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Hallo Claudia,
was ich dir sagen möchte, hat Inge schon fast alles gesagt.
Ich habe erfahrung mit solchen Hunden (bisher 4 Hunde aus 2. bzw. 3. Hand). Bis eine Vertrauensbasis geschaffen ist, vergehen mindestens 4 bis 12 Monate, je nachdem was der Hund vorher erlebt hat. Allerdings musst du ihm deine Stellung als Boss klarmachen, aber nicht mit stachelhalsband oder sonstiger Gewalt. So wirst du zwar auch der Boss, aber der eines Hundes mit eingeknickter Rute und unterwürfiger haltung. Das ist für beide seiten mit sicherheit nicht befriedigend.
Allerdings bestimmst DU was gemacht wird, wann gefressen , geschlafen und wann gestreichelt oder gespielt wird. Ignorier ihn ruhig mal, irgendwann kommt er von selbst.
Gib ihm Kommandos, befolgt er sie, freue dich und spiele zur Belohnung, um dann wieder zu üben und wieder belohnen durch Spiel oder auch der lyonerwurst(Lob vor Tadel!) Zeige ihm dass er als dein gefährte viel spass haben kann. Mach den Spaziergang interessant, vielleicht apportiert er ja gerne, kann man ja alles an der Langen leine üben. Aber setze deinen willen durch mit Hartnäckigkeit. Was du einmal von ihm gefordert hast muss er tun. Lass ihm nichts durchgehen, der merkt schnell was sache ist, Geduld ist gefragt!
Wenn er so lange im Tierheim war, kennt er sicher kaum das spiel und die Beschäftigung mit den Menschen, sondern nur mit anderen Hunden und ich denke, das ist euer hauptproblem, Der Mensch als Futterspender und wohlige streicheleinheiten wann immer er mag...ansonste lassmirmeineruh...
Es schadet nichts wenn du durchgreifst, aber Schläge oder Stachelhalsband müssen nicht sein.
Nimm dir eine Hundemutter als Vorbild, wenn sie ihre jungen massregelt, unbedingt sanft ist sie nicht, aber konsequent!
Bei meinen Hunden wirkt es die Kette zu werfen (oder eine büchse mit Steinen drin, hautpsache es macht krach), wenn sie nicht hören, zu weit weg sind und ich nicht eingreifen kann. Ich werfe die kette nicht AUF den Hund, (einmal hat gereicht!) allein das Rasseln der Kette, wenn sie nicht sofort auf mein Kommando reagieren reicht, allerdings ist das von Hund zu Hund verschieden, manche sind da doch wohl abgehärtet, also nur im Notfall anwenden, dann hilfts sicher.
Informiere dich über verhaltensweisen der Hunde. Ich habe ein Buch über Wölfe und ihre Nachfahren (leider hab ich es momentan verliehen, werde dir aber den Tiel und Verlag gerne mitteilen wenn du Interesse hast)
Dadurch kannst du erkennen warum ein Hund gerade so reagiert und nicht anders.
Lerne die körpersprache des Hundes kennen (haltung der Ohren, Gangart, haltung der Rute etc. und du merkst schnell wenn er vorhat wegzulaufen ( so hab ich meinen Hunden das hasenhetzen abgewöhnt, konnte schnell reagieren und eingreifen)
So jetzt hab ich alles dazu gesagt, vieles wohl auch wiederholt, aber ich hoffe dass es klappt, warum auch nicht!!
Aber zeit wird es brauchen, das geht nicht innerhalb einiger Wochen.
Wie gesagt kenne ich aus eigener Erfahrung.
Aber wenn ihr es geschafft habt, dann hast du den dankbarsten Gefährten, den du dir vorstellen kannst!
Liebe Grüsse und viel Erfolg
Ute
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