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Hallo Thorsten,
klar, wenn Du Unfälle, Krankheiten und solche Schicksalsschläge ausklammerst, ist das Leben sicher fair - ist eben alles eine Frage der Definition. Ich gebe Dir aber Recht, jeder ist seines Glückes Schmied. Die Ausgangsbedingungen sind unterschiedlich und nicht jeder hat eine gute Kindheit (wobei man tagelang darüber diskutieren könnte, was eine "gute" Kindheit ist; welche Eigenschaften und Fähigkeiten will man einem Kind mitgeben? Die Gesellschaft ändert sich sehr schnell, was früher als "gut" galt, ist heute veraltet; lediglich sowas wie Nestwärme ist immer gleich wichtig), aber irgendwann ist Mensch erwachsen und hat dann durchaus gewisse Möglichkeiten, das Beste aus seinem Leben zu machen. Wobei man auch da wieder tagelang diskutieren könnte, was es bedeutet, etwas "aus seinem Leben zu machen". Sicher dürfte da an oberster Stelle sowas wie Lebenszufriedenheit stehen, die kann man eben auf verschiedenen Wegen erreichen. Und bestimmt gehört auch eine finanzielle Grundsicherung dazu, es ist einfach doof, wenn man sich nicht genügend zu essen kaufen kann und kein Dach über dem Kopf hat. Wobei es möglicherweise auch Leute gibt, die das als das höchste Lebensziel erachten, siehe viele Aussteiger. Ich denke schon, fast jeder kann etwas aus seinem Leben machen, er kann auch etliches erreichen, wenn er bereit ist, Nachteile dafür in Kauf zu nehmen. Es kommt eben immer auf das Ziel an, was jemand verfolgt, ich bin überzeugt, es gibt viele Wege zum Glück. Manch einer wird Mönch dazu, warum auch nicht? Lebenszufriedenheit resultiert vor allem daraus,wie wir über bestimmte Sachverhalte denken, wenn man ständig jammert und nur andere beneidet, wird das nix. Denke ich zumindest. Aber Ärmel hochkrempeln hat schon immer geholfen, und zur High Society zu gehören finde ich ohnehin nicht erstrebenswert - diese Leute wissen doch vor lauter materiallem Überfluss oft gar nicht mehr, warum sie eigentlich leben. Aber Beate hat schon Recht, es gibt wirklich Unterschiede in den Startbedingunen, und für den einen oder anderen mögen sie so schlecht sein, daß er nicht die Kraft aufbringt, sein Leben vernünftig anzugehen. Das vor allem, wenn keine Frustationstoleranz trainiert worden ist. Liebe Grüße, Birka
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