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20.12.00 -- Bianca + Jill

RE: Zum Thema "Dominanzverhalten"/MARY














Hi Mary,

nachdem ich die erste Antwort an mich selbst gerichtet hab, hier nun der zweite Versuch *istjaschonspät*.

_Sei es nun die "offenen"Dominanz oder die "unterschwellige", daß eigentlich jeder Hund Zeit seines Lebens versucht, uns auf irgendeine Art und Weise zu dominieren, er würde nichts aus Liebe tun, sondern ausschließlich um seinen Stand im Rudel zu verbessern, sprich Hunde seien absolute Speichellecker.

Ein Hund wird sich austesten wollen, wenn er nicht weiß, wo er steht, wenn er keinen festen Platz hat. Aus Liebe zu uns tut ein Hund sicherlich nichts. Er tut das, was sich für ihn lohnt und was ihm gut tut.

_Nun frage ich mich sehr oft, was ist dran an dieser Dominanz, sieht z.B. mein Hund sich sofort als Rudelführer, wenn er als erstes durch die Tür läuft, als erstes die Treppe hochrennt, wenn er mit mir gemeinsam auf dem Sofa liegt etc.

Ich denke, da wird oftmals Dominanz mit Konsequenz verwechselt. Wenn ich nicht konsequent bin, bin ich inkonsequent und der Hund wird dann entscheiden, aber nicht deshalb, weil er dominant ist, sondern weil sein Halter sich ihm nicht verständlich machen kann und er den Hund nicht als das ansieht, was er ist. Ein hoch soziales Tier, welches in der Gemeinschaft lebt. Würde es aber in dieser Gemeinschaft keine Regeln geben, würde dies nicht funktionieren. Das hat nichts mit Stärke zu tun, denn auch in einem Tierrudel ist nicht immer der Größte und Kräftigste gleich der, der das Sagen hat. Ich denke, da spielen viele Faktoren eine Rolle. Ein Hund ist nun einmal kein Sofahocker, sondern benötigt eine Beschäftigung oder Aufgabe, sonst frustriert er, denn schließlich haben wir uns das Potential des Hundes als Bewacher, Beschützer, Läufer und Jäger früher einmal zunutze gemacht und deshalb auch gezielt gezüchtet. Dieses Potential ist heute überwiegend unerwünscht und die Hunde verkümmern teilweise. Zum Zweiten wird mich mein Hund nur akzeptieren, wenn ich versuche, mich in seine Denk- und Verhaltensweisen hineinzuversetzen, denn anders herum funktioniert es nicht (obwohl Hunde schon Meister sind in der Anpassungsfähigkeit). Das heißt, ich muß lernen, hundegerecht zu agieren und da spielen Tabus und Konsequenz sicherlich eine große Rolle. Dafür benötige ich aber die Akzeptanz meines Hundes, die ich nur durch artgerechtes Händeln erreiche. Ich bin selbstbewusst (damit es mein Hund nicht ist), ich bin souverän (damit er zu mir aufschauen kann), ich bin kalkulierbar (damit er sich an mir orientieren kann)und ich fordere ihn (damit er sich nicht selbst ein Hobby sucht) und nicht mein Hund, sondern ich entscheide (teilweise durch Ignoranz oder Konsequenz).

_Das ich irgendwie "am längeren" Hebel sitze ist klar.. klar auch, das wenn er wollte , könnte er meine Finger zerbrechen wie ein kleines Leckerlie und mich wirklich schlimm verletzen.. solche komischen Gedanken kommen mir manchmal , wenn wir ausgelassen toben, Monty immer bedacht, mich ja nicht zu verletzen..was , wenn er sich eines Tages mal vergessen würde und zupackt..

Warum sollte er das tun? Nur, weil er Zähne hat?

_hochläuft.. und da kommen mir dann wieder Zweifel.. sprich wodurch signalisiere ich dem Hund wirklich, daß ich der Rudelführer bin ???

Wieso sollte er die Hündin ständig maßregeln? Ich denke, dass er seine Tabus sicherlich schon gesetzt hat und wenn sie dies akzeptiert hat, wird er nicht ständig wieder Energien verschwenden, um dies deutlich zu machen (das machen Hunde übrigens sehr clever, die haben dies schon im Welpenalter geklärt, um nicht unnötig Energien zu verschwenden). Es sind nicht nur die Handlungen, es sind vielmehr die Blickkontakte und die Körperhaltungen, auf die Du ganz intensiv achten solltest und da läuft viel mehr ab, als wie wir es zu erkennen meinen. Sicherlich spielen sie miteinander und gerade im Spiel wird viel "erklärt" und das Gegenüber lernt, wann man wie was machen darf/kann. Wie gesagt, eine Führerschaft ist keine einzelne Einheit, sondern ein ganzes System, sprich der ganze Umgang ist entscheidend. Und genauso agiert Dein Hund gegenüber Emma (gerade auch in Bezug auf die Ignoranz kann man sich da sehr viel abschauen!).

Liebe Grüße zurück
Bianca
Thema: Zum Thema "Dominanzverhalten"


 
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