RE: Brief an mein Herrchen

So ungefähr könnte es meinem Hund auch ergangen haben (mit dem Unterschied, dass er einem Stock nicht nachgerannt wäre, dafür aber einem Ball). Er ist ein wahnsinnig süßer kohlschwarzer Cocker Spaniel und wurde vor ca. 4 Jahren (wahrscheinlich von Amerikanern) ausgesetzt. Jetzt dürfte er etwa 5 Jahre alt sein. Letzte Woche kam er zu uns und er ist nun restlos glücklich. Was kann sich so ein Hund auch besseres wünschen als Menschen, die ihn nicht im Stich lassen? So ein Hund, der schon mal unter ein Auto gekommen ist, der eingeschläfert werden sollte, der eine Zeit lang ganz verschwunden war und von der Polizei wieder gesucht werden musste, dem im Tierheim eine Eisenfalltür aufs Hinterteil gefallen ist, der so oft geglaubt hat, er habe nun Freunde fürs Leben gefunden und der immer wieder abgegeben wurde aus den eigenartigsten und phantasievollsten Gründen. So oder so ähnlich ist es meinem Kleinen ergangen. Der Rest seiner Vorgeschichte liegt im Dunkeln. Vor über 2 Jahren haben wir uns im Tierheim kennen- und liebengelernt. Nach so langer Zeit kann ich wohl sicher sein, dass ich immer zu meinem Schatzi halten werde. Und wenn er Kinder auch nicht so gern mag, dann lass ich eben keins an ihn ran. Und weil er einen Deutschen Schäferhund zerfleischen würde, wenn ich ihn hinließe, dann lass ich ihn eben nicht hin. Und wenn wir in Urlaub fahren wollen und den Hund nicht mitnehmen können, dann bleiben wir eben da. Oder vielleicht bekommt ja auch eine Person die Ehre, unser Vertrauen zu gewinnen und auf den Süßen aufpassen zu dürfen. Besuch, der den Hund nicht mag, wird nicht eingeladen und wo der Hund nicht willkommen ist, gefällt es mir auch nicht. Ich will damit sagen, dass es KEINEN, aber auch KEINEN EINZIGEN akzeptablen Grund gibt, ein Tier auszusetzten, es gibt immer eine Lösung. Ein Mensch, dem sich ein Tier anvertraut hat, der die Verantwortung FREIWILLIG auf sich genommen hat, ist auch verpflichtet, das Tier entsprechend zu behandeln. Es ist ein LEBEWESEN und kein Stück Müll!!!! Da ich sehr oft im Tierheim war, kenne ich viele solcher Lebensgeschichten, nicht nur die meines eigenen Hundes. Und eine jede spricht für sich. Jedes Tier hat ein Recht auf leben und zwar auf wirkliches LEBEN. Also meine Meinung ist, dass der Mensch kein bißchen "wertvoller" ist als beispielsweise ein Hund. Alle sind gleich und sollten dementsprechend behandelt werden.

Thema: Brief an mein Herrchen