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Hallo Ihr,
sie sind jetzt 6 Tage alt und der Schwerste hat bereits sein Geburtsgewicht verdoppelt. Selbst die Kleinste wird es bis morgen schaffen. Sie hat jetzt schon 260 g! Das ist ein sehr gutes Zeichen für die Gesundheit. Es gibt keinerlei Fehlverhaltensweisen oder Anomalien. Es ist erstaunlich, wie erfolgreich Chandra ihre Babys säugt. Ich hätte im Moment keine Chance, mit dem Fläschchen irgendeinen ihrer Welpen zuzufüttern. Sie hat im Grunde Glück, dass sie ihre Welpen so klein geboren hat. Ballota hatte sich solche Rüpel ins Nest gelegt, dass ihre Zitzen nach wenigen Stunden wund waren und sie ihr Gesäuge vor ihnen versteckte. Ich musste ein paar Stunden lang zufüttern, damit Mutter und Welpen Ruhe voreinander hatten. Chandra bleibt trotz der großen Welpenzahl ganz entspannt. Gerötet sind ihre Zitzen zwar auch, aber es scheint nicht weh zu tun. Die Schlafpausen der Welpen scheinen ihr zur Regeneration auszureichen.
Chandra bleibt unglaublich gelassen. Selbst wenn fremder Besuch zu ihr kurz reinschaut, bleibt sie liegen oder steht nur auf, um sich ein paar Streicheleinheiten abzuholen. Selbst Ballota, die ja sonst auch ein sehr menschenfreundlicher Hund ist, hat in der ersten Woche nach der Geburt unmissverständlich klar gemacht, dass sie Fremde an ihrem Wurflager nicht duldet. Chandra wird ja nächsten Monat selbst erst 2 Jahre alt. Ich hatte Angst, bei so einer jungen Mutter schlimmere Instinktausfälle ausgleichen zu müssen. Beschreibungen aus meinem Bekanntenkreis und in der Literatur gehen bis hin zu "sie hat sie alle gefressen", was ich mir bei einem Collie unmöglich vorstellen kann. Dafür hat man den Tötungsinstinkt gründlich genug weggezüchtet! Das einzige, wo ich mäßigend einwirke, ist, wenn sie nach Spaziergängen zurückkommt. Sie schmiss sich schon mal mit zuviel Begeisterung auf ihr Welpenhäuflein, so dass die Hälfte erschreckt quietschte und von Ellenbogen oder Chandras Masse getroffen, wohl auch Grund dazu hatte.
Beim ersten Sauberlecken fand Chandra "Welpenlimo" zwar ganz OK, ekelte sich aber vor "Welpenkäse", der ja zuerst aus Darmpech bestand, den sie sorgfältig drin ließ. Früher oder später kam dieser Inhalt natürlich trotzdem raus. So verschmierten und verklebten die kleinen Popöchen. Ich schaffte Abhilfe, indem ich ein kleines Tröpfchen Olivenöl auf die zu leckende Stelle schmierte. Meine Hunde lieben Olivenöl. So machte ich ihr diesen Teil der Pflege schmackhaft. Die käseartigen Ausscheidungen nach dem Konsum von Muttermilch scheinen den Hündinnen zu schmecken. Sie nehmen sie jedenfalls gerne auf. Im Moment würde ich sagen, ich hatte noch nie eine perfektere Mutterhündin als Chandra.
Viele Grüße
Gudrun + für eine Weile 16 Collies
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