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Hallo Andreas,
flotte, arbeitsfreudige Hunde zu bekommen, war (und ist) für mich auch wichtig.
Die Entscheidung für Collies war vor über 15 J., als meine Gladess angeschafft wurde,
ein Kompromiss zwischen meinem Wunsch nach einem Schäferhund und dem meines Mannes,
doch bitte einen höchstens mittelgroßen, besonders lieben Hund, vielleicht einen Cocker, anzuschaffen.
Er hatte Angst vor Hunden und um unser damals 2-jähriges Kleinkind. Auf dem Dorf aufgewachsen, als Kind von losgerissenen Kettenhunden gejagt, gebissen usw.
Heute versteht er Hunde und hat keine Angst mehr.
Mit Gladess hatte ich einen Glücksgriff getan. Vom Erscheinungsbild her ein übergroßer Border (59 cm hoch),
hatte sie Power für 80 km Tagestouren am Rad (und spielte danach noch "Kanincheneinlochen", wenn ich
nicht aufpasste), Spaß an jeder Art von Jagd-, Such- und Apportierspielen und eine Gesundheit, die sie -
abgesehen von langsam auffallender Spondylose - nocht nicht wirklich im Stich gelassen hat.
Nach den ersten 10 J. guter Erfahrungen schaffte ich Aron an, auch Collie, Welpe "v. priv." aus der Nachbarschaft
von Eltern und Großeltern, die ich schon lange kannte. Da ich auch von Aron begeistert war und ihn mit Null
Fehlern in seinem Verein zuchttauglich geschrieben bekam (HD-, PL-, PRA-, CEA-frei...), beschloss ich,
ihm eine Hündin dazu zu holen. Musste in der Hoffnung auf mögliche Familienplanung natürlich auch Collie sein.
Belanas Vater ist für einen Collie sehr klein, hat zu runde Augen und Stehohren, ist aber enorm triebstark. Die Mutter ist "nur" Familienhund,
versprach aber typvolles Aussehen, da sie schon beim VDH angekört war, bevor sie an die WZRV-Züchterin
verkauft wurde. Zu meinem Aron, der mit 62 cm an der Obergrenze für Collierüden liegt, schien sie mir
genau richtig zu werden. Ebenfalls HD-, PL-, PRA- und CEA-frei, hatte sie im Winter mit 2 1/2 J. unseren ersten
Wurf. Echte Wunschkinder, von denen ich mir 2 Töchter behalten habe. Alle Welpen gewöhnten sich bei mir an fremde Menschen
verschiedensten Alters, Autofahren, Stubenreinheit und Leinenführigkeit. Das machte unglaublich viel Arbeit,
aber natürlich auch Spaß, bis auf das Verkaufen, trotz der 1.600 DM pro Welpe. Jeder Abschied fiel mir
unglaublich schwer. Von "unseren" 5 Welpen fielen mir 4 als relativ triebstark und 1 als "nur lieb" auf (Arabelle).
Beim Langhaar-Collie kommt es sehr auf die einzelnen Vorfahren an, ob Triebstärke, Wach- und Wehrtrieb und/oder Hüteinstinkt zu erwarten ist, oder nicht.
Leider gibt es beim Langhaar-Collie keine "Leistungslinien", außer vielleicht in einzelnen ehem. DDR-Zuchten,
wo ja auch die Gebrauchshundprüfung ein MUSS war für die Zuchtzulassung. Wirklich schade, denn nicht-überzüchtete
Langhaar-Collies können sehr fleißige und zuverlässige "Mitarbeiter" sein.
Leider hat sich meine unglaublich triebstarke Belana am Mittwoch vor Ostern bei einer Landung im Gebüsch nach
etwa 1,5 m hohen Sprung nach einem Tennisball den rechten Unterschenkel aus dem Kniegelenk
gerissen, so dass sie trotz OP als Arbeitshund nicht mehr in Frage kommt.
Ich würde jetzt gerne mit ihren Töchtern "arbeiten", zumindest mit der ausgesprochen triebstarken Anjin, habe jedoch meinem Mann versprochen, dass ich dies lassen
werde, da unsere Firma es zeitlich nicht zulässt. Dieses Versprechen war eine Voraussetzung dafür, dass
ich die beiden Welpen überhaupt behalten darf. Wirklich schade.
Viel Erfolg mit Deinen Hunden und viele Grüße!
Gudrun
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