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11.01.01 -- Pit N

Hundefutter, BSE und ähnliches!














Hi.
Letztens war hier eine Diskussion im Gange zum Thema Hundefutter, BSE und so weiter. Lest mal den u.a. Artikel und jeder sollte seine Meinung zum Thema Hundefutter nochmals überdenken. Finde ich jedenfalls oder nicht?

Es gibt in Deutschland immer noch keinen wirklich fundierten Test von Hundefutter aller Arten. Ich regte die Redaktion von +#8222;Ökotest" an, Trocken-Fertigfutter zu vergleichen und stellte eine Menge an amerikanischen Testunterlagen zur Verfügung. Einige Wochen danach erschien der +#8222;Test". Im Dankesbrief entschuldigte man sich so für die dünnen Aussagen: +#8222;Es war nicht einfach, die Trockenfutter zu untersuchen, weil sie so stark verarbeitet sind." Noch schlichter gingen die +#8222;test"-Tester in der Oktober-Ausgabe 1998 der Stiftung Warentest vor. Sie verzichteten mit der Überschrift +#8222;Kaum Grund zum Knurren" bei den 33 Marken auf die Prüfung von Konservierungsstoffen, erklärten nur, dass auch bei für +#8222;gut" befundenen Marken die gesetzliche Inhalts-Erklärung nicht mit dem tatsächlichen übereinstimme. Da brauche ich keinen +#8222;Test".
Auch im Internet bieten sich immer mehr Hundefutterhersteller mit markigen Versprechungen an. Nach verwertbaren Informationen sucht man jedoch vergebens. Es ist nicht verwunderlich, dass - im verständlichen Misstrauen zu industriell hergestelltem Futter - immer mehr Hundehalter dazu übergehen, das Hundefutter wieder selber zuzubereiten: Da wisse man wenigstens, was drin sei.
Wirklich? Mich wundert nur, dass bei all den häufigen Skandalen in Ernährungssektor noch nie etwas über Hundefutter entdeckt wurde. Auch noch kein Fall von BSE oder Scrapie. Doch die meisten Haustierfutter kommen aus den Fabriken grosser Tierfutterhersteller. Und die sind Teil grosser Konzerne: Effem (Pedigree Pal, Frolic, Cesar, Advance, Chappie, Loyal) gehört zu Mars, Matzinger, Bonzo und Friskies zu Nestlé, Hills Science Diet zu Colgate-Palmolive, IAMS bzw. Eukanuba zu Procter + Gamble, Recipe zu Heinz, Pro Plan, Purina und Latz zu Ralston Purina.
EU und die Wirklichkeit
Zum Nachdenken ein par Ausrisse aus einem Beitrag des +#8222;Spiegel" 11/2000 über Tierfutter - womit aber Nutztierfutter gemeint ist: +#8222;... Mittlerweile ist das Tiermehl jedoch zum Gesundheitsrisiko geworden. Denn die in den Bottichen verkochten Kadaver sind nicht nur reich an nahrhaften Proteinen, sondern auch an Giften: Die Laborratten der Pharma-Industrie, denen Krebs erzeugende Chemikalien gespritzt wurde, enden ebenso in der Tierkörperverwertung wie überfahrene Hasen und tote Zootiere...." +#8222;Zur Deklaration der Inhaltsstoffe ist kein Tiermehlhersteller verpflichtet."
+#8222;Zu Tiermehl verkocht werden auch Pottwale, die bisweilen in der Nordsee stranden. Die Kadaver der Meeressäuger sind teilweise voller Schadstoffe wie DDT, Chlorparaffine und PCB." +#8222;Französische Tierfutterhersteller (Anm.: Der Hersteller vertritt auch ein +#8222;Premium"-Produkt) haben, wie im Sommer 1999 bekannt wurde, jahrelang Fleischmehl mit Klärschlamm aus den werkseigenen Anlagen vermischt." +#8222;Immerhin: Seit vergangenem Jahr dürfen auf Grund einer EU-Verordnung zwei der vielen gebräuchlichen Antibiotika, Virginiamycin und Zink-Bacitracin, nicht mehr als Tierfutterzusatz verwendet werden. +#8222;Unlängst verschickten die Brüsseler Aufseher einen Fragebogen an alle Mitgliedsländer, in dem detailliert Auskunft erbeten wurde über die Einhaltung des Verbots, Klärschlamm zu Tierfutter zu verarbeiten. Lediglich vier der 15 EU-Staaten hielten es für angebracht, auch nur fristgerecht zu reagieren."
Was jüngst kursiert, darüber berichten die Medien täglich.
Bevor Sie vollfett deprimiert sind, ein Hoffnungsschimmer aus dem Norden: In Schweden sind Antibiotika und Hormonzusätze bei der Tierzucht verboten. Dort darf auch kein Kadaver für die Herstellung verwendet werden, keine Beruhigungsmittel. Darüber hinaus muss in Schweden - anders als in der übrigen EU - Stroh in den Tierboxen sein, es dürfen weder Käfige für Jungtiere, keine verdunkelten Ställe, keine festgebundenen Muttertiere, keine Salmonellen in der Fleischproduktion und kein Mastkalb ohne Heu sein.
