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14.06.02 -- Birka

RE: Sandmücken und Leishmaniose - Gefahr für Mensch und Hund/Gudrun














Liebe Gudrun,
jetzt habe ich mir Deine Infos mal etwas gründlicher durchgelesen, weil die Diskussion, die Du angeregt hast, bis jetzt leider nicht wirklich zustande gekommen ist. Ich finde es aber gut, daß Du sofort auf Daggis Aufruf reagiert hast. Meine Position ist relativ klar, ich bin nicht dafür, Hunde mit ansteckenden Krankheiten, die so schwer zu behandeln sind wie Leishmaniose, aus dem Ausland nach Deutschland einzuführen. Wenn man einen Hund mitbringt und es stellt sich dann raus, daß er sowas hat, war es Pech, aber bewußt solche Hunde zu holen, nein danke. Es mag sein, daß es für den einen oder anderen ausländischen Hund dadurch besser wird, aber andererseits gefährden wir hier unsere Hunde und nicht zuletzt auch Menschen, wenn die Infektionswege wirklich so laufen, wie in den Artikeln beschrieben, ich kenne es bis jetzt nur so, daß die Sandfliegen die einzige Übertragungsmöglichkeit sind. Damit ist dann eigentlich niemandem so recht geholfen, das Problem wird nur verlagert. Bei Krankheiten, die hier nicht heimisch sind, halte ich das deshalb auch für besonders problematisch, weil ein normaler Tierarzt nicht imstande sein dürfte, die Erkrankung bei einem infizierten Hund schnell genug zu erkennen (vor allem, wenn er sich die Erkrankung hier geholt hat und nicht im Ausland), d.h. bis die Diagnose steht, sind möglicherweise bereits andere Tiere oder Menschen erkrankt. Natürlich ist Leishmaniose in Deutschland nicht so ansteckend wie eine Virusgrippe im Herbst, aber trotzdem. Ich kannte mal einen Hundebesitzer in Griechenland, dessen Hund hatte das, es war ein ziemliches Theater, der Hund durfte nachts nur außerhalb des Hauses schlafen und die Besitzer hatten immer Sorge, daß sie sich infizieren könnten. Was sie aber nicht gehindert hat, Ferienwohnungen in ihrem Haus zu vermieten, so daß die Feriengäste unbewußt auch ein gewisses Risiko eingegangen sind. Wenn man als Erwachsener so einen Hund hat und die Entscheidung trifft, daß man das Risiko tragen will, ist das okay, solange man nicht andere Menschen oder Tiere damit gefährdet, das Recht hat niemand. Wie groß das Risiko für andere Hunde und Menschen tatsächlich ist, kann ich nicht richtig einschätzen. Wenn es aber besteht, hört der Spaß für mich auf, wir haben hier schon genügend Krankheiten, mit denen wir uns herumschlagen müssen, eigentlich brauchen wir keine weiteren. Ich versuche, Nemo im Urlaub vor Leishmanien zu schützen, aber falls er sich je infizieren sollte, würde ich mich sehr genau informieren, wie hoch die Infektionsgefahr für Menschen und andere Tiere wirklich ist, ob und wie ich sie reduzieren kann und dann gründlichst überlegen, ob ich ihn therapieren lasse oder einschläfern, denn so sehr ich meinen Hund liebe, Menschen halte ich immer noch für wichtiger. Mein Tierarzt wettert zeitlebens schon dagegen, daß unsere Hunde ins Ausland verreisen, eben genau aus dem Grund, weil sie Krankheiten mitbringen und hier verbreiten können und kein TA hier blickt durch. Ich nehme Nemo trotzdem mit, weil ich keine Lust habe, nur noch zuhause zu sitzen, aber kranke Hunde holen halte nicht für gut. Dann lieber das Geld dafür verwenden, daß es dem Hund an Ort und Stelle besser geht, damit ist dann meiner Meinung nach mehr erreicht. Viele Grüße, Birka
Thema: Sandmücken und Leishmaniose - Gefahr für Mensch und Hund


 
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