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21.01.00 -- Anja_Guttropf

RE: Warum muß Gassi gehen eigentlich Stress sein?














Liebe Hundefreunde,

Wie wohl jeder Hundebesitzer habe auch ich viele gute und schlechte Erfahrungen mit anderen Hundebesitzern gemacht. Dabei habe ich gemerkt, daß es auch wirklich auf das Gebiet ankommt. Ich wohne am Rand von Mannheim direkt an einem sehr großen Waldgebiet, das meine "Hauptauslaufstrecke" ist. Dort trifft man oft kaum eine Menschen- und Hundeseele, aber wenn man jemand trifft, wird der andere Hund meist sofort angeleint. Ich habe meine Leska soweit, daß sie auch unangeleint bei Fuß vorbeigeht, ohne dem angeleinten Hund zu nahe zu kommen. Gerade am Fahrrad ist das sehr praktisch, wenn man nicht immer absteigen und anleinen muß. In vielen Fällen ist es aber so, daß die anderen Hundebesitzer ihren Hund wieder losmachen, wenn ich den Leuten sage, daß es eine Hündin und ganz lieb etc ist. Mit der Zeit habe ich dann erfahren, daß gerade in diesem Waldgebiet sehr viele Leute mit aggressiven Hunden spazierengehen, weil es dort relativ einsam ist und man durch großzügige Forstwege guten Überblick hat. Ganz anders sieht es aus an unserer Rheinpromenade mit "Waldpark" in Innenstadtnähe von Mannheim. Das ist dort ein regelrechtes Hundeparadies. Alle laufen frei, dürfen spielen und sich beschnuppern. Der Grund ist einfach: Dadurch daß dort so viele Hunde herumlaufen, gehen Leute mit Angst oder aggressiven Hunden erst gar nicht dorthin, sondern eher in ein einsames Waldgebiet. Ich habe dort mal drei ältere Frauen gesehen, mit ebenfalls schon älteren unangeleinten Kleinhunden (Zwergpudel, Malteser und ein Mix). Ich habe meine 27 kg Berner Sennen - Mix Leska lieber angeleint(damals noch jung und noch nicht so 100% gehorsam), als ich sie sah, weil ich dachte, die kriegen bestimmt einen Anfall, wenn meine damals noch sehr stürmische junge Leska auf die zutobt und schnüffeln will. Als ich die Damen fragte, ob ich meine friedliche Hündin losmachen kann, haben sie mich (!)aufgeklärt, daß man die Hunde doch frei laufen lassen muß, damit sie Kontakte haben und die das unter sich am besten ausmachen etc. Ich war echt baff!

Ich muß aber auch dazusagen, daß es in "meinem" Waldgebiet wirklich ein paar aggressive Hunde gibt, die auch schon unvermittelt andere Hunde gebissen haben. Wenn ich die sehe, mache ich mich auch aus dem Staub und habe mich schon geärgert, daß diese schon auffällig gewordenen Hunde (ohne Maulkorb) frei herumlaufen.

Bei vielen (Klein-)hundebesitzern habe ich auch schon gemerkt, daß sie eigentlich direkt keine Angst vor meinem Hund haben, sondern viel eher, daß ihr kleiner Westie oder Yorkie etc. sich durch ständiges an der Leine laufen überschätzt und auf den größeren Hund losgeht und dann vom dem zurechtgewiesen wird. Es ist also ein Teufelskreis: Die Leute nehmen ihre kleinen Welpen aus Angst vor anderen Hunden hoch und beschützen sie, und wenn die dann erwachsen sind, müssen sie ihren Hund von anderen fernhalten, weil er durch seine Welpenzeit denkt, er ist superstark und kann sich mit allem anlegen. Vor allem bei den "ach so niedlichen" Westies habe ich das schon oft gesehen. (Nichts gegen Westies, eine tolle Rasse!, aber bestimmt kein Hund für ein verzärteltes Schoßhündchen)

In diesem Sinne,

Anja + Leska
Thema: Warum muß Gassi gehen eigentlich Stress sein?


 
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