|
Hallo,
meine Mutter besuchte mich gestern Nachmittag mit einem leicht amüsiert wirkenden Gesichtsausdruck.
Hat sie doch ein Mitglied des kirchlichen Handarbeitskreises informieren wollen, dass
ihre Tochter (ich) wohl jetzt ihre Hunde einschläfern muss.
- "Wieso das denn?"
- "Das Ordnungsamt war schon da!"
Meine Mutter konnte ihrer Handarbeitskollegin erklären, dass zwar ein Vertreter des Ordnungsamts
vor dem Hintergrund "5, das sind doch zu viele auf 75 qm Wohnfläche!" zu uns geschickt worden war,
dass er aber anbetracht des riesigen, hundekotfreien Gartens und des ohnehin bald auslaufenden Mietvertrages
auch wieder gegangen sei ohne Forderungen da zu lassen. Von ihm kam übrigens die Idee, man müsste Zwinger im Garten bauen und
die Hunde dort unterbringen, falls man länger dort wohnen bleiben wolle, um den Mitbewohnern des Hauses
"nach Hund riechende Abluft" zu ersparen. Aber wie soll die Prägung auf den Menschen in Zwingerhaltung stattfinden?
Der gleiche Beamte bewegte sich ganz selbstverständlich als Fremder zwischen meinen Hunden im Garten und erwartete natürlich,
dass er nicht gebissen oder ernsthaft bedroht wurde. Auf Belanas Kläfferei kam sofort ein:
"Sei ruhig oder ich verpass Dir Maulkorbzwang!". "Moment", sagte ich, "dafür hab ich doch die Hunde,
dass sie mir Fremde im Garten MELDEN!". Vielleicht war seine Äußerung auch nicht ganz Ernst gemeint.
Aber es ist schon erschreckend, WIEVIEL sich unsere Hunde z. Z. gefallen lassen MÜSSEN.
Auf unserer Gassirunde sprach ich mit einigen Ordnungsamtsbesuchten aus "dem Milieu" von nebenan,
den sozial geförderten 60er-Jahre Blöcken mit Aufzug, denen es nicht so gut erging, wie mir.
Einige haben jetzt die Abschaffung des Hundes auferlegt bekommen, z.T., weil er alleingelassen
mal gejammert haben soll,
z.T., weil die Wohnung für die Hundehaltung zu klein sei usw. Diese Menschen tun mir Leid!
Nette Nachbarschaft! Das Denunzieren hat begonnen!
Viele Grüße!
Gudrun + 5
|