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Hey Sören,
auch wir hatten seinerzeit ja mal diese Diskussion im Chat. Also, auf ein Neues!
_Wir haben über die Ursachen gesprochen und die Überlegungen angestellt ob und wie man AUF DAUER dafür sorgen kann, das es WENIGER Hunde in den Tierheimen gibt und WENIGER Hunde abgeschoben werden.
Seien wir doch mal ehrlich. Hier geht es doch um erster Linie um die Einstellung des Menschen zum Hund. Ich frage Dich allen Ernstes. Bist Du wirklich der Meinung, dass dies ebenfalls in "Kategorien" einzuordnen ist, welchem Hund nun mehr die Gefahr droht, abgeschoben zu werden???? Ich kann Dir die obstrustesten Geschichten erzählen über Hunde, die ebenfalls abgeschoben worden sind, weil die Halter sie nicht mehr haben wollten. Allerdings war denen noch im Hinterstübchen, dass sie vor ein paar Monaten viel Geld für diesen Hund auf den Tisch gelegt haben. Und das war ihr einziges Ziel, an dieses Geld nur annähernd wieder heranzukomen und haben den Hund selbstverständlich NICHT ins Tierheim abgeschoben, sondern meistbietend verscherbelt, ungeachtet dessen, ob es der Hund bei dem anderen, an den wir ihn vermitteln wollten, wohl besser gehabt hätte, denn diese lapidare Abgabe eines Hundes geht auch oftmals mit Vernachlässigung des Hundes einher und somit hat der "Nachfolger" ein paar Problemchen, die es aus der Welt zu schaffen gilt. Und das waren nicht wenige Fälle! Viele Hunde werden angeschafft, weil sie "in Mode" geraten sind, dann erst fällt einem auf, dass der Hund ein Lebewesen ist, der Zuspruch, Aufmerksamkeit, Zuwendung und nicht letztendlich auch eine vernünftige Ansprache benötigt. Die Leute sehen etwas z. B. im Fernsehen und wie es so ist wie mit allen anderen "Dingen" kommt der Gedanke "Will ich haben". Natürlich wird da auch viel mit Welpen gearbeitet, dafür sind die Medien ja bekannt. Meinst Du, dass all diese Käufer sich eingehend mit dieser Rasse vorher beschäftigt haben, der Boom auf Golden, Dalmatiner, Westie, Border, Bordeauxdogge ist ja noch nicht allzulange her. Bei den Mischlingen steht da im Gegensatz, dass die Leute nur eines haben wollen, einen HUND.
_Ich denke, das wir uns darüber einig sind, das den Hunden aus den Tierheimen geholfen werden muß. Aber wenn ich es momentan in den Tierheimen in unserer Umgebung richtig sehe, gibt es dort nur Listenhunde.
Ja, leider! Da sind wir wieder bei der bösen Art Mensch angelangt. Es kommt eine Verordnung und es ist doch erstaunlich, wie leichtfertig erschreckend sich Menschen von einem Hund trennen können.
_Andere dann nur vereinzelt, und das sind dann meistens auch Problemhunde.
Das sehe ich nicht so! Nehmen wir doch einfach mal die aktuelle Sendung von "Tiere suchen ein Zuhause". Dort waren ein Dobi (sehr hektisch und nervös), zwei Landseer (erst 10 Monate alt), ein Schäferhund, zwei Rottis, zwei Malamutes (vom "Züchter" total verkorkst, da Isolationshaltung), eine Bordeauxdogge und natürlich auch Mischlinge und Bullterrier in Not, die in der Tat viele Liste-1 Hunde zu vermitteln hatten. Also in erster Linie nicht unbedingte Problemhunde, würde ich zumindest nicht so beurteilen.
_Wer also wirklichen, aktiven Tierschutz betreiben will, der sollte sich einen Listenhund aus dem TH holen... dort ist die Not momentan am Größten.
Das ist richtig und würde ich auch gerne, wenn ich könnte. Aber wer konnte denn mit solch einer Verordnung rechnen?
_Wir wollen alle gesunde, Wesensfeste, gut geprägte und für uns passende Hunde.
... haben aber viele nicht!
_Dazu gibt es Zucht. uch Zucht versucht man die Gesundheit, Wesenfestigkeit und bestimmte Charaktereigenschaften zu erhalten und zu verbessern. Um Zucht nun aber professionell und gut zu betreiben, gehört dazu eine Kontrolle der Zuchttiere und Führen von Zuchtbüchern. Denn nur weil die Elterntiere gesund sind, heißt das nicht, das doch vielleicht die "kranken" Eigenschaften irgendwelcher Ureltern bei den Nachkommen auftreten.
Erklär mir doch bitte mal, wie viele und welche Krankheiten über Generationen vererbt werden können und welche überhaupt für den Käufer ersichtlich sind in den Papieren? Die Forschung geht ja nun unaufhörlich weiter und nun ist man sich bei der HD auch nicht mehr sicher, ob diese vererbbar ist oder aus falscher Ernährung/Überanspruchung resultiert.
_Und glaube es oder nicht, diese Voraussetzungen kann ein Mensch, der mal eben Schäferhunde mit Collies verpaart nicht erbringen.
Nein, das mag wohl stimmen und leider ist es ja auch so, dass noch nicht einmal die Mindestanforderungen für die Elterntiere erfüllt werden.
_Um es auf den Punkt zu bringen: Wir alle wollen eine Verbesserung der Hundezucht. Ich denke der VDH und seine Mitgliedsvereine haben da gute Voraussetzungen geschaffen, die zwar allesamt noch verbessert und transparenter gemacht werden müssen, ich halte sie aber vom Ansatz her für gut. Wenn wir aber verbessern wollen müssen wir das "Produkt VDH-Hund" auch kaufen, es ausbilden und dann, wenn der Hund gut ist, der Zucht wieder zuführen. Nur so funktioniert es. Wer sich einen Mischling beim Züchter kauft, trägt aber nichts dazu bei und handelt entgegen dieser Entwicklung.
Es hört sich alles soooo gut an und ich werde mich hier mal im Umfeld bei den ganzen Haltern erkundigen, aus welchem "Stall" ihre Hunde resultieren und da werde ich zuallererst mal bei den 10 - 15 Goldies ansetzen, die hier rumschwirren und ich meine mich erinnern zu können, dass 2 - 3 von 15 den Kriterien Gesundheit/Wesen/Aussehen entsprechen, dann können wir gerne weiter diskutieren.
_Nur so eine Überlegung, ich hoffe nicht allzu unschlüssig. Und nun bitte keine emotionelen Äußerungen wie "mein Mischling ist gesund und nett", das bringt uns nicht weiter.
Was ist daran emotional? Ich hatte die gleichen Wünsche wie Du! Einen gesunden und wesensfesten Hund und wieso soll man das nicht schreiben dürfen, wenn man denn einen hat?
Viele Grüße
Bianca
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