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Hallo Andrea,
in Deinem Beitrag sprichst Du ein ganz anderes Gebiet an, die Desensibiliserung. Das muß langsam und vorsichtig geschehen. Nicht mit dem Pistolenschuß am Hund anfangen. Erst eine Spielzeugpistole in größerer Entfernung. Man muß die Grenze so halten, daß der Hund gerade noch nicht wegläuft, d.h. man muß sich herantasten. Und man muß es oft tun. Eine gute Möglichkeit ist, dabei zu füttern. Was man keinesfalls tun darf, ist den Hund zu bedauern oder sich ihm auf andere Art vermehrt zuzuwenden. All das wären Belohnungen der Angsreaktion, die dadurch verstärkt wird. Zeigt der Hund eine Angstreaktion, muß er selbst damit fertigwerden. Wir bleiben lediglich ruhig in seiner Nähe. Es gibt allgemein die Erscheinung der Stimmungsübertragung. Wirst Du unruhig oder gespannt, wird es Dein Hund auch. Gewitter und Knall sind etwas verschiedenes. Die atmosphärische Spannung vorher als auch der veränderte Geruch geben dem Hund intensive Signale. Es ist ja wohl auch äußerst vernünftig, sich bei einem Gewitter an einem sicheren Ort zu verstecken oder?
Mein Mirko haut vor jedem Schuß ab, fürchtet Heißluftballons. Gestern hat er z.B. seine Mäuserunde abgebrochen, weil eine Wolkenbildung so aussah, als ob wie tags zuvor ein Ballon käme.
Bei Gewitter? Da geht er mitten auf das Feld auf die Kuppe und buddelt in aller Ruhe Mäuse, während ich verzweifelt zähle, wie nahe die Blitze sind. Wenn ich dann fluchtartig das Gelände verlasse, kommt er maulend nach: "Memme".
Also: nicht jeder Hund muß alles können. Aber Deinen Hund mußt du mit Aufgaben eindecken. Er gehört zur Rasse der "Workaholics". Unterbeschäftigung ist das Schlimmste, was du ihm antun kannst.
tschüß Martin + Mirko
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