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16.01.01 -- Alice

RE: Hundezucht an Sören














+#8222;ich denke wir drehen uns hier teilweise im Kreis. Warum stellst Du die Behauptung auf, das Rassehunde als "Statusobjekt" gekauft werden?? Spielen da nicht
bei 99 Prozent der Hundehalter auch andere Überlegungen eine Rolle?? Z.B. das sie im Groben wissen wie der Hund ausgewachsen aussieht, wie groß er wird,...+#8220;

Hallo Sören,
Jedes Mal, wenn eine Rasse zu einer Moderasse wird, kannst du beobachten, daß sich menschen Hunde kaufen, weil diese niedlich aussehen. Wenn ich mir einen Hund hole, weil ich finde daß er niedlich aussieht und ansonsten beachte ich nichts anderes, dann ist es gewissermaßen ein Statussymbol. 50 % der Menschen holen sich einen Border nicht um mit ihm Hundesport zu machen, sondern, weil man wegen dem hübschen Aussehen des Hundes auffällt. Dies wird noch mal bewiesen, da die Menschen, wenn sie entdecken, daß der Hund bestimmte Forderungen stellt, sich nicht etwa damit auseinandersetzen, sondern den Hund abgeben. Wäre der Hund wirklich des Hundes wegen angeschafft worden, würden die Menschen nicht bei den kleinsten Schwierigkeiten aufgeben.
Eine Rasse wie der weiße schäferhund beweist deutlich, daß den Menschen lediglich das Aussehen wichtig ist, da bei diese Rasse in 95 % der fälle von absolut kaputter Zucht gesprochen werden kann und trotzdem haben diese Hunde guten Absatz.
Wenn die Menschen eine Rassen bevorzugen würden, weil sie die vererbten Veranlagungen für bestimmte Wesensmerkmale kennen und besser einschätzen können als bei einem Mischling, dann würden sich keine Durchschnittsfamilien gerade deswegen gegen einen Herdenschutzhund entscheiden. Sie tun es in den meisten Fällen jedoch nicht, da das Aussehen des z. B. Kuwasz doch so niedlich ist. Dann erweist sich der weiße Riese doch nicht als so einfach in der erziehung und ich bin überzeugt, daß sich dann mehr als 1 % der Menschen dazu entschließen den Hund abzugeben.

+#8222;Das Hunde ab und zu abgegeben werden müssen (Umständehalber eben), wird immer passieren und ist oftmals für das Tier auch besser. Was ist denn nun daran
verkehrt, wenn man für einen Rassehund, der als Welpe 2000 DM gekostet hat, zumindest einen Teil des Kaufpreises wiederbekommt?? Ist der Hund plötzlich
nichts mehr wert wenn er älter geworden ist?? Die Vorzüge wie z.B. HD-freie Abstammung etc. bleiben doch erhalten, stellen also insofern einen "Gegenwert+#8220;

Aber darum ging es doch auch gar nicht. Es ging darum, daß deiner Meinung nach, weniger Rassehunde abgegeben werden, da die Menschen mehr Geld für den Rassehund als für einen Mischling bezahlt haben. Daraufhin habe ich geschrieben, daß meiner Meinung nach die Rassehunde genauso zahlreich abgegeben werden und daß der einzige Unterschied darin besteht, daß man den Mischling ins Th. Abschiebt und den Rassehund an den meistbietenden verscherbelt. Und du wirst mir doch hoffentlich zustimmen, daß man einen Hund nicht mehr liebt nur weil er viel gekostet hat. Es gibt Menschen, die einen teueren rassehund abschieben würde, egal ob sie das Geld wieder bekommen oder nicht und es gibt Menschen, die sich nur einen Hund für 300 Mark leisten können, ihn jedoch trotzdem ein lebenlang lieben werden.
Hund als Luxusgut ist meiner Meinung nach nicht der richtige weg!

Wo ich denn jetzt die Zucht von Border Collies befürworte möchte ich gerne wissen... ich befürworte die Zucht mit Tieren die eine Verbesserung einer Rasse
erwirken können, und das bei jeder Rasse. Das habe ich auch an BCF so und nicht anders geschrieben. Da ich ihren Hund nicht kenne, kann ich nicht beurteilen
ob er eine Verbesserung erwirken kann. Da sie aber geschireben hat, das er vom aussehen her nicht so ganz dem Standard entspricht wage ich das aber zu
bezweifeln, insofern befürworte ich die Zucht mit DIESEM RÜDEN auch nicht. Aber warum sollte man, unabhängig von der Rasse, gute Zuchthunde nicht der Zucht
zuführen und gleichzeitig die schlechten rausnehmen?? Verstehe ich nicht so ganz...

