Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




06.07.05 -- Thorsten S.

RE: Frage

Naja, fast immer gelassen....

 














Hallo Katja,
ich gebe eine jetzt mal nicht wissenschaftlich fundierte Antwort. Sie beruht einzig auf Erfahrungswerte von mir und dem einen oder anderen aus meinem Hundeumfeld.

Prinzipiell halte ich es mit dem Bewegen der Welpen wie mit dem Füttern: "Öfter am Tag und dafür sehr kleine Portionen!"

In den ersten Wochen nach der Entwöhnung sollte man nicht länger als 10 Minuten am Stück unterwegs sein. Natürlich wollen und sollen Welpen beschäftigt werden. Dabei ist aber das Beschäftigen mit dem Hund wichtiger als unnötig in die Länge gezogene Spaziergänge.

Gerade jetzt im Sommer ist ein Fluß, ein See oder ein Teich mit ein bischen Umgebung hervorragend um dem Welpen die nötige Bewegung zu geben, genauso wie die erforderlichen Pausen.

Gerade was den Knochenbau betrifft wird häufig in der frühen Jugend durch zu lange Spaziergänge, in viel zu hohem Tempo, oder die Steigerung, das absolut überflüssige Fahrrad fahren, der Grundstein für eine verkorkste Knochenstruktur gelegt.
Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere, dass aber mein Hund, weil er soviel Bewegungsdrang hat, einer lauffreudigen Rasse angehört, oder andere verwirrte Ansichten teilt, unbedingt viel Laufen benötigt, weil er ja sonst nicht "klein zu kriegen ist" (Originalaussage einer Hundebesitzerin). Alles falsch!

Wie beim Menschen und allen anderen Lebewesen mit einem Skelett, ist es so, dass viele Verbindungen (Hüfte z.B.) erst mit zunehmenden Alter "verwachsen".
Damit dabei keine größeren Probleme entstehen (die Quittung erhält man übrigens erst mitzunehmendem Alter, wie bei uns Menschen, denn der junge Körper verzeiht viel und präsentiert später die meist horrende Rechnung), ist ein koordinierter Bewegungsablauf mit viel Spielen und Zuführung von Mineralien wichtiger. Darüber hinaus ist es wichtig Krankheiten vorzubeugen (Dazu gleich etwas)!
Ein Welpe muß spielend beschäftigt werden. Erstens bringt ihn das sozial viel weiter, die Bindung mit seiner Familie wird erheblich enger und tiefer. Zweitens hat man später so gut wie nie Probleme in der Erziehung und in dem alltäglichen Leben. Auch für Prüfungen und andere Wettbewerbe ist so etwas immens wichtig. Die meisten Ehrungen, bestandene Prüfungen und andere Sportveranstaltungen habe ich dem Umstand zu verdanken, dass meine Hunde mir immer gefolgt sind. Zumeist nur mit Handzeichen. Zu verdanken habe ich das dem intensiven Spiel im Welpenalter. Diese Erfahrung habe ich übrigens von meinem Vater übernommen, der das ganze bereits seit 1949 so praktiziert. Wir hatten nie Hunde mit Hüft- oder Knochenproblemen im Alter.

Wichtig ist, dass der Welpe vor Erkrankung jedweder Art geschützt wird. Auch für die Zuchtfreunde unter uns nicht unerheblich.
Denn wenn ein Welpe erkrankt, hört er auf zu wachsen. Später zu erkennen an weißen Linien auf dem Skelett. Besonders an Schenkel und Wade. Viele enttäuschte, mit falschen Vorstellungen vollgestopfte Käufer von Welpen aus einer "1A Zucht" sind dann auf diversen Ausstellungen zu sehen und wundern sich über nicht erreichte "Ziele". Dann werden die Hunde wieder zum Züchter zurückgegeben und wenn sie da auch überflüssig sind, naja....letztlich entscheidet bei zu Vielen der materielle Hintergrund.

Lange Rede kurzer Sinn (meine subjektive Erfahrung): Häufiger am Tag ist mehr! Kürzere Dauer, wenn es denn nur mit Spaziergängen geht. Besser ist ein Spiel unter dem sozialen Aspekt mit Übungen für den Geist und die Seele.

Hunde sollten in den ersten Monaten viel schlafen. Wenn Du solche Spielformen wählst, ist der junge Hund immer beschäftigt und vor allem auch geistig angeregt. Dadurch wird er seine Ruhepausen entsprechend geniessen.

In der Zukunft hat man einen gelassenen und selbstbewußten Hund, der sich seiner Stärke, auch soziale Stärke, und Gesundheit bewußt ist und allen Situationen im Alltag mit der nötigen Ruhe und Souveränität entgegentritt. Das spart Nerven!

Liebe Grüße aus der Heide
Thorsten
Thema: Frage


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck