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Hi Sören,
ich kann dir in allen Punkten nur voll und ganz zustimmen. Mein erster Tibet-Terrier kommt vom BRV und hat "von Ammerreuth" im Stammbaum. Wäre ich damals schlauer gewesen, hätte ich den Hund nicht gekauft. Und genau wie Jule habe ich danach zig Telefonate geführt mit dem Konsens "Seien Sie froh, wenn Sie einen gesunden Hund haben", habe dagesessen mit einem Hund, der nicht anerkannt wird vom VDH - die Zeiten, in denen Hunde aus Dissidenzvereinen anerkannt werden, sind vorbei! -, konnte mir Ausstellung und Zucht, die zwar nicht geplant waren, aber im Hinterstübchen doch präsent, aus dem Kopf schlagen. Klar kann ich auf freie Schauen gehen oder im BRV Mitglied werden und dort ausstellen. Aber Mitglied im KTR, dem führenden Tibeter-Klub in Deutschland, kann ich nicht werden. Und genauso wie Jule war ich dann erst auf dem Tripp, wenn die meinen Hund nicht wollen, will ich die auch nicht!
Dann kam irgendwann die Sehnsucht nach einem zweiten Tibi, ein Mädchen sollte es sein, aber diesmal richtig! Zeitungen und Annoncen geblättert und in Deutschland rumtelefoniert. Ergebnis: Ich hätte einen Hund mit 7 Wochen haben können. Eine Züchterin hatte 12 Hunde im Wohnzimmer. Ich habe eine Absage bekommen, weil ich nicht züchten wollte. Alles VDH-Züchter! Schließlich habe ich eine Hündin aus einer feinen Hobbyzucht gekauft, ehemals VDH-Zucht. Mit mehr Erfahrung im Säckel fuhr ich 1400km und habe jetzt eine ganz süße Hündin mit exellenten Papieren - zwar handschriftlich, aber dank Internet habe ich ihre Großeltern und Urgroßeltern schon finden und mir Herkunft bestätigen lassen können.
Fazit für mich: Wenn ich wirklich gar keine Ahnung habe, kaufe ich beim VDH. Lieber bei 100 Züchtern 5 schwarze Schafe und 95 gute - als 5 gute und 95 schlechte. Wer kennt sich als Anfänger schon aus mit den Zwingernamen und den Hyroglyphen der Ahnentafeln? Pech kann ich immer haben, auch bei einer VDH-Zucht. Die Wahrscheinlichkeit ist aber wohl geringer!! Und: Einer unserer Hunde wird kastriert. Wir wollen den guten Namen "von Ammerreuth" nicht weitervererben und überlassen das Züchten den Menschen, die sich mit Herz und Seele der Rasse verschrieben haben. Das kann sich in besonders liebevoller und gesunder Zucht äußern oder auch in besonderer Ahnenforschung - alle Tibis gehen eigentlich auf einen englischen Kennel zurück. Auch wenn wir diese Entscheidung schweren Herzens getroffen haben, steht sie fest.
Wer jetzt meint, das höre sich alles schwer prosaisch an, der hat vielleicht recht - es ist mir aber schnuppe. :o)
Liebe Grüße
Steffi
http://www.tibet-apso.de
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