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Hallo Kirsten,
danke für Deine mitfühlenden Worte. Es ist wirklich frustrierend mit Nemo und manchmal auch mehr als das, zumal bisher noch niemand rausgefunden hat, was ihm eigentlich wirklich fehlt, und das sind nun doch schon 2 Jahre. Demgegenüber wurde er schon auf so vieles behandelt, weil jeder TA eine andere Idee hatte, nur hat alles eben nichts genützt und jetzt will ich Nägel mit Köpfen und endlich an die Ursache ran. Ich hoffe auf Zürich, weil es ja dort zumindest eine Ärztin gibt, die auf Inkontinenz spezialisiert ist. Ich glaube nicht, daß wir so jemanden in Deutschland haben, zumindest habe ich niemanden gefunden. Vielleicht wird dann ja alles gut, wenn nicht, muß ich halt weiter suchen oder -je nachdem, was rauskommt- einfach akzeptieren, daß es so ist, wie es ist. Auch Menschen kann man ja nicht immer helfen, warum sollte es bei einem Hund anders sein?
Was die Belastung angeht, denke ich, daß man Kompromisse finden muß. Was wäre das für ein Hundeleben, nur noch den ganzen Tag im Hundekorb, nie mehr rennen und toben? Mit Lebensqualität hat das nicht mehr viel zu tun, also gilt es, ein Mittelmaß zu finden, so daß der Hund viel vom Leben hat, andererseits das Risiko aber nicht zu groß wird. Ich lasse Nemo deshalb nicht mehr mit zu großen Hunden spielen, aber das trifft ihn nicht, er sieht sowieso kaum welche. Und ich würde mit ihm derzeit keine Bergtouren unternehmen, mit ständig rauf und runter springen, aber das ist auch nicht schlimm, das vermißt er nicht. Und so gibt es halt ein paar Dinge, wo ich aufpasse, ansonsten lasse ich den Dingen ihren Lauf und achte eher drauf, daß ich nicht zu Nemos Nachteil zu ängstlich werde. Ich glaube, wenn ich die Wahl hätte zwischen "Nemo gar nicht mehr rennen und spielen lassen", ihn dafür aber noch Jahre zu behalten und andererseits ihn spielen und toben zu lassen mit dem Risiko, daß er dann plötzlich tot umfällt oder eingeschläfert werden muß, weil eine Bandscheibe durchrutscht oder sonst was Schlimmes passiert, würde ich mich für "spielen und rennen lassen" entscheiden und hoffen, daß es möglichst lange gut geht. Ansonsten lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Absolute Sicherheit gibt es leider nicht im Leben, ich habe schon so aufgepaßt auf Nemo, und trotzdem ist immer wieder was passiert. So vorausschauend kann man gar nicht denken, daß man sämtliche Unglücksfälle im Griff hat, siehe mein gestriges Beißerei-Erlebnis oder in der vergangenen Woche seinen kapitalen Sturz bei uns im Haus, das ist ihm vorher auch noch nie passiert. Und daß es auch noch die Wirbelsäule trifft, ist schlicht Pech, aber ich kann ihn ja nicht im Haus auch noch anbinden. Passen wir halt so gut wie möglich auf, um die Hauptrisiken zu vermeiden, und ansonsten hoffe ich, daß wir auch ein bißchen Glück haben. In diesem Sinne liebe Grüße, Birka
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