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17.04.03 -- Thorsten S.

RE: Offensive Aggression: öfter aus Frustration als/Thorsten














Hallo Tanja,
Unter einem gelassenen Hund verstehe ich einen Hund der sich auch durch neue Situationen nicht aus der Ruhe bringen läßt.

Zum Beispiel: Wir laufen durch eine große Stadt, ohne Leine ,ohne Fuß oder sonst etwas; wir holen Brötchen oder sind an der Tankstelle, ich hole meine Sachen, er wartet - ein anderer Hund kommt mit Herrchen oder Frauchen und kläfft und er bleibt trotzdem ruhig. Er erkennt an der Situation, daß keine wirkliche Gefahr besteht und reagiert nicht über. Begegnungen mit anderen Hunden zum Beispiel. Verhalten gegenüber Kindern, Säuglingen und Kleintieren. Einfach der Situation gewachsen sein. Das verstehe ich unter einem gelassenen Hund. Ich meine nicht damit Schlaftabletten. Jerry ist nun wahrlich keine. Ein echter Terrier eben. Ich weiß es aber auch und versuche nicht an ihm rumzudoktern. Viele Bekannte meinten, ich sollte doch unbedingt AG mit ihm machen. Er wäre ja so geeignet. Wir treiben auch unseren Sport, aber dafür muß ich nicht mit ihm im Kreis laufen. Ich persönlich denke, daß AG für die Leute erfunden wurde die einen sehr aufgeweckten und lebhaften Hund haben und nicht wissen wie sie ihn sonst beschäftigen können. Das heißt jetzt aber nicht, daß ich AG und deren Teilnehmer (Zwei- und Vierbeiner) belächel oder etwas gegen sie habe. Wenn sie glücklich sind, aber vorrangig natürlich der Hund glücklich ist, schön. Dann ist es genau das Richtige. Ich habe einfach nur Zweifel. Und dafür brauche ich nur auf Hundesportplätze fahren, irgendwelchen anderen Wiesen um meine Zweifel bestätigt zu sehen.

Du hast Deinen Quantino der eben bestimmte Charaktermerkmale hat und die wird er auch nicht ablegen. So einfach ist es. Da kannst Du machen was Du willst. Aktzeptiere ihn so wie er ist (aber auch von innen und wahrhaftig). Wenn ich meine Hunde im tiefsten Innere aktzeptiere und liebe ohne irgendwelche Einwände habe ich von heute auf morgen das gelernt was ich benötige um einen Hund zu bekommen auf den ich mich verlassen kann. Auch wenn ich einmal nicht greifbar bin.

Dieses tiefe innige Überzeugtsein ist nicht nur der Grundsatz in allem was mein Leben bestimmt, sondern auch der Grundsatz wie meine Umwelt sich verhält. Und dazu gehört auch der Hund. Etwas tun ohne jeden Zweifel. Eben das Lieben eines Tieres in diesem Fall. Warum können manche Menschen Tiere jedweder Rasse dressieren? Das wird er spüren und dann normalisiert sich sein Verhalten auch wieder. Sofern er überhaupt irgendwelche besonderen Macken hat. Betrachte es doch einmal von einer anderen Seite. Wäre er mein Hund würde ich vielleicht denken er ist der perfekte Hund.

Vielleicht sollten wir unseren Umgang mit anderen Lebewesen einmal überdenken. Clickern ist für mich auch so eine Sache. Die Argumentation hinkt doch schon in der Erklärung. Der Hund hört dieses Geräusch normalerweise nie, und jetzt weiß er - Clicker - Leckerli. Also wenn ich auf einen AG Platz gehe, gehe ich davon aus daß vielleicht 3 von 10 Hunden "Clickern" kennen. Ob die Zahl stimmt weiß ich nicht. Ich befürchte, daß sie sogar höher ist. Heißt das jetzt wenn ich da nebenstehe und Clicker, daß 3 Hunde auf mich zulaufen und Leckerli haben wollen (nicht ganz ernst gemeint). Also bitte. Wenn ich, als Mensch nicht mehr ausreiche, dann sollte ich zuerst an meiner Einstellung arbeiten, dann an meinen Verhalten und mir dann einen Hund kaufen. Ob Rasse oder Mischling ist übrigens egal.

Dein Quantino ist eben so wie er ist. Seine Macken machen ihn doch erst liebenswert bzw. noch liebenswerter.

Glücklicherweise muß ich mit meinen jungs nicht trainieren, wenn sie etwas dazu lernen sollen, aber herausgefunden wie das funktioniert (wenn ich überhaupt weiß wie es funktioniert) hatte ich erst als ich MEIN Leben und MEINE Einstellung verändert hatte.


Liebe Grüße aus der heute tagsüber schönen Heide und heute Abend mit einem ganz tollen Mond am Firnament
Thorsten
Thema: Offensive Aggression: öfter aus Frustration als aufgrund von Dominanzproblemen


 
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