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19.04.00 -- Kathi

RE: Buchtip: Stromreizgeräte in der Korrekturerziehung von Hunden














Hallo Sören,

seit fast 20 Jahren betreibe ich Hundesport (Schutzhund (früher), Begleithundeausbildung, Wachhundausbildung, Fährtenhund, Agility, Breitensport, CSC) und habe schon einige wirklich einzigartige Fälle erlebt bzw. kennengelernt. KEINER dieser Fälle hätte (in meinen Augen) eine "Behandlung" mit einem Stromreizgerät nötig gehabt. Ich selber besitze und führe 3 Akita im Hundesport. Diese Rasse ist weiß Gott nicht einfach handzuhaben (übertriebene Dominanz bei den Rüden ist nur ein Problem). Mit der Leistung eines Schäferhundes oder einer anderen leichtführigen Rasse sind diese Hunde (und auch andere) sicher nicht zu vergleichen aber ein Stromreizgerät habe ich deswegen noch nicht gebraucht. Sicher gibt es auch "Härtefälle" aber auch das berechtigt nicht zum Einsatz solcher Mittel. Ein Hund mit sehr starken Jagdtrieb muss NICHT unbedingt ohne Leine auf Spaziergängen geführt werden. Den Bewegungsdrang eines Hundes kann man auch anders befriedigen. Auch einen aggressiven Hund muß man NICHT mit Maulkorb herumlaufen lassen. Ein Hund ist nicht aggressiv er wird aggressiv gemacht. Wenn nicht mit Absicht so doch meistens durch falsche Haltung bzw. Erziehung. Solche Hunde lassen sich auch mit alternativen Hilfsmitteln (Kopfhalfter, Clicker, Haltungsbedingungen ändern bzw. Besitzer schulen) wieder auf den "richtigen" Pfad bringen.

Es gibt sicher viele Methoden einen Hund zu erziehen aber die Relationen müssen stimmen. Einen Hund mittels Strom leiden zu lassen aufgrund von Unfähigkeit oder Ungeduld des Besitzers ist für mich der falsche Weg. Vielen Hunden und deren Besitzern kann, auch in Schwierigen Fällen, schon mit einer Änderung des eigenen Verhaltens bzw. mit einer neuen Sichtweise geholfen werden.

Bevor ich einen Hund mit dem Teletakt bearbeite nehme ich lieber einen Leinenzwang in Kauf. Frei Bewegen kann sich der Hund in sicherem Gelände (eingezäuntes Grundstück). Da findet sich immer eine Lösung.

Ich denke, bevor man einem "Problem" mit Brachialgewalt zu Leibe rückt, sollte man die ganze Sache noch einmal gründlich überdenken. Durch Kompromisse (Haltungsbedingungen ändern z.B.) sind aus "Problemen" oft schon Nur "Problemchen" geworden.

Mit der FACHKUNDE hat es auch so seine Tücken. Wie erkennt ein Laie einen Fachkundigen Ausbilder? Der Ausbilderschein (den wirklich jeder Dussel) bekommen kann, sagt nichts über die eigentliche Qualifizierung aus. Das weiß ich aus langjähriger Erfahrung in verschiedenen Hundesportvereinen. Solange nicht "staatlich" geschulte Ausbilder zur verfügung stehen, hat es so etwas wie Stromreizgeräte nicht zu geben.

Das ist MEINE Meinung. Leider lassen sich viele Leute nur schleppend von der Einsatzmöglichkeit alternativer Methoden (z.B. Clicker) überzeugen. Strom zeigt ja auch schön schnell eine Wirkung - und sei es nur das der Hund aus Angst vor Schmerz "funktioniert".

Das finde ich wirklich schade.

Über das Thema ''Einsatz von Stromreizgeräten" wurde schon viel diskutiert. Ich habe mir meine Meinung gebildet. Dieses Bild ist durch theoretisches und praktisches Wissen entstanden. Ich selber habe nie mit Stromreizgeräten gearbeitet aber ich war oft dabei, wenn "geschulte Ausbilder" diese am Hund genutzt haben (z.B. für''s Bringen). KEINER dieser Hunde hat so freudig und ungehemmt gebracht, wie ein Hund der über Spiel und Lob ausgebildet wurde.

Sorry, aber meine Meinung hat sich gefestigt: KEIN Einsatz von Elektroreizgeräten!!

Gruß Kathi
Thema: Buchtip: Stromreizgeräte in der Korrekturerziehung von Hunden


 
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