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01.09.97 -- Joerg_Kuhn

Jäger und Hundehalter














Hallo +lt;Elke_und_Oliver+gt; !

+gt; ich glaube der Schluessel zur Loesung des Problems liegt in deinem letzten Satz verborgen. Der vernuenftige Umgang zwischen Jägern und +gt; Hundehaltern geht nur über das Gespräch. Man muß sich mit den Interessen der Jäger auseinandersetzen und Kompromisse suchen (in aller Regel +gt; ist das möglich).

Tja, Ausnahmen bestätigen wohl die Regel. Ich habe selbst gute Bekannte und Freunde, welche Jäger sind. Diese zeigen eigentlich eine gute Einstellung und einen gesunden Menschenverstand.

So sagte ein Förster und dessen Frau bei einem Gespräch zu meiner Frau und mir bezüglich des Themas Hunde, die ihren Hundehaltern im Wald "durchbrennen" (sinngemäß, nicht wortwörtlich): Tja, sie könnten die Hundehalter gut verstehen, die sich dann Sorgen machen und mit ihnen mitfühlen. So einigen Jägern und auch ihnen selbst gehen die Jagdhunde auch nicht selten im Wald "durch" und es kann Tage dauern, bis die wieder zurückkämen oder von der Polizei gebracht werden. Die Polizei kennt sie schon. Wenn sie anrufen, wären die ersten Worte "Aha, ist der Hund wieder durchgebrannt?!".

Du siehst, es gibt unter den Waidmännern auch Leute, die eine entspannte Einstellung zum Thema Natur und Hund haben. Nun aber die Ausnahmen, die zumindest man auf Grund der nicht gerade geringen Zahl der Jäger (=Hobbywaidmänner) leider nicht suchen muß.

Hat mal ein (offensichtlich angetrunkener) Jäger ein paar Meter von Dir weggestanden, böses Zeug gefaucht, mit dem Gewehr gefuchtelt und geschossen? Ich sage Dir, ob der in die Luft schießt, in den Boden und in Deine Richtung ist Dir in dem Moment nicht so wichtig, Du schaust, daß Du Land gewinnst, Deine Beine scheinen wie Gummi, können Dich kaum tragen. Du glaubst, Du bist im letzten Krieg, kannst nicht glauben, daß das wahr ist. Zu Hause angekommen, nach Verarbeitung des ersten Schocks, packt Dich eine gewisse Wut, eine Einstellung: "Es darf doch nicht sein, was nicht sein darf!".

Anzeigen? Wo die Zeugen hernehmen, wenn Du meist allein im Wald unterwegs bist, sonst kein Mensch, weit und breit. Kennst Du nicht den Text "Strafanzeige wegen nicht öffentlichem Interesse abgelehnt"??

Es gibt diese "Jäger", welche mit körperlicher Bedrohung, mit der Bedrohung durch Gegenstände wie Fahrzeuge oder gar mit der Bedrohung durch Waffen auf andere Macht ausüben wollen und für die dann Hundehalter ein gefundenes Fressen sind. Der Jagdschein als Freifahrtschein?

Hälst Du, Oliver, solche und ich meine nur diese Art "Jäger", für geeignete Ansprechpartner? Mal eine wirklich objektive Frage: Hast Du schon mal eine +gt;echte+lt; Waffe in der Realität (nicht im Fernsehen) erlebt (Typische Jagdwaffen wie (Bock)Doppelflinte, Drilling, Karabiner aber auch Kurzwaffen von Kal. .22 bis z.B. .45 ACP), gesehen, was die anrichten können, ein Geschoß pfeifen gehört?

+gt; Es hat überhaupt keinen Sinn auf seinem Recht zu beharren oder sogar handgreiflich zu werden. Der Jäger ist im schlimmsten Fall seinen Jagdschein +gt; los, der Hundehalter verliert seinen Hund.

Ich gebe Dir absolut recht, wenn es darum geht, +gt;im Moment der Situationseskalation+lt; auf sein Recht zu bestehen, sondern sich irgendwie nach Möglichkeit ruhig und vernünftig aus der Situation begibt. Allerdings ist es wohl für einige Menschen schwierig, etwas auf sich beruhen zu lassen, nur weil es für den ordentlichen Weg der Anzeige keine Zeugen gibt. Wenn A und B Menschen sind und A den B erschießen würde, wäre A (je nach Beweislage vor Gericht) höchstens für einige Zeit seine Freiheit los, B aber sein Leben. Sollte man sich nicht trotzdem Gedanken machen, warum es A´s gibt und wie man es A´s vermeidet?

+gt; Auch wenn ich mich selber gelegentlich schwer über Jäger und ihr Gehabe aufrege, bevor ich unseren Hund auf's Spiel setze, gebe ich lieber klein +gt; bei.

Sicherlich würde ich da genau so handeln und je nach Art des Gehabes es auch auf sich beruhen lassen, statt sich weiter unnötig darüber aufzuregen. Aber es gibt Grenzen des Gehabes, welche mir Widersagen, da klein beizugeben. Das schlimme ist, daß einem meist die Hände gebunden sind (z.B. Zeugen, usw.).

Ich halte den vom Eröffnungsautor des Themas hier erwähnten Hinweis, daß der Waidmann mit der Waffe offensichtlich drohende Handhabungen vorgenommen hat, NICHT für eine auf sich beruhen zu lassene Geste. Sicherlich ist der Autor bzw. dessen Bekannte gut beraten, nicht die Situation selbst durch Agression zu verschlimmern. Aber ich denke, er hat, erst Recht wenn er nichts (keine Zeugen) in der Hand hat, erzürnt zu sein und sich Gedanken zu machen, warum es diese Leute gibt und wie man dies verhindern kann.

Viele Grüße

Jörg
Thema: Leinenzwang vom Förster


 
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