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19.02.05 -- Gudrun_Beck

RE: Wie schmerzunempfindlich sind Eure Hunde














Hallo Daniela,

zu:

"Ich bin gerade sehr entsetzt, wie hier ganz cool gesagt wird, dass der Hund mit der Reitgerte einen drüber bekommt.

@Gudrun: Du hast ja schon mehrfach erwähnt, dass du dein Rudel draussen mit der Reitgerte im Zaun hälst. Dabei habe ich eigentlich immer gedacht, das die lediglich als verlängerter Zeigestab oder ähnliches gedient hat. Ich hoffe das ist so und nicht, um damit die Hunde zu schlagen."

Aber doch, ich schlage auch mal dazwischen, nämlich genau dann, wenn sich - warum auch immer - eine Rauferei zwischen 2 von meinen Hündinnen ergibt, weil ich weiß, dass ich sonst wahrscheinlich erhebliche TA-Kosten zu tragen hätte. Raufereien zwischen Rudelgefährtinnen können tödlich verlaufen! Normalerweise reicht es, die Gerte bei zu haben, wenn klar ist, dass die Hunde wahrscheinlich sehr hoch aufdrehen werden, z. B., weil ich den Schlitten gelegentlich voll ausbremsen muss, um jemandem gefahrlos zu begegnen. Ich benutzte sie eine Zeit lang auch, um trieblich sehr hoch aufgedrehten Rudelgefährten, die sich an mein "Hinter mir" in Begegnungssituationen nicht halten wollen, von vorne eins vor den Bug zu klatschen, um Herr der Lage zu bleiben. Die Unversehrtheit desjenigen, an dem man vorbei musste, hatte dann Priorität. Ich halte mich beim Einsatz der Gerte jedoch streng an die Regel: so sanft wie möglich, aber so hart wie nötig! Die platte Assoziation: "Reitgerte einsetzen heißt, Hunde verprügeln" lasse ich so nicht gelten. Außerdem ist gerade die Reitgerte dazu konstruiert, ein Tier, auf das man negativ einwirken muss, nicht zu verletzen.


"Schmerzen haben nichts in der Erziehung zu suchen. Es gibt immer andere Lösungen, als schlagen! Kann natürlich sein, dass der Weg zum Ziel dann länger dauert und beschwerlicher ist, aber das ist man einem Tier das man liebt schuldig!"

Hier würde ich sagen, haben wir einfach ethisch etwas andere Grundsätze. Ich behaupte, dass ich meine Hunde sehr liebe. Trotzdem wähle ich gelegentlich eben den einfacheren Weg.


"Du fragst an einer Stelle, wie du ihr das sonst hättest beibringen sollen.... Was hättest du denn bei einem Hund getan, der schmerzunempfindlich ist????"

- Genau! Deshalb liebe ich ja gerade so die Empfindlichkeit meiner Collies! Ich brauchte nicht länger über dieses Problem zu grübeln.

"Ich dachte das solche brachialen Erziehungsmethoden zumindest in Fachkreisen ausgestorben sind und nur noch in veralteten Büchern empfohlen werden."

- Einen Klaps mit der Reitgerte finde ich nicht "brachial".

"Was rätst Du deinen Schülern, die dich nach einer Lösung fragen?
Ich hoffe, du rätst ihnen nicht zum Schlagen und sonstiger Gewalt."

- Es gibt Fälle, wo man über eine Negativ-Einwirkung nicht umhin kommt. Was es dann für Möglichkeiten gibt, wird im Einzelfall mit den Beteiligten diskutiert. Mit "immer nur lieb sein" lassen sich manche Probleme wirklich nicht lösen.

"Ich musste schon häufiger schlucken, auch beim Thema Alphawurf, den du immer gerne schnell hier als Tip vorschlägst. Ich denke, Du als Trainerin solltest eigentlich wissen, dass man damit einiges falsch und an der Beziehung zum Hund auch kaputt machen kann!"

- Den korrekt durchgeführten Alphawurf halte ich für überaus hilfreich in bestimmten Ausnahme-Situationen. Eine Verschlechterung der Beziehungen ist mir und meinen Schülern noch nicht passiert, im Gegenteil.

"Wie du selber sagst, jeder Hund ist anders, aber dann als Ferndiagnose den Alphawurf zu nennen, sorry, das muss nicht sein! Tips zu Thema:"Wie verschaffe ich mir respekt" kann man mit Sicherheit auch andere geben, die nicht solch negativen Nebenwirkungen haben können."

- Negativ-Wirkungen hat meiner Beobachtung nach weit öfter das "nur lieb sein", den Hund gar nicht zu erziehen, weil man ihm ja NIE etwas Böses antun mag. Zusammen mit einer unscheinbaren, wenig Autorität ausstrahlenden Persönlichkeit wird so manch ein Hund schnell zum Problem und zur Gefahr.

"Gerade in einem Forum, was vielleicht auch von "Hundeanfängern" gelesen wird, kann soetwas verherende folgen haben."

- Wie gesagt, vom Nicht-Erziehen geht m. M. nach viel mehr Unheil aus. Um Fehler zu vermeiden, können sie ja bei mir Training buchen ;-)

"Auch dein Nachsatz:
"Gudrun, die ihre Gladess fast 16 glückliche Jahre hatte, und das ohne ungelöste Probleme oder hingenommene "Macken"."

macht mich nachdenlich.... sind es nicht die Macken, die uns und unsere hunde so einzigartig machen? "nobodys perfect" "

- Auf Macken kann ich gut verzichten bei derzeit 6 potentiellen Mackenträgern ;-)

Viele Grüße!

Gudrun + Rudel
Thema: Wie schmerzunempfindlich sind Eure Hunde


 
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