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18.08.03 -- Birka

RE: Tierpsychologie/Knoxl














Hallo Bea,
so ganz verstehe ich Deinen letzten Absatz nicht, was genau meinst Du? Natürlich wird man seinem Kind viele Lebensformen und Verhaltensmöglichkeiten vorstellen, d.h. es mit neuen Entwicklungen bekannt und vertraut machen und akzeptieren, daß die "neue" Welt anders aussieht als die bisherige, daneben aber auch "alte" Werte und Erfahrungen nicht vergessen, denn ich glaube, daß es eine gesunde Mischung aus allem sein sollte. Das bietet dem Kind eine optimale Möglichkeit, sich zu orientieren und bedarfsweise auf unterschiedliche Erfahrungen zurückzugreifen, andererseits ist es verwurzelt in Traditionen, die wiederum Sicherheit geben. Und jedes Kind braucht WErte und Normen, sonst fühlt es sich unsicher. Ein heutiges Kind beispielsweise muß mit EDV konfrontiert werden, weil die Entwicklung einfach massiv in diese Richtung geht und weil man am Leben vorbeierziehen würde, würde man dem Kind diese Möglichkeit verschließen. Enorm wichtig für die zukünftigen Generationen dürfte aber auch Flexibilität werden, daran würde ich mit meinem Kind arbeiten. Und ein hohes Maß an Frustrationstoleranz ist vonnöten und sollte beizeiten trainiert werden, weil die meisten Menschen derzeit entschieden zu wenig davon haben, was einen Teil unserer gesellschaftlichen Probleme erklären kann. Natürlich nicht zu vergessen ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, Zielorientiertheit und eine gute Portion Konfliktfähigkeit (woran es auch gewaltig mangelt, kritisiere mal jemanden und Du wirst Prügel oder eine beleidigte Leberwurst kriegen!) gehören unabdingbar dazu, wenn man ein zufriedenstellendes Leben leben will. Und wenn man sich dann noch mit Lerntheorien auseinandersetzt und kapiert, wie kleine Kinder lernen und warum das so ist und wenn man das dann auch noch umsetzt, hat man schon die halbe Miete. Dies alles eingebettet in echte Zuneigung zum Kind und Nestwärme, damit sich Urvertrauen entwickeln kann und auch in die Bereitschaft, sein Kind mit allen Schwächen und Fehlern zu akzeptieren, zwar daran zu arbeiten, aber eben auch zu verstehen, daß es genetische Grenzen gibt. Und natürlich sollte man darüber nachdenken, auf welches Oberziel man hinerzieht, was also will man insgesamt für dieses Kind erreichen und was kann das Kind aufgrund seiner Anlagen erreichen? Darüber könnte man nun Bücher schreiben, und hier hat ja nix Platz. Aber in Kurzform ist das so grob das, was ich auch meinen Studenten zu vermitteln versuche.

LG Birka
Thema: Merris @MAC


 
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