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21.02.99 -- Manuela_Theotherside

Dauerclicken etc.














Hallo Roswitha, hallo Steffen und MitleserInnen,

das Clickertraining habe ich - zugegeben - noch nicht ausprobiert. Ich kenne es nur aus Büchern und halte die

Devise "alles Positive wird belohnt, der Rest ignoriert" für Nicht sinnvoll. Steffen schreibt, daß erst geclickt wird (um dies kurz zu beschreiben) und anschließend mit einem Leckerchen belohnt wird. Die letztere Variante habe ich auch probiert. Das funktioniert am Anfang auch ganz gut, aber wenn ich meinen Hund nicht immer "vollstopfen" will bzw. nicht mein Leben lang Hundefutter in der Tasche mit herumtragen möchte, die Belohnungen somit langsam reduziere, merkt mein Hund das ganz schnell und führt den Befehl nicht mehr so willig aus.

Um noch einmal auf meinen Satz zurückzukommen: "Den Menschen möchte ich sehen, der seinen Rüden mittels eines Leckerchens von läufigen Hündinnen fernhalten kann". Was macht man da ? Meinem Hund könnte ich 3 Tage hungern lassen und ihm dann frischen Pansen im Park "servieren"; käme eine läufige Hündin wäre er dennoch weg. Um auf das Clickertraining zurückzukommen: Wenn ich ihm vorher gesagt habe, er soll "bei Fuß laufen" (clicken, weil er den Befehl brav ausführt) und rennt dann plötzlich weg, soll ich das ignorieren ?

Generell bleibt zu sagen, daß, wenn man z.B. 5 Bücher liest, man auf 5 unterschiedliche Meinungen trifft. Nicht jeder Hund ist gleich, somit sollte man ihn beobachten und dann evtl. aus Büchern/Tips etc. das für sich bzw. ihn passende raussuchen. Wenn das Clickertraining bei einigen Hunden funktioniert bzw. der Mensch mit den Ergebnissen zufrieden ist - gut. Ich kann mir dies für meinen Hund nicht vorstellen. Mein Hund reagiert besser und sicherer, wenn ich ihm mit fester und bestimmter Stimme sage, was er "tun oder lassen" soll. Dann natürlich keinen Schwall von Worten (kann man ja oft hören), sondern mit klaren Kommandos. Und wenn er etwas nicht ausführt, wird er korrigiert. Auch nicht über Schläge u.ä., sondern wieder mit fester Stimme. Und natürlich wird er auch gelobt, wenn er etwas "gut macht hat". Dann auch nicht mit "Umarmungen und Küssen", sondern wieder über die Stimme. Natürlich weiß er am Anfang nicht, was "Sitz" oder "Komm her" heißen, aber man kann es ihm ja zeigen (z.B. leicht hinten herunterdrücken) bzw. die Kommandos geben, wenn er dabei ist etwas zu tun (z.B. er kommt angelaufen, also "Komm her" etc.). Wenn der Hund dann etwas älter ist (meiner wird jetzt z.B. 2 Jahre alt), beobachten und ihm schon im Ansatz stoppen bzw. korrigieren (z.B. Fressen im Park, auf Jogger zu rennen u.ä.). Das ist vielleicht nicht der 100% richtige Weg, aber solange ich nichts besseres kennenlerne, bin ich der Meinung, daß dies für meinen Hund am besten klappt. Meinen Hund habe ich mit 14 Monaten bekommen; er konnte gar nichts. Inzwischen führt er die "üblichen" Sachen aus, läuft frei auf der Straße ohne Leine, kommt, belästigt keine Jogger etc.. In seiner Pflegelphase, die noch andauert, testet er zwar immer mal aus, wie es ist, das zu tun, was er will. Da muß man halt konsequent bei der Sache bleiben.

Ich bin kein Hundetrainer, versuche aber, meinen Hund so gut wie möglich zu erziehen. Sicherlich mache ich auch Fehler - wer macht das nicht und man lernt auch daraus - und freue mich über Tips, wie man Dinge anders umsetzen kann.

Letztendlich möchte ich einen Hund haben, der zuverlässig auf meine Kommandos hört ("Pfötchen" muß er nicht geben) und auf den ich mich verlassen kann; der z.B. nicht plötzlich über die Straße rennt, weil ich kurz nicht hingeschaut habe. Das geht nicht von heute auf morgen. Ich denke, dazu braucht man viel Geduld und Konsequenz, bis sich der Charakter eines Hundes gefestigt hat. Ich sage bestimmt: Der Charakter, und nicht bloße "Reiz-Reaktions-Abfolgen".

Liebe Roswitha, falls Du noch eine Gegenfrage hast, gerne. Vielleicht aber kannst Du auch aus Deinen Erfahrungen berichten, wie z.B. durch Clickertraining u.a. zuverlässige Hunde erzogen wurden. Also, ohne lebenslanges Clicken und Leckerchen reichen. Ich kann mir nicht vorstellen, dadurch einen charakterfesten Hund

zu "erhalten". Belehrst Du (oder ein Mitleser) mich eines besseren ?

Viele Grüße, Manuela

P.S.: Übrigens, "Klauen lohnt meist nicht..."

Thema: KORRIGENDA zu Ausbilder: wie beurteilen?


 
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