Man kann schon sagen: natürlich wird auch kein Ethoxiquin als Konservierungsmittel zugegeben. Ein schwedischer Hersteller richtet sich bei der Produktion und den Zuliefer-Qualitäten sogar nach der unabhängigen Kontrollnorm ISO 9001. Dieses Futter kostet keinen Premium-Preis. Ich hoffe nur, dass die Schweden bei ihrer Qualität bleiben dürfen und sich nicht den niedrigstmöglichen EU-Standard einverleiben müssen. Auch dänisches Futter ist sauber.
Bei Zweifeln und Bedenken: Man kann sich vom Tierarzt einen individuell auf den Hund abgestimmten Diät-Ernährungs-Plan erstellen lassen. Neue schlechte Nachrichten im Mai 2000. Die Deutsche Presse-Agentur meldet: +#8222;Fast genau ein Jahr nach dem Dioxinskandal ist in Belgien wieder verseuchtes Futtermittel in zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe gelangt. 200 landwirtschaftliche Betriebe bezogen offenbar ein mit Krebs erregenden Polychlorierten Biphenylen (PBC) verunreinigtes Produkt aus einem Futtermittelbetrieb. Es wird vermutet, dass wie im vergangenen Jahr Transformatorenöl in das Futtermittel gelangt. Die erlaubten PBC-Werte seien hundertfach überschritten worden. Bei den Beziehern handelt es sich um Rinder-, Pferde-, Schweine und Schafzüchter sowie Geflügelbetriebe und ausserdem Hersteller von Futter für Haustiere."
Zweit-Verwertung
Ein paar Gedanken zu den Fressgewohnheiten aus früheren Zeiten und in Gegenden, in denen Hunde sich nicht so hochwertig ernähren können wie in unseren Industrieländern. Haben Sie Probleme damit, wenn vornehmlich Ihr Welpe bis Junghund den Kot anderer Lebewesen frisst? Weil wir andere Hygienevorstellungen haben und eine unnatürliche Scham vor dem Auswurf anderer, nur vor der eigenen nicht? Kot anderer Tiere ist für unerfahrene Hunde auch ein Quell der Informationen - die wir natürlich nur sehr eingeschränkt riechen können. Aber da Hunde im Nasenriechraum-Normalfall 60fach besser riechen können als wir, saugen sie viel mehr Informationen darüber auf, was in diesem Haufen noch an Daten drinsteckt. Geschlechtsbestimmung vor allem, Verwandtschaften wie Rivalen auch. Und: verwertbare Nahrung! Wilde wie - ich schilderte einen Fall in einem anderen Kapitel - so genannte Schoss-Hunde ernähren sich auch bestens mit Nachgeburten.
Tiere in freier Wildbahn nutzen den Auswurf anderer Lebewesen noch mal aus. An den ohnehin genügsamen Herdenschutzhunden, die sich draussen über lange Zeit selber ernähren müssen, ist zu beobachten, dass sie gerne Schafskot fressen. Schafe, das wissen Eingefleischte, fressen nur die besten Kräuter. Also muss noch genügend Wiederverwertbares im Kot drin sein. Freilich: inklusive Würmer.
Selbstversorger
An den ohnehin genügsamen Herdenschutzhunden, die sich draussen über lange Zeit selber ernähren müssen, ist zu beobachten, dass sie gerne Schafskot fressen. Schafe, das wissen Eingefleischte, fressen nur die besten Kräuter. Also muss noch genügend Wiederverwertbares im Kot drin sein. Freilich: inklusive Würmer. Auch an meinen beiden Herdenschutz-Hündinnen (die frühere Akbash, die gegenwärtige Maremmano), beide aus Arbeitszuchten, konnte ich beobachten, dass sie sich sehr wohl in der freien Natur ernähren könnte. Über einen gewissen Zeitraum hinweg, mit der Einschränkung, was sie in unseren Breiten finden. Die junge Maremmano-Hündin lernte von meinem Rüden, dass man zum Beispiel Schlehen fressen oder Kartoffeln ausgraben kann, bevor der Eigentümer erntet. Das Buddeln ist bei so genannt ursprünglichen Hunden wie nordischen Rassen oder Herdenschutzhunden nicht etwa - wie bei städtisch gezogenen Terriern - eher der Vertreib von Langeweile, sondern eine Ernährungstechnik.
Allein lebende (arbeitende) Hunde müssen sich oft selber ernähren, da graben sie eben schon mal nach Wurzeln oder Mäusen. Wie Wölfe eben auch. Durch vermehrte Parasiten ist die Lebenserwartung von wilden Hunden und Hundeartigen geringer als die unserer gesicherten Haushunde. Wenn wir mal andere züchterische Dekadenzen ausser Acht lassen.
Wenn Sie es wirklich wissen und Mangelerscheinungen vermeiden wollen: lassen Sie mit einer Blutprobe auch eine Ernährungsanalyse machen.

Der Artikel ist zu finden unter http://www.hundezeitung.de/ratgeber/essen4.html

Grüssle Pit
  11.1.01Hundefutter, BSE und ähnliches!   Pit N  
  11.1.01RE: 1 Andrea Höger  


 
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