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23.07.00 -- Sangus

RE: Bonn: "Kampfhund" hat 3 jährigem Kind die Unterlippe abgebissen - an Inge














Hallo Gudrun,

sorry, daß ich erst jetzt antworte - aber ich habe nicht so viel Zeit für's Hundeforum, und wenn ich hier bin, muß ich immer erst mal gucken, ob gerade wieder irgend jemand 'ne kleine Attacke gegen mich reitet oder ob irgendwo jemand wieder etwas veröffentlicht, was meinen Widerstand fordert ... ;-)

Ich habe hier ja, wie unsschwer zu erkennen ist, keinen ganz einfachen Stand. Mein Problem besteht im Kern darin, daß ich - von einigen dankenswerten Ausnahmen abgesehen - meinen Standpunkt meistens mehr oder weniger allein vertreten muß und daher selten darauf hoffen darf, daß dieser durch eine oder einen Gleichgesinnte(n) unterstützt und dadurch automatisch im Rahmen der Diskussion Erläuterung findet.

So ähnlich ist es auch in diesem Faden gewesen. Ich habe mir das, was da war, durchgelesen und fühlte mich veranlaßt, mich dazu zu äußern. Das hab ich dann auch - wie ich glaube, einigermaßen umfangreich und differenziert - in RE44 getan. Dann gab es diese und jene Erwiderung, und ich dachte mir, ich müsste das Ganze etwas mehr auf den Punkt bringen und vielleicht etwas einfacher ausdrücken. Dann haben (womöglich?) Quereinsteiger auf diese - für sich allein genommen natürlich mißverständlichen - Vereinfachungen reagiert und mir zu verstehen gegeben, daß ich doch mit dieser 'Clübelei' (oder so ähnlich) aufhören solle, und daß man es sich sooo einfach ja nicht machen könne undsoweiterundsoweiter - naja, und schlußendlich stehe ich da und habe das Gefühl, daß ich wieder von vorne anfangen könnte.

Daher jetzt nochmal für Dich (und alle anderen, die es interessiert) eine kurze Zusammenfassung dessen, was ich hier eigentlich sagen wollte:

Es ging mir um die Wertigkeit der Rechte von Menschen und der Rechte von Hunden (und damit auch implizit ihren Haltern) in einer Gesellschaft, in der es notwendigerweise unvermeidlich Berührungspunkte zwischen beiden gibt. Meine Meinung war (und ist), daß die Rechte der Menschen dabei grundsätzlich schwerer wiegen als die Rechte von Hunden. Mit den 'unvermeidlichen Berührungspunkten' meinte ich natürlich *nicht* Fälle von ausgewiesener Tierquälerei (wie z.B. das Reintackern von Heftklammern in Hundeohren oder die Bombardierung von Hunden mit Knallkörpern), sondern die Momente, in denen Hunde auf (fremde) Menschen im Rahmen der normalen Alltagsgestaltung treffen. Dazu zählt für mich z.B. die Begegnung im Wald zwischen Jogger und Hund, das auf der Straße spielende (und vielleicht ungestüm herum- und heranlaufende Kind) und auch die Begegnung an der Grundstücksgrenze (wie in dem diesem Faden zugrundeliegenden Fall). Und ich bin eben der Überzeugung, daß in diesen Fällen (in denen Hundewelt und Menschenwelt deshalb kollidieren, weil Hunde nunmal so sind wie sie sind und weil Menschen [und hier besonders Kinder] nunmal so sind wie sie sind), die Hunde nebst Halter sich den Menschen anzupassen haben, weil wir gemeinsam in einer *Menschen*welt leben. Das 'Rechteverhältnis' ändert sich natürlich schlagartig, wenn der Mensch in den Lebensraum der Tiere eindringt (wie ich es als begeisterter Sporttaucher gelegentlich tue) - aber das ist eben etwas grundätzlich anderes, und darum geht es in unserem Fall hier nunmal nicht.

Ich hoffe, mir ist mit diesem finalen Beitrag zu diesem Faden eine Klarstellung gelungen. Ich werde mich zu diesem Thema hier nicht weiter äußern, den erstens könnte ich mich ab sofort eigentlich nur noch wiederholen - und zweitens bin ich quasi ab sofort für 3 Wochen im Urlaub :-)

Allen Teilnehmern dieses Forums wünsche ich ('ein frohes Fest', hätte ich jetzt beinahe geschrieben) eine erholsame Zeit, und denkt daran: Es ist immer die *andere* Meinung, die das Denken am Leben erhält...

Gruß (besonders an Dich, Gudrun, weil ich glaube, daß unsere Standpunkte sich näher sind, als es manchmal den Anschein hat - und außerdem hatte ich Dich ja direkt angeschrieben...)
Sangus
Thema: Bonn: "Kampfhund" hat 3 jährigem Kind die Unterlippe abgebissen


 
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