Ich habe nirgendwo geschrieben, daß gezielte Selektion bei der Zucht verkehrt ist. Aber ich verstehe eben auch nicht warum man einer unerfahrenen Person, die mal so eben auf die Idee kommt ihren Rüden decken zu lassen, ohne sich Gedanken über die Folgen zu machen, eher wohlwollend gegenübersteht, als jemanden, der einen ungeplanten Mischlingswurf hat. Die Zukunft der welpen ist meiner Meinung nach in beiden Fällen mehr als zweifelhaft und es ist egal, ob Rassehund oder nicht, Würfe bei denen man sich nicht sicher ist geeignete Käufer für die welpen zu finden, sollte man vergessen, da kann ihr Borderrüde noch so traumhaft sein1

Damit sind wir bei der Hundezucht damals und heute. Kann man nicht vergleichen. Die Rassen sind damals aus dem Bedarf entstanden, Hunde für bestimmt Aufgaben
zu züchten. Ist ein Hund für diese Aufgabe nicht geeignet gewesen, aus gesundheitlichen oder charakterlichen Gründen, dann wurde er einfach aus dem Verkehr
gezogen und konnte sich nicht vermehren. Nur die guten Arbeitshunde wurden zur Zucht eingesetzt. Das es heute bei den meisten Rassen kaum noch möglich
ist, ist mir klar. Das ist aber schade!!!

Wenigstens da sind wir absolut einer Meinung!


Wenn die Rassehundezuchtvereine dem Ruf der Hundesportler und Diensthundeführer nachkommen würden und die Zuchthunde nur noch über Gebrauchshundefähigkeit
selektieren, dann hätten wir mit Sicherheit bei den Schäferhunden in 10 Jahren keine HD-Problematik mehr. Aber mit dem immer lauter werdenden Rufen des
"Konsumenten" nach leicht zu erziehenden Familienhunden ist eine Rückentwicklung zur Leistungsselektion nicht möglich, also müssen wir uns weiterhin auf
das Urteil der Tierärzte und Zuchtrichter verlassen.... wohin das geführt hat ist mir klar, genauso wie Dir...

Aber der Ruf des Konsumenten nach Hovis, Borders, Kuwaszs etc. beweist doch, daß die Menschen nicht den Hund hinter der Rasse, bzw. ihre speziellen Eigenschaften sehen, sondern einen niedlichen Hund kaufen wollen, egal ob sie auf seine Bedürfnisse eingehen können oder nicht.

Der Unterschied ist nur, das ich momentan im VDH das einzige ernstzunehmende Organ sehe, an diesem Zustand etwas zu ändern. Er verfügt über die meisten
Zuchthunde der meisten Rassen und hat auch die einzigen, ernstzunehmenden Prüfungsordnungen um die Rassen auf Leistung zu selektieren. Außerdem versammeln
sich in ihm die besten LEistungszüchter und Hundesportler, die das Know-How haben um wirklich auf Leistung zu selektieren. Und genau dafür arbeite ich
in "meinem" Rassehundezuchtverein, und Du kannst mir glauben, ich stehe der Zuchtpolitik des Schnauzerklubs alles andere als unkritisch gegenüber...

Daß der vdh die Mittel hätte, um gute erfolgreiche Zucht zu planen und zu betreiben möchte ich nicht anzweifeln, nur warum tut er das nicht?
Es gibt übrigens Dissidentenvereine, die in vielen Punkten strengere Richtlinien haben als so mancher Vdh-Club. Wenn du unbedingt Beweise möchtest, werde ich mich schlau machen. Mir fällt auf Anhieb nur ein, daß es sog. Dissidentenvereine, schon allein der Ausdruck bedeutet Monopol für den vdh und wertet alles andere ab, gibt, die strenger mit ihren Zuchtrichtlinien sind. Mir geistert im Kopf rum daß es einen nicht-vdh-zuchtverein gibt, dessen Züchter eine sehr ausführliche Sachkundeprüfung sowohl was die Genetik wie auch Hundehaltung betrifft, bestehen müssen, um zugelassen zu werden. Welcher Vdh-Verein macht es so?

In der Zucht der DSH ist übrigens mittlerweile über die Zuchtwertschätzung und die daraus resultierenden Kennzahlen etwas in Bewegung. Ich halte diese Entwicklung
für gut, auch wenn sie ein paar Jahre früher hätte kommen können. Ich denke aber, das die HD-Problematik bei den DSH damit zumindest eingedämmt werden
kann, bin da ganz zuversichtlich...

Hd. Ist nicht die einzige Problematik bei den dsh. Was das Wesen betrifft, bin ich da zum Teil noch skeptischer.


Viele Grüße
Alice

Thema: Hundezucht an alle, besonders an BCF


 
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