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29.01.01 -- Volker B.

RE: Jogger! an Volker














Hi Manuela!

Klar, ich habe aus der Sicht des Hundehalters argumentiert. Als Joggerin kannst Du nicht erkennen, ob der frei und entfernt von seinem Besitzer laufende Hund eine hinterlistige Bestie, oder ein desinteressierter, gut ausgebildeter Hund ist.

Aber genau da setzt meine Meinung an: ich kann nicht einsehen, obwohl mein Hund nicht einer der vorbildlichen ist (er ist zu neugierig und nähert sich besonders gerne Kindern freudig mit der Nase), die man nicht anleinen muß, daß alle Hundehalter und Hunde in Sippenhaft genommen werden, und bei jeder Begegnung ihren Hund anleinen, ablegen, oder sonst was tun müssen. Einmal ist ein solcher Erwartungsdruck sehr erniedrigend für die Menschen, die sich wirklich große Mühe mit der Ausbildung ihrer Hunden geben und dabei auch Erfolg haben.

Außerdem besteht die Gefahr, daß sich das öffentliche Bild von Hunden ins Gegenteil dessen verkehrt, was man mit dieser Rücksichtnahme ausdrücken will. Stell Dir doch mal vor: alle unproblematischen Hunden werden immer zügig angeleint. Der uninformierte Mensch denkt: »Hmm, das wird schon seinen Grund haben...«. Einige, oder viele problematische Hunde werden aber nicht angeleint und sorgen dann durch ihr Verhalten gegenüber Passanten für die Bestätigung aller Hundevorurteile. Das kann es doch nicht sein, oder?

Stell Dir mal folgendes vor: ein Hund ist mit seinem Halter unterwegs; der Hund läuft frei und interessiert sich nicht für Jogger oder Spaziergänger sondern läuft mit seiner Nase beschäftigt am Wegesrand. Es kommt ein Passant/Jogger, bleibt stehen und ruft: »Ist der Hund gefährlich?«. Man ruft: »Nein!« und »(Hundename), Platz!« zu seinem Hund. Der Hund schaut sich um und legt sich augenblicklich ab.

Ich finde das erheblich besser und aussagekräftiger als präventives Anleinen o. ä., ohne etwas über die Einstellung der Menschen zu dem Hund zu wissen. Wichtig zu bedenken ist natürlich auch, daß es reihenweise Menschen geben würde, die an diesem vorbildlichen Hund ohne Angst, oder nur mit leisem Unbehagen vorbeigehen und positiv zur Kenntnis nehmen werden, daß ihnen dieser Hund keine Probleme macht.

Ich meine, daß der Ruf der Hunde in unserer Gesellschaft noch nicht so tief gesunken ist, daß man schon bei dem schlimmsten denkbaren Szenario angekommen wäre, bei dem die meisten Menschen schlimmste Vorurteile gegen Hunde in der Öffentlichkeit haben.

Aber das ist natürlich nur eine, nämlich meine Meinung.


Gruß, Volker B.
Thema: Jogger!


 
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