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Hallo Gudrun,
ich sehe es auch so, daß viel zu viel kastriert wird. Es ist für die Besitzer viel bequemer, viele Tierärzte sagen, es macht ja nichts aus (mein TA hat mir vor der medizinisch notwendigen Kastration meiner früheren HÜndin nicht gesagt, daß es Inkontinenz geben kann, dafür aber dann wochenlang danach eine "Blasenentzündung" behandelt). Wenn ich Nemo kastriert hätte, wie mir von verschiedenen TÄ's nahegelegt worden ist, weil ihnen wegen seiner Inkontinenz wohl nichts besseres einfiel, wäre er jetzt schon tot, nicht an der OP gestorben, sondern eingeschläfert wegen der dadurch eskalierten Inkontinenz. Ich denke auch, es ist gut verdientes Geld, und oft meinen die Tierärzte das nicht mal böse. Ich habe beruflich auch einiges mit Meinungsbildung bei Ärzten zu tun, und gerade in der Medizin, die ja eine Erfahrungswissenschaft ist, sind die Meinungen oft kontrovers. Zum richten Nachdenken bzw. sich in ein Gebiet vertiefen fehlt die Zeit. Tiermedizin ist ohnehin meiner Erfahrung nach ein Notstandsgebiet, verglichen mit der Humanmedizin, wohl auch, weil alles Geld kostet und viele Hundebesitzer sämtliche Kosten scheuen. Oft gibt es dann so Argumente wie "dann kriegt die Hünding weniger Brustkrebs" und so was alles. Stimmt zwar inhaltlich, aber da wären wir dann mitten in der Frage, was noch alles an Körperteilen entbehrlich ist. Also mir fällt da ein: eine Niere, ein Stück Darm und auch den ganzen Magen braucht man nicht, auf die Bauchspeicheldrüse kann man auch verzichten, wenn auch nicht so gut, ein Stück Leber ist ebenfalls entbehrlich, und an all diesen Organen kriegt man sicher keinen Krebs mehr. Also ich bin nur dann für eine Kastration, wenn es eine eindeutige medizinische Indikation gibt, und ob es die gibt, ist häufig Meinungssache. Liebe Grüße Birka
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