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Hallo Werner,
ich glaube, ganz so ist es bei uns nicht, Nemo hat schon klare Grenzen, die er einhalten muß und die er normalerweise auch akzeptiert. Vermutlich sind diese Grenzen aber nicht so starr wie sie in einem Wolfsrudel wären, denn ich möchte schon eine eher partnerschaftlich-freundschaftliche Beziehung zu meinem Hund, wobei es natürlich keine gleichberechtigte Partnerschaft ist. D.h. Nemo bekommt seine Rechte, und das durchaus auch großzügig, aber wenn es drauf ankommt, muß er sich meinen Wünschen unterordnen. Also ich dulde es z.B., daß Nemo, wenn er gerade ein hochinteressantes Mauseloch untersucht, erst beim 2. oder 3. Pfiff kommt, aber so ein Verhalten wäre völlig inakzeptabel, wenn er auf der Straße frei läuft und ein Auto kommt. Nemo kennt diese Unterschiede schon, so bleibt er beispielsweise bei einem Auto immer schon stehen, wenn er es hört, und das ist meist früher, als ich es höre. Er schaut mich dann an und wartet, was ich mache bzw. zu ihm sage. Oder er geht dann spontan bei Fuß, dann weiß ich schon, was los ist. Ich glaube, es ist wichtig, daß ein Hund innerhalb eines gewissen Rahmens lebt, den er kennt und der ihm auch Sicherheit gibt. Andererseits ist Nemo ein relativ wesensstarker Rüde, und manchmal testet er eben aus, ob nicht mehr für ihn drin ist, und zwar meistens im Zusammenhang mit nicht-herkommen. Nemo ist es als Jagdhund gewöhnt, sehr weit voraus zu laufen, da ist schon mal ein halbes Feld Abstand zwischen uns, und auf diese Distanz kann ich natürlich nicht mehr im Sinne einer Bestrafung (wie Wurfkette werfen) einwirken. Und wenn ich dann den Eindruck habe, daß Nemo das auszunutzen beginnt, muß ich wieder mal durchgreifen (was nicht so einfach ist, weil ich an ihn rankommen muß, um ihn in irgendeiner Form klar zu machen, daß ich der Chef bin). Und dann klappt es auch wieder. Mein "Quasi-Alphawurf" war diesbezüglich durchaus erfolgreich. Liebe Grüße Birka
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