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16.07.97 -- Gudrun_Beck

Zuverlässige Wirkung?














Hallo Petra,

je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr scheint mir, daß Du einen Angstbeißer so zwar nachhaltig zähmen kannst, daß Du auf der anderen Seite aber einem solchen Hund wie eben diesem Rotti seine "Lieblingsbeschäftigung" - "Menschen unterordnen" - nicht zuverlässig abgewöhnen kannst. Weißt Du, so sehr ich Euch alle verstehe, wir müssen uns doch klar darüber sein, daß hier eine Form der Unterlassungserziehung angesagt ist, die dem Hund gerade diesen Spaß - das tolle Feeling beim Anspringen und Niederbeißen eines Menschen - sicher, das heißt FÜR IMMER verleidet. Ich denke, da sind sich alle Experten einig, ob sie nun Eberhard Trummler, Eric Zimen, Dr. Tillmann, Horst Stern oder sonst wie heißen. Bei einem Funken Unsicherheit müßte man doch den Einschläferern Recht geben, die damit argumentieren, daß eine solche Bestie nicht in unsere Gesellschaft gehört.

Unterlassungserziehung, also das Verleiden, verknüpft entweder Schreck oder Schmerz mit der abzugewöhnenden Handlung. Dies setzt also zum einen voraus, daß die Situation, in der der Hund sein unerwünschtes Verhalten zeigt, provoziert wird. Zum anderen wirst Du bei einem so hartgesottenen Burschen nicht davon ausgehen können, daß er sich beispielsweise durch Sylvesterknaller im Anflug auf sein Opfer zum Umkehren oder Nicht-Beißen bewegen läßt.

Die Wahl des Baseballschlägers spricht vielleicht für einen ziemlichen Proll, da mögt Ihr auch alle Recht haben, zumal das Risiko, den Hund arg zu verletzen in Kauf genommen wird, was sicher gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Doch auch der Einsatz eines für diese Situation auf Maximum eingestellten Teletaktgerätes ist nicht ohne Risiko. Ein kreislaufschwaches Tier kann auch dadurch sterben. Und welcher Hundefreund hätte sich in die Opferrolle gewagt, ohne auf maximalen Stromstoß zu drängen?

Teletakt statt Baseballschläger - das ist die Alternative, die mir im Moment einfällt.

Versteht mich bitte nicht falsch! In der normalen Hundeerziehung hat auch das Teletaktgerät NICHTS verloren!

Ich denke immernoch drüber nach, was es noch an Alternativen geben könnte. Das Einfachste, das Einschläfern, wie es ja zum Schutz der Menschheit meist praktiziert wird, ist mir jedenfalls auch völlig zuwider. Man nimmt ihm dadurch definitiv die letzte Chance. Auf der anderen Seite sollte uns die Sicherheit von Menschen schon wichtiger sein, als das Wohl eines Hundes! Für Experimente ist da kein Platz.

Nein, schwere unheilbare und leidvolle Krankheit oder Altersschwäche sollten durch Einschläfern abgekürzt werden. Diesem Rotti gönne ich jedenfalls die hundgerechten Jahre, die er dann noch hatte. "Hart aber herzlich" gilt bzgl. mancher Menschen - und Hunde! Die beiden sollen jedenfalls echt gute Freunde geworden sein. Leider kann ich nicht nachprüfen, ob der Hund wirklich kurz bewußtlos am Boden lag. Der Neffe des SV-Mannes, selbst Schäferhundführer, erzählte mir die Geschichte so. Vielleicht hat er ja etwas übertrieben, wie solche Herrn es gerne tun.... Außerdem kann ich keine genaueren Nachforschungen dazu mehr anstellen, denn der Neffe wohnt jetzt in einer anderen Stadt, ich weiß nicht wo.

Grüße

Gudrun
Thema: Gewalt gegen Tiere ?!


 
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