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12.01.01 -- Volker B.

RE: Hundezucht an Volker,














Hallo Tanja!

»... Wenn ich Deine Logik zu Ende denke, dann dürftest Du auch nicht dafür plädieren, Rassehunde aus diesen Notvermittlungen zu nehmen. Denn damit unterstützt Du doch die Züchter, die ihre Wurfplanung nicht der Zahl der Interessenten anpassen, sondern einfach produzieren und sie an Interessen abgeben, die offensichtlich nicht für die Hunde geeignet waren. Aber den Züchtern kanns ja egal, da sie die Hunde über die Notvermittlungen ja wieder los werden. Und somit hilfst Du ihnen bei ihrer verantwortungslosen Zucht. ...«

Dieser Gedankengang ist aus meiner Sicht nicht provokant, sondern wichtig und klärungsbedürftig. Hier kann ich nur auf geringe eigene Erfahrungen zurück greifen, aber die könnten ja von anderen ergänzt werden. In den beiden Clubs, die mir etwas besser bekannt sind, sieht es so aus, daß die Vereinsarbeit von einer Handvoll Leuten gemacht wird. Auch die Zahl der angeschlossenen Züchter, für die ja letztendlich nur vermittelt wird, hat eine Größenordnung, daß jeder jeden persönlich kennt. In diesem Interessenverbund ist es sicher um einiges leichter Kontrolle und Druck auszuüben, wenn ein Mitglied im Sinne negativer Zuchtfolgen auffällig wird. Dazu zähle ich auch die Ereignisse, bei denen Hunde dieses Züchters von ihren Erstbesitzern häufiger als bei anderen wieder abgegeben werden. Da fragt man sicher eher mit der Autorität des Gleichgestellten mal nach, ob bei diesem Züchter alles mit rechten Dingen zugeht.

Ob das in diesem Sinne gehandhabt wird ist mir nicht bekannt, aber wenn so versucht wird Einfluß zu nehmen ist das sicher eher von Erfolg für die Hunde gekrönt, als wenn ein Mitarbeiter eines Tierheims anfragt. Sabine S. hat dazu ein Beispiel geschildert. Aber auch aus meiner Helferzeit bei einem Züchter Deutscher Doggen erinnere ich mich daran, daß schon vor über 15 Jahren gegen einen Zwinger aus dem Kreis der Kollegen vorgegangen wurde, weil dort zu viele und »schlechte« Hunde gezüchtet wurden. Diesem Züchter wurden damals als 1. Schritt z. B. keine Hunde zur Zucht mehr verkauft und nicht die gewünschten Rüden zum Decken zur Verfügung gestellt. Kurz gesagt, man hat den Leuten erstmal das Züchterleben schwer gemacht. Wie die Geschichte sich entwickelt hatte erinnere ich nicht mehr genau.

Bei den Vermittlungsangeboten, die mir im vergangenen Jahr von dem Briard-Leuten weitergegeben wurden, ist die von Dir unterstellte Praxis schon allein dadurch weitgehend ausgeschlossen worden, daß detailierteste Informationen zu der Herkunft, dem Wesen, der aktuellen Aufenthalt, sowie dem Grund der Abgabe der Hunde weitergegeben wurden, aus denen ich mir schon ein sehr gutes Bild machen konnte, was die Tiere hinter sich hatten. Es wurde auch eindeutig als Problem benannt, wenn die Hunde aus einer nicht gut bekannten, nicht vorbehaltlosen Quelle stammten.

Da, wo von vorn herein mit krimineller Energie aus der Hundezucht ein Geschäft gemacht wird, haben sicher nur strenge gesetzliche Regelungen zur Tierzucht, die auch rigoros durchgesetzt werden, eine Chance für Verbesserungen zu sorgen. Ich halte es aber für wichtig, die aus eigener Kraft schon geschaffenen Strukturen, die solche kriminellen Tiervermehrer auszuschließen versuchen, jetzt sofort zu unterstützen, indem ich sie an bevorzugter Stelle nenne, wenn es um die Vermittlung von in Not geratenen Hunden geht. Um nicht mehr, aber auch nicht weniger ging es mir.

Auch mir ist es im Einzelfall wurscht, woher ein Hund stammt, wenn ein passendes Gespann aus »Vermittlungshund« und Mensch zusammen geführt werden kann.


Gruß, Volker B.
Thema: Hundezucht an alle, besonders an BCF


 
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