|
Hallo Sangus,
eine gute Stellungnahme von Dir. Ich gehöre zu den "Kampfhunde"-Halter, wohne in NRW und habe nach der dortigen ab heute gültigen Verordnung schon jetzt alle Auflagen erfüllt. Ich habe vor einem Jahr freiwillig den Hundeführerschein gemacht(Arbeit auf dem Platz, in der Stadt und Theorie, mein Hund hat die Prüfung als Bester gegen andere Rassen bestanden), mein Hund ist versichert, angemeldet, gechipt, wird in Wohngebieten immer schon nur angeleint geführt. Er ist kastriert, verträglich mit Rüden, Hündinnen, Katzen und Kleintieren und selbstverständlich mit Menschen. Trotz dieser Vorraussetzungen habe ich ihm einen Tag nach dem schrecklichen Vorfall in Hamburg freiwillig einen Maulkorb angezogen, um anderen Menschen keine Angst einzuflößen.
Meinem Hund wurde in der Sozialisierungphase alles beigebracht, was er für sein Leben kennen und aktzeptieren muß. Wir sind Bahn, Bus und Zug gefahren, in Kaufhäuser, auf Flohmärkte (wenn es nicht ganz so voll war) gegangen. Er hatte immer Kontakt zu anderen Hund, drei Wochen lang bin ich mit ihm jeden Mittag an einer Behinderten Schule vorbei gegangen, damit Menschen mit Gehhilfen, Rollstühlen oder komischen Bewegungen etwas selbstverständliches sind. Ich habe berittene Polizisten angesprochen, ob ich mit meinem Hund näher kommen darf, damit er Pferde kennen lernt (wovon diese sehr positiv angetan waren) . Ich bin mit ihm über ein Jahr auf dem Hundeplatz gewesen, wo er (und ich) mit viel Freude gearbeitet haben und er als "Pausenclown" sehr beliebt war. Meine Nachbarn finden meinen Hund toll und er hat viele Hundefreunde, die von ihrer Größe nicht in die neue Verordnung fallen und deren Halter um die meisten großen Hunde aus dem Weg gehen.Und alle die mich und meinen Hund kennen, finden es schwachsinnig und unnötig, daß ich meinem Hund einen Maulkorb anziehe. Doch ich tue es, weil ich nicht zu den verantwortungslosen Hundehaltern zählen möchte. Ich gebe morgen meine gesamten Unterlagen beim Ordnungsamt ab und sehe einer Überprüfung meines Hundes völlig gelassen hin.
Hast Du alle Auflagen schon
erfüllt? :-))
Und von Hundehaltern wie mich gibt es jede Menge, auch bei den sogenannten "Kampfhunden", nur wir stehen nicht in den Zeitungen, wir leben genau wie andere Hundehalter völlig unauffällig mit unseren Hunden in unseren Familien. Schau Dir die Liste von NRW an, da kannst Du sehen, wie schnell man aufeinmal "Kampfhundehalter" werden kann, beispiel der Briard.
Lies mehr solche Infos, wie von Frau Feddersen-Petersen, dann erkennst Du vielleicht noch mehr, daß es nie pauschal gut oder böse gibt.
Übrigens imponiert es mir, daß du dich als lernfähig outest :-)))
Übrigens ich stimme Deinen Appellen im vollem Umfang zu, obwohl ich "Kampfhundehalterin" bin, oder vielleicht gerade deshalb?
Ach so hätte ich fast vergessen zu erwähnen, ich besitze einen Pitbull-Mastino Mix Rüden. Mich würde auch mal interessieren, wie viele andere Hundehalter schon vor der neuen verordnung alle Auflagen freiwillig erfüllt hatten und wie viele sich in Leinen und Maulkorbzwang halten
viele Grüße
sabine+spike
|