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29.11.98 -- Jutta_Honyeye

Züchten














Hallo,

ich finde die Zuchtdiskussion sehr spannend und möchte mich gerne daran beteiligen. Ich erlebe dieses Thema derzeit aus mehreren Perspektiven. Als Besitzerin zweier Briards aus VDH-Verbänden (BCD und CFH) und Mitglied im BCD (Briardclub Deutschland), bekomme ich den Kampf gegen Zuchten aus der Dissidenz, also den nicht dem VDH angehörenden Verbänden, indirekt mit. Als Ausbilderin und aus der Arbeit mit Problemhunden erlebe ich beinahe täglich psychisch und teilweise physisch schwer gestörte Hunde, deren Schwierigkeiten nachweislich Zucht- und Aufzuchtbedingt sind. Der Anteil der nicht-VDH-Hunde überwiegt dabei stark, wobei die Ursachen dafür sicher nicht rein in der höheren Qualität des VDH, sondern auch in der Mengenrelation zu suchen ist. Mit meinem eigenen Rüde (13 Monate) habe ich im Laufe des letzten Jahres an etlichen Ausstellungen des VDH teilgenommen und kann mir dadurch ein Bild von den Maßstäben machen, die (zumindest bei den Briards) als Voraussetzung zur Zuchtzulassung angelegt werden: Sie sind sehr hoch. Dennoch weiß ich sowohl um Mißstände in VDH-Zuchtverbänden einerseits, als auch um gesunde und hervorragend geprägte Hunde aus anderen Verbänden. Meines Erachtens liegen die Bedingungen für seelisch und körperlich kranke Hunde in zwei wesentlichen Verhaltensweisen der Welpenerzeuger begründet: Zum einen sind da diejenigen, die mit der "Ware Hund" einfach nur Geld verdienen wollen und sich deswegen weder um Genetik noch Prägung oder Gesundheitsvorsorge scheren. Zum anderen - und diese Gattung ist in meinen Augen nicht weniger gefährlich - gibt es die naiven und nicht informierten Hundebesitzer, die "gerne mal mit ihrer Hündin einen Wurf haben" oder ihren Rüden als Zuchtrüden sehen möchten. Die Motive dafür sind vielfältig und in aller Regel rein emotional. Zwar besteht bei dieser Sorte Mensch zumindest die Chance, daß sie sich um ihre Welpen kümmern - ob sie das allerdings richtig tun, ist die andere Frage. Von den Gesetzen der Vererbung haben aber auch sie keinen blassen Schimmer.

Mein Anliegen wäre, daß ALLE Zuchtverbände, die gewissenhaft um ihre Rasse bemüht sind und ihren Welpen die bestmöglichen Starchancen für ein glückliches Hundeleben ermöglichen, sich solidarisch stark machen gegen all die anderen, die das - aus welchen Gründen auch immer - nicht tun. Für Verbandsgeklüngel und die Pflege von Erbfeindschaften wäre dann allerdings kein Platz mehr - und darin dürfte wohl das größte Problem einer solchen Allianz liegen. Aber auch, wenn dieser "große" Schritt nicht getan wird, sind alle Menschen, die Hunde als ihre Mitgeschöpfe ansehen, aufgefordert, sich energisch gegen Vermehrer, Hundehändler und Naivlinge zu wenden.

In diesem Sinne: Liebe Grüße,

Jutta
Thema: Tips für Problemhunde


 
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