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05.11.00 -- nati

RE: Probleme mit dem Hund an elkepelke (sehr lang)














Hi Elke

Freut mich riesig, dass ihr Fortschritte macht. Ich bin sicher, Du bringst das schon hin, dass er sich wie ein richtig braver Hund benimmt. Aber lasst euch Zeit. Mareks Fehlverhalten ist ja auch nicht von heute auf morgen entstanden; und wird auch nicht in ein paar Tagen verschwinden. Ich würde ihn momentan halt wirklich nur dort von der Leine lassen, wo Du den absoluten Ueberblick hast und jeden anderen (kleineren) Hund schon weit vor ihm sehen kannst. So lange, bis die Ablenkung mit den Leckerli so gut funktioniert, dass Marekt vergessen hat, dass man ja eigentlich auf den anderen Hund losgehen könnte. Das wird sicher einige Wochen dauern.

Was ich Dir auch noch empfehlen würde, ist Sitz, Platz. Abrufen und Zurückkommen zu üben.

Sitz/Platz damit er sicher bei Dir Sitzen bleibt, auch wenn ein anderer Hund vorbei kommt. Lass ihn neben Dir Sitzen und halte im das Leckerli über die Nase, rede mit ihm, lass den anderen Hund vorbeigehen und gib ihm das Leckerchen. Zuerst ohne Ablenkung üben wenn ihr mal allein seit, dann nach einiger Zeit vielleicht wenn ein grosser Hund vorbeigeht, dann irgendwann wenn ein kleiner Hund vorbeigeht. Und dann viel später, in einer zweiten Phase, das ganze ohne Leine und auch mal im Platz.

Abrufen/Zurückkommen könnt ihr am besten zu zweit üben; ihr stellt euch nicht zu weit voneinander entfernt auf und ruft Marek abwechslungsweise zu euch, einmal Du, einmal Dein Freund. Jedesmal wenn er kommt wird er gelobt, erhält ein Leckerchen, dann ruft wieder der andere, Marek flitzt los, holt das Leckerchen usw. Dann die Entfernung erhöhen und wieder üben. So erreicht ihr, dass er irgendwann lieber zu euch zurückkommt um das Leckerchen und Lob zu holen, als auf andere loszugehen.

Ich würde auch darauf achten, dass er beim Spazieren nie weiter als ca. 5 m von euch wegläuft. So habt ihr ihn viel besser unter Kontrolle und könnt einwirken, als wenn er 20 m weg ist und losflitzen will. Jedes mal wenn er über die 5 m Entfernung hinaus will, kehrst Du wortlos um und gehst zügig in die andere Richtung. Marek bemerkt dass Du weggehst und schliesst zu Dir auf, läuft bei Dir, wenn er wieder schneller wird und zu weit vorläuft, wieder wortlos umkehren. Sieht vielleicht am Anfang etwas wunderlich aus weil Du oft umkehren musst, aber Du erreichst dass der Hund immer schaut, wo Du bist, nicht mehr zu weit wegläuft (weil Du ja plötzlich kehrst und ihn alleine lässt) und so etwas wie eine unsichtbare Leine zwischen euch entsteht. Wenn Du konsequent daran arbeitest, hat er das sicher sehr schnell kapiert.

Auch praktisch ist der Befehl "Kehren". Wenn er irgendwo hin abbiegen will oder etwas Spannendes erspäht hat, rufst Du "Umkehren" o.a. und zeigst im das Leckerchen, damit er es sich holt. Er bekommt es sobald er sich dann neben Dich setzt. Das musst Du auf jedem Spaziergang 5 - 10 x üben, damit er wirklich sofort beim Wort umkehrt, zurückflitzt und sich neben Dich setzt um das Leckerchen zu erhalten.

All diese Uebungen helfen Dir auch, den Spaziergang für Marek interessanter zu machen, da Hunde ja gerne lernen und gerne für Leckerchen etwas machen. Auch wird er so müder sein, denn diese Uebungen fordern ihn auch geistig viel mehr, als wenn er nur so mit Dir durch die Gegend läuft. Und Du wirst viel interessanter für ihn, da Du ja immer wieder etwas verlangst und die vielen feinen Leckerchen bei Dir trägst. Auch gut ist es ihn über liegende Baumstämme balancieren zu lassen, darüber springen zu lassen, sich auf Dein Kommando von einem Stein oder Mäuerchen ein Leckerchen zu holen usw. So wirst Du zum Mittelpunkt seiner Spaziergänge und er wird bei Dir bleiben und viel Unfug sein lassen, den er sonst immer gemacht hat.

Wenn Du diese Uebungen immer wieder übst (5 - 10 mal pro Spaziergang und auch mal zwischendurch in der Wohnung) wirst auch Du sicherer werden, dann er hört ja dann auf Dich und das überträgt sich auf den Hund. Marek merkt genau, dass Du bei jedem kleinen Rüden nervös und unsicher wirst, das überträgt sich auf ihn, steigert seine eigene Unsicherheit und damit auch seine Agressivität. Darum lass ihn lieber an der Leine für die nächsten Wochen, bis ihr beide sicherer seit. Ein paar Wochen an der Leine gehen sind gemessen an einem ganzen Hundeleben von 10 - 15 Jahren nichts und wenn ihr beide daran arbeitet, hast Du ihn in einigen Wochen/Monaten so weit, dass er wirklich auf Dich hört.

Ich wünsche Euch ganz schöne Ferien (wohin fahrt ihr?) und alles Gute. Melde Dich mal wieder.

Liebe Grüsse. Nati.


Thema: Hallo ein zweites Bild vom Marek


 
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