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Hallo Stefan und Petra,
Thomas Schoke, dem wir einen tollen Link zu weitreichenden Ausführungen zum Kaukasischen Owtscharka verdanken und den wir hoffentlich heute noch veröffentlichen, erwähnt zu dieser Herdenschutzhund-Rasse folgendes:
"...Hirten ernähren ihre Hunde häufig vegetarisch damit sie nicht eines Tages beginnen die Herdentiere als Alternative zum Futter zu betrachten. Typischerweise erhalten Hirtenhunde ein Futter das aus grob geschroteter, in Wasser gequollener Gerste und etwas altem Brot besteht. ( Barley mush )..."
Ich weiß, daß die Hirten der Appeninnen ihre Hunde mit Brot, Schafsmilch und Schafskäse ernähren. Die Hirten meinen auch hier, daß ihre Hunde bei Fleischfütterung sonst eines Tages auf die Idee kämen, die Schafe als Futterquelle einstufen zu können. Dies tun sie zwar so auch manchmal, indem sie sich an die Zitzen der Mutterschafe hängen, sich also an der Milchbar selbst bedienen, aber die Schafe sind nie in Gefahr.
Bekannte von mir hatten 2 mal hintereinander je 2 Wurfschwestern Afghanen, die sie, wie sich selbst, mit Tofu, Gemüse und Getreide VEGANISCH (!!!) ernährten. Alle 4 Hündinnen lebten über 14 Jahre!
Bei Frankfurt lernte ich vor Jahren eine alte Border Collie-Besitzerin kennen, mit der Gladess und ich gemeinsam spazieren gingen. Diese Frau erzählte mir, daß sie vor ihrem jetzigen Hund immer Dt. Schäferhunde hatte und daß sie nun von dieser Rasse doch sehr enttäuscht sei, so daß sie sich lieber einen (gesunden) Border Collie angeschafft habe. Im Krieg, ja da hätte die Familie einen guten Schäferhund gehabt. Man hätte sich oft gefragt, warum er noch nicht verhungert sei, so wenig wie er bekam. Da hatten die Menschen doch für sich selbst nie genug. Diesen Kriegshund hätte die Familie insgesamt fast 20 J. (!) besessen, wohingegen ihre wissenschaftlich empfohlenermaßen gepäppelten, mit hochwertiger Nahrung versorgten Nachkriegs-Wohlstands-Schäferhunde alle nur 8 und 9 J. gelebt hätten. Der letzte starb nach Darmverschluß und mehreren Operationen. Sie war überzeugt davon, daß die Dt. Schäferhunde kaputtgezüchtet seinen. (Vielleicht ist aber auch "extrem wenig" viel hundgerechter als "genug", bedenkt man doch, daß Wölfe auch oft lange Hungerzeiten überstehen?)
Gladess hat früher oft tagelang von verdünnter H-Milch und eingeweichten, rohen, zarten Haferflocken gelebt. Ich selbst habe auch 15 J. fast voll vegetarisch gelebt, dies aber meiner Familie zuliebe aufgegeben. Einmal pro Woche wird jetzt eine Mahlzeit mit Fleisch zubereitet. Der Kompromiß erscheint mir akzeptabel.
Ich bemühe mich, meinen Hunden bzgl. der Zusammensetzung des Futters von allem genug zu liefern. Als Eiweißquelle verwende ich z. Z. Matzinger Fleisch-pur-Dosenfutter, weil es sich als Belohnung draußen viel besser eignet, als Butter und Quark. Außerdem ist es natürlich meine Faulheit. Wollte ich auf die Dosen verzichten, bräuchte ich noch sehr viel länger um das Hundefutter zuzubereiten.
Ja, neben der Europäischen Konvention für Heimtiere müßte endlich eine Europäischen Konvention für Nutztiere her - und für beide Instrumente des Vollzugs!
Für die artgerechte Haltung ist, glaube ich, die ordentliche Einbindung in "das Rudel", genug Bewegung und Forderung in Spiel+Sport noch viel wichtiger, als was so in den Napf kommt, vorausgesetzt, die Tiere sind genetisch O.K.
Ach ja, Stefan, das mit dem Erschlagen wurde hier kürzlich abgeschafft, da brauchst Du wirklich keine Angst vor zu haben!
Grüße
Gudrun
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