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Hallo Nina,
es ist überaus wohltuend, von Zucht-Vereinen und -Richtern zu hören, bei denen sich nun doch die Vernunft durchsetzt! Ich habe mich vor der Anschaffung meines ersten Collies auch sehr eingehend über die IWs informiert, weil sie mich auch sehr beeindrucken. Wenn ich mich für einen solchen Hund entschieden hätte, wäre mir wahrscheinlich auch gar nichts anderes übrig geblieben, als mich beim betreffenden VDH-Verein auf die Liste setzen zu lassen. "Schwarzzüchter", die IWs präsentieren, sind mir einfach nicht bekannt. Und selbst wenn ich einen kennengelernt hätte, wäre das wahrscheinlich einer von der Sorte, wie Birgit gestern beschrieb. Die Collie-Szene, die in den 70er Jahren ja einen wahren Massenzucht-Boom erlebt hat, der natürlich sehr schlecht für die Qualität der Hunde war, sowohl bzgl. Gesundheit als auch bzgl. Wesen, hat eine Menge Züchter auf beiden Seiten "hinterlassen". Da sich die Massenzüchter jedoch heute um die Jackie- und Retriever-"Produktion" kümmern, sind auch unter den Nicht-VDH-angeschlossenen echte Idealisten. Man muss sie nur finden. Für mich reizvoll ist es eben, "Auszucht- statt Inzucht-Hunde" zu finden, weil ich von denen eine besonders robuste Gesundheit erwarte. Ich bezweifele, dass es noch VDH-Collies gibt, die mit meinen mithalten könnten, z. B. vor dem Schlitten und bzgl. der Gesundheit. Ich glaube dagegen sehr wohl, dass es auch VDH-Collie-Züchter gibt, die sich heute wirklich Mühe geben, die neuen genetischen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen - aber was kann so jemand ausrichten, wenn die Zuchtbasis ausdegeneriert ist? Ich halte den Collie-Standard auch für zu eng. So ist es z. B. idiotisch, stehohrige Exemplare nach wie vor von der Zucht auszuschließen, wo doch nach wie vor kein Gen bekannt ist, was das hohe Kippohr ausmacht, so dass auch in VDH-Colliewürfen nach wie vor viele stehohrige Welpen vorkommen. Um dem entgegenzuwirken, wird mit Collies mit immer tiefer hängenden Ohren gezüchtet. Diese kippen in der Mitte, sind streng genommen also auch keine hohen Kippohren mehr! Und warum hat man das Weiß der Blässe irgendwann diskriminiert, obwohl es im Standard noch beschrieben ist?
Der Britische Kennel Club, habe ich mal gelesen, öffnet sich mittlerweile dissidentisch gezogenen Hunden gegenüber, um die Zuchtbasis zu erweitern. Das dies für die genetische Vielfalt gut ist, hat man FCI-weit leider noch nicht erkannt. Gut, man kann fälschen. Auch das soll ja vorkommen. So hat eine VDH-Collie-Züchterin sich für ein Wurfgeschwister von Belana interessiert, erzählte mir Belanas Züchterin, und auf den Einwand hin, es gäbe aber keine VDH-Papiere, meinte sie, sie mache das schon. Vielleicht hast Du aber Recht und ich hab einfach nur eine besonders überzüchtete Auswahl von VDH-Collies bisher kennengelernt. Vielleicht male ich hier tatsächlich ein zu schwarzes Bild. Es sind, das möchte ich an dieser Stelle betonen, meine Eindrücke, die auf meinen Erfahrungen beruhen.
Ich hätte da noch eine Frage zum IW. Für mich war damals das KO-Kriterium, weshalb ich mir KEINEN IW holen wollte, dass etwa 25 % der Welpen "aussortiert" werden müssen, weil sie "defekt" seien und z. B. nie laufen lernen würden. So etwas wollte ich nicht unterstützen. Weißt Du etwas darüber oder wird dieses Thema totgeschwiegen?
Fragende Grüße an die Expertin,
Gudrun + Renn-Tiere
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