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10.10.03 -- Wotan7

RE: HD oder vielleicht doch etwas anderes?/Manu














Liebe Manu!

Da hast Du ja echt ein liebenswertesd Sorgenkind.Man liebt sie am meisten und sie geben die Liebe 1000-fach zurück.
Dein Tracy leidet am "Cauda-Equina-Syndrom"(wie Du schon weißt) und daher kommen all ihre Beschwerde.
Auch die Inkontinenz.
Das ist sehr Schmerzhaft für Deine Maus und ich hoffe,daß Du bald jemanden gefunden hast,der ihr helfen kann.
Ich glaube aber nicht,daß sie die Haarrisse durch Schläge im Kindesalter bekommen hat.Sind die Knochen noch sehr jung,sind sie biegsam und brechen nicht so schnell.Man nennt solche Frakturen dann auch "Grünholzfrakturen",-weil sie so schwer zuzufügen sind,als wenn mann Grünholz zerbrechen wollte.Ich denke mal,daß hängt bei Tracy alles mit der Struktur der Knochen zusammen.

Ich bin übrigens auch aus Berlin und mein Wotan wurde damals als er gelähmt war in der Tierklinik "Hanoversche Straße" (Mitte) behandelt.Das ist die UniTK und die verstehen ihr Handwerk ;-)

Und nun eine kurze Zusammenfassung des Cauda-Equina Syndrom´s:

Das Rückenmark und die Wirbelsäule sind in der Embryonalentwicklung anfangs gleich lang, so das jeder Nervenzweig durch das auf gleicher Höhe befindliche Zwischenwirbelloch (Foramen Intervertebrale) austreten kann. Während der Entwicklung nimmt die Wirbelsäule mehr an Länge zu als das Rückenmark. Die Nervenendigungen können somit nicht mehr auf gleicher Höhe aus dem Wirbelkanal (Canalis Vertebralis) austreten. Vielmehr verlaufen Sie eine Strecke in dem Wirbelkanal bis zu der entsprechenden Austrittstelle. Ab dem Ende des Rückenmarkes (Conus medullaris) enthält der Wirbelkanal nur noch eine dichte Masse von nach hinten verlaufenden Nervenwurzeln, die wegen Ihrer Ähnlichkeit mit einem Pferdeschwanz als Cauda Equina bezeichnet werden. Die untersten Wurzeln treten durch das Kreuzbein aus.

Somit lautet die Übersetzung von Cauda Equina Syndrom soviel wie "Pferdeschweifsyndrom". Die Erkrankung ist teilweise genetisch bedingt, kann aber durch Leistungssport forciert werden. Mit ca. 3-5 Jahren tritt eine Absenkung des Kreuzbeines ein. Dadurch wird der Wirbelkanal immer mehr eingeengt und so kommt es zu einem Druck auf die dort befindlichen Nervensträge.

Der Krankheitsverlauf ist langsam und zieht sich über Monate bis auch Jahre hin. Meist beginnt es , dass der Hund die Rute nicht mehr so hoch trägt und sie schlaffer hängt. Zunehmend möchte das Tier dann nicht mehr springen und wird auch in sonstigen Bewegungen vorsichtig. Der Hund bekommt stärker werdende Rücken- und Beinschmerzen. Es kann auch zu Blasen- und Mastdarmstörungen kommen, meist handelt es sich dann aber um schmerzbedingte Blasenentleerungsstörungen. Ein besonderes Warnsymptom ist das plötzliche Verschwinden von zuvor heftigen Beinschmerzen oft in Verbindung mit einer plötzlichen vollständigen schlaffen Lähmung eines Beines oder Fusses. Dies wird dann als "Wurzeltod" bezeichnet und bedarf einer sofortigen Dekompression.

Um die Diagnose zu stellen bedarf es der Erfassung der Krankengeschichte (Anamnese) und einer ausführlichen klinisch-neurologische Untersuchung. In vielen Fällen kann der Arzt schon dann mit großer Wahrscheinlichkeit feststellen, ob ein Cauda equina Syndrom vorliegt. Eine Röntgenaufnahme, Kontrastmitteluntersuchung (Myelographie) oder eine Computertomographie (CT) sollten die Diagnose bestätigen oder widerlegen.

Wenn die Diagnose sicher gestellt es, gilt dies als Notfallindikation zur Dekompression, d.h. zur Operation. Dabei wird das Dach des Kreuzbeins wird entfernt (Laminektomie) und somit der Druck auf den Rückenmarkskanal entfernt. Im weiteren Verlauf bildet sich hier eine bindegewebsartige Platte die das Rückenmark schützt. Ohne Dekompression kommt es zu einem Absterben der Nervenwurzeln.


Thema: HD oder vielleicht doch etwas anderes?


 
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