Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




16.07.97 -- Gudrun_Beck

Verschiedene Pro-Argumente














Hallo Kurt und Karin,

ich kann Euch nur zustimmen. Folgende Pro-Argumente seitens der Hundezüchter und Zuchtverbände sind mir bekannt:

1. Bei manchen Rassen sei die Rute so dünn und lang, daß Verletzungsgefahr bestünde. Der Bruch oder das Bluten der Rute wären für den Hund dann schmerzhafter, als das Kupieren des 4 Tage alten Welpen. Diese Befürworter nennen dann oft die Dt. Dogge als Beispiel, das sie gleich mitkupieren würden. Mir persönlich sind aber Dt. Doggen bekannt, die im Alter von 8 u. 9 J. noch intakte Ruten haben.

2. Manche Kupierte werden schon ohne Rute oder mit verkümmerter, ja z.T. regelrecht mißgebildeter Rute geboren. Da greift dann der Wunsch zur Vereinheitlichung. Meines Erachtens will man den zugrundeliegenden Degenerations-Effekt vertuschen. Mit rutenlos geborenen Hunden sollte eigentlich nicht mehr gezüchtet werden, da auch Mißbildungen der oberen Teile der Wirbelsäule zu befürchten sind, die verheerenden Einfluß auf die Tiergesundheit haben können. Ein gutes Beispiel ist der Aussi.

3. Die jagdliche Tauglichkeit z. B. des Spaniels und der Vorstehhunde wird angeführt. Die vor Freude und Spannung wedelnde Rute im Schilf verrät den Enten die Gefahr. Etwas mehr Sportsgeist seitens der Jäger wäre hier begrüßenswert. Die waffenmäßige Überlegenheit läßt den Opfern eh kaum Chancen! Außerdem werden die meisten Jagdhunde an Nicht-Jäger abgegeben. (Die Jagd an sich wäre überdies auch mal einen Thread wert...).

4. Tradition seit des Mittelalters. "Ein Bobtail mit Rute ist für mich kein richtiger Bobtail," habe ich mir von einem Fan dieser Rasse mal erzählen lassen. Der rutenlos runde Popo gehöre einfach dazu. Im Mittelalter war das Kupieren insofern von wirtschaftlicher Bedeutung, als daß die individuell bemessene Hundesteuer sich nach der Gesamtlänge des Hundes richtete.

Schweden u. Dänemark haben die Europäische Konvention zum Schutz der Heimtiere in vollständiger Umsetzung, d. h. incl. Kupierverbot. Die Züchter stehen dort also vor dem Problem, ihre Degenerationserscheinungen ausbügeln zu müssen. Man darf gespannt sein, was daraus wird.

Das bei uns immerhin in diesem Sinne verbotene Ohrenkupieren wird leider weiterhin durch den chirurgischen Eingriff am 8 Monate alten Hund (!) im Ausland unterlaufen. Lobend erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang den Verein für Britische Hütehunde und andere Rassen Niederrhein e. V., der auf seinen Ausstellungen keine Ohrenkupierte mehr zuläßt. Der VDH sollte sich dem anschließen, wenn ihm was an Tierschutz liegt!

Grüße

Gudrun
Thema: Kupieren


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck