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Hallo Mary,
Es ist unbestritten, daß der Hundeführer ein +#8220;alpha+#8221; und ein souveräner Rudelführer für den Hund sein sollte. Die beiden, Mensch und Hund, sollten sich gegenseitig respektieren. Der Mensch sollte nie seine körperliche Überlegenheit missbrauchen. Ich habe noch keinen Hund, gesehen, der seinen Mensch für, sondern höchstens trotz der Strafe liebt. Du erwartest von deinem Hund, daß er ganz ohne für ihn ersichtlichen Grund dir zur Liebe etwas tut. Es fängt damit an, daß man dem Hund begreiflich machen muß, was und wie er etwas überhaupt tun kann oder soll. Da gibt es sowohl bei Hunden wie auch bei Menschen Unterschiede es gibt Menschen, die von Natur aus Ideen haben wie sie Hunden etwas beibringen können. Auch bei den Hunden gibt es Unterschiede, was Lernfreude, Ausdauer und den Willen seinem Menschen zu gefallen betrifft. Eins steht fest; der Hund lernt wesentlich effektiver, wenn du ihm zeigst, wie er etwas tun musst, aber er darf den Bewegungsablauf selbst ausführen. Spricht, du bringst den Hund dazu von sich aus +#8222;platz+#8220; zu machen, weil er, um an das Leckerchen zu kommen sich hinlegen muß. Aus eigener erfahrung kann ich sagen, daß diese Art es den Hund beizubringen wesentlich effektiver ist, als den Hund runter zu drücken. Der Hund lernt schneller, da er die Bewegung aus Motivation heraus selbst ausführt und er befolgt den Befehl +#8222;platz+#8220; wesentlich zuverlässiger als wenn er runtergedrückt wird. Bis jetzt habe ich diese Erfahrung bei allen anderen Übungsabläufen auch gemacht, daß der Hund dazugebracht werden muß von sich aus das gewünschte Verhalten zu zeigen, es bringt wenig es dem Hund vorzumachen oder den Hund in die Gewünschte Position zu bringen. Ich kann es beurteilen, da ich früher selbst auch mit Runterdrücken gearbeitet habe.
Die meisten Hunde sind zu intelligent, um einen Befehl immer wieder und wieder zuverlässig zu befolgen, ohne daß ein bisschen Abwechslung im Spiel ist. Auch ein Hund kennt das Gefühl der Langeweile. Wenn die Bindung an seinen Menschen intensiv und stabil ist, wird ein Hund, da er sehr sozial ist, aus reinem Verlangen zu gefallen etwas tun. Normalerweise ist es jedoch so, daß er es vielleicht zehn mal macht und irgendwann nicht mehr. Deswegen sind viele der Meinung, daß man mit Meideverhalten, spricht strafen absichern muß. Ich denke, daß es nicht in deinem Sinne ist, da du möchtest, daß der Hund wegen dir und nicht aus Angst heraus etwas tut. Bellohnung und Spiel sind vor allem beim Erlernen von Übungen unerlässlich, aber auch später sollten sie ab und zu eingesetzt werden. Sicher stimmt die Bindung und das Verhältnis zwischen dem Mann, den du beschreibst und seinem Hund. Er hat das Beifußgehen jedoch auch üben müssen wie jeder andere auch. Und bestimmt belohnt er seinen Hund doch auch ab und zu. Es müssen nicht immer Leckerchen sein. Je gefestigter die Bindung, umso mehr kannst du den Hund nur werbal motivieren.
Als ich meine Hündin vor 2 Jahren bekommen habe, habe ich alles mit ihr mit Spiel und Leckerchen geübt. Mit acht Monaten hätte ich mit ihr die bhp. Bestehen können. Sie blieb nicht ganz zuverlässig über eine Viertel Stunde oder länger liegen, da die welpen einen sehr ausgeprägten Folgetrieb haben, alles andere klappte jedoch sehr zuverlässig. Ich bin mir sicher, daß sie ohne Belohnungen, egal welcher form, nicht so weit gekommen wäre. Sie ist auch zu sensibel, um durch Negativeinwirkungen bei ihr weiter zu kommen. Ich arbeite kaum noch mit Leckerchen, ich arbeite mit Stimme und manchmal Clickern. Aber Celine weiß nie wie ihr Verhalten belohnt wird und genau das macht den Reiz aus. Ich übe nie an den gleichen stellen immer die gleichen Übungen. Häufig sind die Übungen einfach in das normale Leben integriert. An wenig befahrenen Straßen läuft Celine unangeleint und da muß sie z. B. an jeder Straße stehen bleiben und dann mit mir bei Fuß rübergehen. Manchmal gibt es ein Futterbröckchen zu Belohnung, manchmal ein Lob und manchmal ein stückchen Fleischwurst. Manchmal lobe ich sie überschwänglich und manchmal zeige ich nur, daß es richtig war, was sie gemacht hat. Manchmal wird zu Belohnung gespielt , nachdem eine Übung beendet wurde und manchmal kommt einfach die nächste Übung dran. Für den Hund ist es wie ein Loteriespiel, man nennt es +#8222;Jackpot-Prinzip+#8220;. Wenn man den Hund unangeleint fast überall hin mitnimmt, mache ich jetzt nicht mehr so oft wegen der Hundehysterie, muß man sich darauf verlassen, daß der Hund +#8222;funktioniert+#8220; und Celine hat noch nie einen Fehler gemacht, wenn es darauf ankam. Ich habe nie bei den Übungen ein Leckerchen in der Hand und der Hund weiß auch nicht, ob er eins bekommt. Trotzdem behaupte ich, daß es keinen konzentrierteren Hund als Celine gibt, wenn sie bei Fuß läuft. Ich bin der Meinung, daß der Hund auch irgendwann in der Lage ist zu erkennen, ob Übungen nur auf dem Hundeplatz oder im Alltagsleben angewandt werden.
Ich bin mir sicher, daß mein Hund gerne und konzentriert mit mir arbeitet, er tut Vieles für mich, da er bei anderen Leuten trotz Leckerchen keine Befehle befolgt. Ich habe jedoch ein besseres Gefühl und der Hund mehr Spaß und damit Ausdauer bei der Arbeit, als wenn ich immer nur verlangen würde, daß sie lernt und alles richtig und konzentriert ausführt, ohne mir Gedanken zu machen, wie ich es dem Hund am Besten vermitteln und interessant machen kann. Wir würden ja auch nur ungerne 30 Jahre lang am gleichen Fließband stehen, egal für wen es wäre. Aber da würden mir sicherlich einige Vermenschlichung vorwerfen. Man soll den Hund mit Sicherheit nicht mit dem Menschen vergleichen, seine Intelligenz sollte man jedoch auch nicht unterschätzen.
Je mehr Leute ich kennen lerne, die Hundesport, Jagtführigkeit, Behindertenbegleithundausbildung und andere Ausbildungen machen, umso häufiger sehe ich, daß gerade die absoluten Profis viel mit Belohnung aller Art arbeiten. Sie werden wissen, was sie tun.
Viele Grüße
Alice
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