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18.04.99 -- Andrea_Fromme

Zeckenimpfung / Borreliose beim Hund?














Zum Thema Zeckenimpfung: Ich habe letztens auch eine Broschüre gesehen, auf der stand, daß es einen Impfstoff gegen Borreliose gebe, wurde aber nicht ganz schlau daraus. Ich dachte, es gebe nur einen Impfstoff gegen die von Zecken übertragene Meningitis. Wenn es einen Impfstoff gegen Borreliose gäbe, auch für Menschen, dann wäre das doch in den Medien bekanntgegeben worden.

Zum Thema Borreliose: Das ist eine Krankheit, die leider oft nicht richtig diagnostiziert wird.

Mit 9 Jahren erkrankte einer der Cocker-Spaniels meiner Mutter. Es begann damit, daß er Anflüge von Orientierungslosigkeit hatte, z. B. wenn wir in größere Menschenansammlungen gerieten, uns nicht wiederfand oder im Kreis oder in die falsche Richtung rannte. Dann zeigte er merkwürdige Verhaltensweisen, z. B. sprang er auf den Tisch und rollte sich dort zum Schlafen zusammen, was er nie zuvor getan hatte.

Bald kamen Schwächeanfälle hinzu, Jonas sackten die Hinterbeine weg, erst nur für kurze Zeit, dann immer öfter und länger. Die Schwächeanfälle steigerten sich zu Krampfanfällen, während denen dem Hund unkontrolliert Urin abging. Der Tierarzt schloß Epilepsie aus und tippte auf „Herzanfälle“, gegen die Jonas auch Medikamente bekam, die allerdings nicht halfen. Der Gesundheitszustand des Hundes ging ständig auf und ab, mal blieben die Anfälle wochenlang weg, dann hatte er wieder mehrere hintereinander. Zum Schluß wurde der Hund insgesamt immer benommener und war kaum noch „von dieser Welt“. Einen Tag, bevor sie mit ihm zum Tierarzt fahren wollte, um mit ihm über das Einschläfern zu sprechen, starb der Hund zuhause.

Erst nach mehreren Jahren, nachdem ich selbst nach einem Zeckenbiß eine Borreliose (entzündliche Erkrankung des ZNS) durchgemacht habe, ging mir auf, was dem Hund gefehlt haben mag. Da mußte ich wieder an Jonas denken und wie ähnlich die Symptome doch waren. Ich denke, daß Jonas ein Antibiotikum geholfen hätte, nur ist damals eben niemand darauf gekommen, daß auch ein Hund an Borreliose erkranken kann.

Ich habe mal von einem Tierarzt gehört, daß, je „kleiner“ der Blutkreislauf ist, den die Erreger sozusagen „vergiften“, desto stärker das betreffende Tier erkrankt bzw. desto größer die Wahrscheinlichkeit ist, daß es daran stirbt, weil der „Verdünnungseffekt“ geringer ist. Eine Maus z. B. stirbt am Biß einer infizierten Zecke. Demnach kann ja das, was für einen Menschen schon gefährlich ist, für einen Hund nur erst recht gefährlich sein. Die Borreliose ist nicht, wie oft fälschlicherweise behauptet wird, nur in Süddeutschland vertreten (das trifft wohl für die von Zecken übertragene Meningitis zu), sondern es sind bundesweit ca 1/3 der Zecken mit Borrelien infiziert.

Ich möchte hiermit andere Hundehalter ermuntern, falls einer Eurer Hunde ähnliche unerklärliche Symptome zeigt, den Tierarzt direkt auf diese Krankheit und auf eine eventuelle Antibiotikatherapie anzusprechen, wenn dieser nicht von allein darauf kommt.

  18.4.99Zeckenimpfung / Borreliose beim Hund?     


 
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