|
Hallo Troy (?)
Dein Beitrag ist doch sehr interessant. Zeigt er doch, was man(n) tut, wenn man einen »einfachen« Hund haben möchte. Sollte man es da bei dem kleinen Schnitt schon bewenden lassen? Helfen nicht auch ein paar Medikamente, wenn der Hund in anderen Lebenslagen konditioniert werden muß? Entschuldigung, aber bei dem Hinweis auf das gute Vorbild aus den USA gehen mir leicht die Pferde durch. War nicht persönlich gemeint.
Zur Frage, warum Tierheime die Unfruchbarmachung der von ihnen vermittelten Hunde zur Auflage machen: weil man auf Nummer sicher gehen möchte. Trotz allem Bemühen der Tierheime, ihre Schützlinge nur an kompetente, verantwortungsvolle Hundehalter abzugeben, sind diese Institutionen absolut nicht in der Lage die Empfänger ihrer Hunde ausreichend zu prüfen. Darüber hinaus geraten die Tierheime immer wieder in die Zwangslage, ihre Tiere vermitteln zu müssen, weil Platz für Neuankömmlinge gebraucht wird. Da ergeben sich Entscheidungskonflikte. Und da ist es natürlich wichtig in dem Fall, daß ein Hundehalter dem aus dem Tierheim übernommenen Hund nicht gewachsen ist, wenigstens die unkontrollierte Vermehrung dieses Hundes zu verhindern.
Es geht bei der Frage, warum die Kastration abzulehnen ist bei den von mir gelesenen Publikationen auch nicht um irgendwelche weltanschaulichen Fragen, ob sich ein Rüde besser fühlt, wenn er zeugungsfähig ist. Es geht tatsächlich um physische, gesundheitliche Nachteile, die nicht in Kauf genommen werden müssen, wenn es nicht einen wichtigen Grund dafür gibt. Bitte nachlesen, oder mal den Tierarzt fragen.
Die Frage, ob ein Hund kastriert werden kann nur weil man keinen Nachwuchs plant ist menschliches Denken, nicht das Gegenteil. Wenn man sich am Ursprung der Hunde, nämlich dem Wolf orientiert, kann man etwas lernen. Dort ist es vollkommen normal für alle Rüden, mit Ausnahme eines einzelnen im Rudel, daß sie sich trotz Geschlechtsreife niemals paaren und vermehren können, bzw. dürfen. Das gleiche gilt letzlich ja auch für Hündinnen. Wenn dem Hund diese »Qual« genommen wird durch die Kastration, ist das nicht eigentlich menschliches Denken?
Aber ich vermute, daß man mit Nachdenken über artgerechte Behandlung der Hunde in dieser Frage zu keiner Entscheidung kommen kann. Es entscheidet halt der Mensch, was gut für den Hund ist. Und das ist - in manchen Fällen - leider auch nötig. Wenn sich nur jeder im Klaren darüber ist, daß, je artgerechter man den Hund zu halten versucht, die Ansprüche immer größer werden, wird frau oder man(n) schon die richtige Entscheidung treffen.
Das mußte aus meiner Sicht mal so formuliert werden. Gott sei Dank muß sich das niemand anhören. ;-)
Gruß, Volker B. + ein ganzer Timo
|