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Hallo!
Warum sich Deine Hündin nach so langer Zeit auf einmal gegen Dich wendet, kann natürlich 1000 Gründe haben, da wird es sehr schwierig werden, eine "Ferndiagnose" zu stellen. Man müßte alles mögliche über Eure Lebensumstände wissen. Daher vorab nur mal EINE von unendlich vielen Möglichkeiten, die es abzuklären gilt:
Auch wenn 9 Jahre für einen Border kein Alter sind, dennoch ist Deine HÜndin kein junger Hüpfer mehr. Kann es also sein, dass sie von irgendeinem Zipperlein geplagt wird, das sie leicht aggressiv reagieren läßt? Z.B. Rheuma, Arthrose, ein vereiterter Zahn... Kennen wir doch auch: wenn der Kopf brummt, sind wir auch leicht gereizt und warten geradezu auf einen Auslöser, um jemanden anstänkern zu können :-)
Aber wie gesagt: das ist nur EINE Möglichkeit, sicherlich werden noch viele andere Möglichkeiten von anderen Forumsteilnehmern genannt werden.
Mein eigentlicher Grund für die Antwort auf Deine Frage ist ein anderer: bitte, bitte NIEMALS einen Hund zur Strafe am Nackenfell packen und schütteln!!!
Auch dies gehört zu den sich hartnäckig haltenden, total falschen Erziehungsmaßnahmen. NIEMALS packt ein Hund einen anderen am Nackenfell und schüttelt dann. Dieses Verhalten wird AUSSCHLIEßLICH zum Todschütteln von Beute verwendet. Wenn Du es also bei Deiner Hündin anwendest, muß sie glauben, Du willst sie umbringen - ein unglaublich krasser Vertrauensbruch!!!
Es wird immer wieder berichtet, dass Welpen im Spiel dieses Verhalten zeigen. Ja, das ist richtig, sie tun es. Aber bekanntlich üben Welpen im Spiel miteinander für "den Ernst des Lebens". Dazu gehören selbstverständlich auch Beute machen und Beute töten! Aber es wird nur spielerisch(!!!) geübt und von allen Beteiligten auch so verstanden. Wenn Kinder Cowboy spielen und dabei mit Wasserpistolen aufeinander zielen ist das wohl auch etwas völlig anderes, als wenn Erwachsene Waffen aufeinander richten. (Bitte jetzt keine Diskussion, ob es sinnvoll ist, Kinder mit Spielzeugwaffen hantieren zu lassen - mir geht's hier bloß um die Veranschaulichung eines Beispiels!) Weder Du noch Deine Hündin sind aber "Welpen", wenn Du diesen Griff bei ihr anwendest, muss sie es ernst nehmen. Wundert es Dich da, dass sie bei Deinem erneuten Versuch, nach dem Napf zu greifen, wieder zuschnappte?
Leider muss ich nach Deiner Beschreibung davon ausgehen, dass Du im Verlauf der Erziehung Deiner HÜndin bestimmt öfter zu diesem Nackenschütteln gegriffen hast. Somit ist es durchaus möglich, dass Deine Hündin nicht wirklich in einer stabilen Rangordnung unter Dir stand, sondern lediglich aus ANGST vor Dir unterwürfig war. Und so etwas kann irgenwann mal ins Gegenteil umschlagen - oft erst nach Jahren. Es ist daher auch leider nicht ganz auszuschließen, dass eben genau dies zur Zeit passiert.
Also: unternimm ganz viel mit Deiner HÜndin, streue dabei immer wieder kurze Unterordnungsübungen ein, möglichst welche, die ihr Spaß machen. Die Du aber auch konsequent durchsetzt. Zeige ihr, dass Du der Rudelführer bist, aber zeige es auf eine zwar konsequente, aber ruhige Art, die ihr Verhältnis zu Dir festigt. Dann, so in zwei bis drei Wochen, versuche das mit dem Futter erneut. Wenn sie wieder schnappen will, weis sie zurecht, aber bitte auf "hundgerechte" Art - Schnauzengriff, Drohlauf, im äußersten Fall passive Unterwerfung mit Kehlgriff (auch als "Alphawurf" bekannt, hat aber nix mit Werfen zu tun!) Wenn Du nicht weißt, wie diese Techniken auszuführen sind, kannst Du Dich gerne unter private Mitteilungen melden.
Im übrigen solltest Du ruhig abklären lassen, ob nicht doch irgendeine Erkrankung vorliegt.
Gruß Inge
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