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Hallo Birgit,
erstmal bin ich froh, daß Willi über'm Berg ist. Abgesehen davon ist das wirklich eine blöde Situation. Dachte mir schon, daß es blöde Leute sein müssen, denn ein normaler Mensch bleibt stehen, wenn sein Hund einen anderen gebissen hat und kümmert sich drum. Welche Entscheidung Du treffen sollst, ist schwierig zu sagen, ich denke, Du solltest alle Details abwägen. Eine 100%ig richtige Entscheidung, die nur Vorteile hat, gibt es in aller Regel nicht. Geht es dem Hund bei den Leuten zum Beispiel gut? Manch ein Hund ist auch froh, wenn er ein neues Zuhause bekommt, so einen Beitrag hatten wir ja am Wochenende im Forum. Hilfreich kann da eine Liste sein mit Vor- und Nachteilen der jeweiligen Vorgehensweise, die Du für Dich erstellen kannst. Du siehst dann die Vor- und Nachteile auf einen Blick, kannst noch Punkte vergeben und hast dann meiner Meinung nach eine recht gute Entscheidungshilfe. Wenn Du gegen die Leute vorgehst, könnte ein Vorteil sein, daß der Hund niemals mehr einen anderen anfallen wird, damit wäre Dein Willi dann der Letzte, der gebissen wurde. Auch Kinder wären dann geschützt (wobei ich aber nicht weiß, ob dieser Hund ein Risiko für Kinder darstellt, ich will ihm da nichts unterstellen).Vorausgesetzt, die Leute kriegen dann auch die Auflage, daß sie sich keinen anderen Hund mehr anschaffen dürfen. Ein Nachteil könnte sein, daß die Leute sich an Dir rächen, je nachdem, welche Einstellung sie insgesamt haben und ob sie erfahren, daß Du den Stein zum Rollen gebracht hast. Es gibt sicher viele Punkte, die da zu bedenken sind und ich meine, Du solltest das in aller Ruhe tun, weil Du Euere Verhältnisse am besten kennst. Generell meine ich aber schon, daß manchmal ein bißchen Zivilcourage nötig ist. Es kann doch nicht richtig sein, daß diese Leute alle Vorschriften einfach ignorieren, einfach zusehen, wie ihr Hund andere schwer verletzt und dann für ihr Verhalten indirekt auch noch belohnt werden, weil niemand sie zur Rechenschaft zieht. Und dann machen sie halt so weiter. Leider gibt es Menschen, denen der Sinn dafür, was richtig ist und was nicht, abhanden gekommen ist. Die wenigsten lassen sich dann noch erziehen, aber man kann manchmal dafür sorgen, daß sie nicht noch mehr Unheil anrichten. Ich würde mir keine Gedanken machen, daß diese Leute dann ihren Hund vermissen, wenn er ihnen weggenommen wird, es liegt ja in ihrer freien Entscheidung, sich den Regeln entsprechend zu verhalten und den Hund dann haben zu dürfen. Wenn sie das nicht einsehen und freiwillig risikieren, daß sie das Tier hergeben müssen, kann ihre Liebe zu dem Hund so groß wohl nicht sein. Und ob der Hund die Leute vermissen würde, weiß ich nicht. Vielleicht ist er, wie gesagt, auch froh darüber. Aber egal wie, das Recht des einzelnen hört für mich da auf, wo andere drunter leiden müssen. Es kann sein, daß dem Hund ein Besitzerwechsel nicht gefällt, aber Willi hat es auch nicht gefallen, derart gebissen zu werden, und allen anderen Hunden, denen das passiert ist, auch nicht, von den Sorgen, die Ihr hattet, mal ganz abgesehen. Und morgen kann es Dir wieder passieren, denn der Hund läuft ja nach wie vor herum. Es ist ein Abwägen, jede Vorgehensweise hat ihre Vor- und Nachteile. Entscheiden kannst nur Du allein, was Du tun willst. Ich finde es auf alle Fälle gut, daß Du rausgefunden hast, wem der Hund gehört, wenn es Dir momentan auch das Leben schwer macht. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Du die für Dich richtige Entscheidung triffst, so daß Du danach auch damit leben kannst. Und für Willi natürlich weiterhin gute Besserung. Liebe Grüße, Birka
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