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Hallo Gudrun,
Ich möchte mich nicht als Verhaltungsforscher aufspielen,der ich nicht bin.Ich bin Jurist.Aber ich habe viele herrenlose Hunde kennengelernt.Einzeln streunende Hunde,Hunde in kleinen Rudeln und in großen Rudeln.
Ungefähr ein Kilometer von meinem Haus gibt es in einem barranco (Schlucht) ein Rudel von etwa 20 Hunden (das variiert),teilweise geborene Streuner,teilweise ausgesetzte Hunde,die sich zusammengefunden haben,und die ich oft beobachte,weil ich sie abwechselnd mit anderen Tierfreunden füttere und mit Wasser versorge.Aber es ist eine friedliche,klare Rangordnung,keine Streitigkeiten,nichts.Wenn ein rangniedrigerer Hund zuerst gefüttert oder gestreichelt werden will,reicht ein Blick des Chefs.Trotzdem:mit dem Zufügen von Schmerzen kann das nichts zu tun haben,weil offensichtlich nicht der stärkste Hund,sondern der intelligenteste,und daher erfolgreichste Hund die Führung innehat.
Unterhalb meines Hauses verläuft eine schmale Straße,auf der jeden Tag ein Minirudel von drei Rüden vorbeiläuft,jeden Morgen.Ein großer Hund,der wie ein Labrador ausschaut,ein mittelgroßer,gelber Hund und ein anderer mittelgroßer Hund,der wie ein Basset auf längeren Beinen ausschaut.Der eindeutige Führer ist der mittelgroße,gelbe Hund,der dem Labradorähnlichen eindeutig körperlich unterlegen ist.Ich beobachte täglich die Reihenfolge:Zuerst der gelbe Hund,dann in gestaffelter Linie die beiden Anderen.Wenn der Gelbe aus irgendeinem Grund umdreht,folgen ihm die beiden Anderen,als wären sie auf einer Schnur aufgefähdelt.Wie soll er aber seine Autorität durch Zufügung von Schmerzen begründet haben?
Ich habe oft Zurrechtweisungen in solchen Rudeln gesehen:Drohungen,Rituale.Sonst nichts.Auch keine Raufereien um läufige Hündinen.
Viele Grüße
Christof
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