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ich muss mir einfach den Frust von der Seele schreiben. Im September ist mir bei unserem 6jährigen Flat Coated Retriever Rüden eine wässernde Verdickung am Kapuzialsack (Vorhaut) aufgefallen. Ich hab mir nicht viel dabei gedacht, dachte es handelt sich um ein Ekzem oder sowas. Beim Tierarzt wurde es rausoperiert und zur Untersuchung eingeschickt. Das war am 2.10.00. Das Ergebnis war nicht erfreulich - bösartiger Unterhauttumor. Im Bericht stand aber, dass er komplett entfernt wurde. Gut dachte ich - mit ein bischen Glück haben wir jetzt Ruhe. Aber 3 Wochen später war da schon wieder ein rasant wachsender Knoten. In der Tierklinik wurde mir am 24.10.00 gesagt, dass bei dieser Art Tumor nur eine radikale Operation Sinn mache. D.h. die komplette Entfernung des Kapuzialsackes incl. Penis und das "basteln" eines künstlichen Ausganges. Ich nahm das an diesem Tag so zur Kenntnis, wusste aber gar nicht so richtig, was das bedeuted. Was sich anschloss, waren zwei grauenhafte Tage der Entscheidungsfindung. Die Wahrscheinlichkeit, dass er nach der OP die nächsten 6 Monate überlebt, liegt laut Statistik bei 50%. wird keine OP vorgenommen, wird sich der Ausgang in den nächsten Tagen / Wochen verschliessen und er muss eingeschläfert werden. Es fällt schwer, eine Einschläferung bei einem 6jährigen Hund zu akzeptieren, dem man absolut nichts von seiner Krankheit anmerkt. Nach langem hin und her und etlichen (tränenreichen) Diskussionen mit den Familienmitgliedern habe ich mich zu der OP entschlossen. Diese sollte heute (27.10.00) stattfinden. Bei der vorgelagerten Ultraschalluntersuchung wurde dann jedoch festgestellt, dass die Milz bereits vergrössert und die Leber angegriffen ist. Es ist wohl klar, dass in diesem Fall eine OP wohl nicht im Interesse des Tieres ist. Er bekommt jetzt noch eine Cortisonbehandlung um das Wuchern und Anschwellen zu verlangsamen. Uns bleiben jetzt noch ein paar Tage, bis er Probleme beim Wasserlassen bekommt. Und dann werde ich zu 2. mal diesen schrecklichen Gang zum TA antreten. Ich kann das immer noch nicht begreifen.
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