speziell einen Rüden) mit nach z.B. Deutschland mitzunehmen. Er ist ein wunderbares Tier, aber vielleicht auch nur für jemanden geeignet, der seinen ganzen Tag nach dem Hund ausrichten möchte. Für mich ist es noch undenkbar mich von ihm eventuell trennen zu müßen aber vielleicht muß das sein.
Gruß Dinesh
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